SVR-Geschäftsführer bezieht nach dem Drittliga-Verzicht Stellung.
Alexander Müller (33/Foto), früherer Nachwuchstorhüter beim FC Hansa Rostock und beim VfL Osnabrück, arbeitet seit knapp fünf Jahren als Geschäftsführer beim SV Rödinghausen.
Ist das Projekt Profifußball in Rödinghausen nur für die nächste Saison oder für immer zu den Akten gelegt, Herr Müller?
Der Profifußball ist gar nicht zu den Akten gelegt. Im Gegenteil! Wir werden auch in Zukunft professionell mit Vollzeit-Fußballern arbeiten. Es wird auch keine finanziellen Einschnitte geben. Der aktuelle Etat wird gehalten und wir wollen weiterhin eine Top-Mannschaft in der Regionalliga stellen. Eines ist aber klar: Der Aufstieg in die 3. Liga wird unter den derzeit gültigen Rahmenbedingungen auch in den nächsten Jahren kein Thema sein.
Warum wurde die Entscheidung erst so spät kommuniziert?
Die Detailplanung hat viel Zeit in Anspruch genommen. Noch vor vier Wochen waren wir beim DFB in Frankfurt. Zu diesem Zeitpunkt war noch keine Entscheidung gefallen. Dass unsere Spieler und Trainer jetzt enttäuscht sind und dass viele Leute kein Verständnis haben, ist nachvollziehbar. Es gab aber auch viele positive Rückmeldungen. Eines möchte ich noch klarstellen: Wir haben niemandem versprochen, die Zulassung definitiv zu beantragen. Es war immer klar, dass es ein ergebnisoffener Prozess ist.
Die sportliche Entwicklung zeigte über viele Jahre immer nach oben. Befürchten Sie nicht, dass die erfolgreiche Mannschaft jetzt auseinanderfällt?
Zwölf Spieler haben gültige Arbeitsverträge über das Saisonende hinaus. Unabhängig von der Liga. Weitere Jungs wollen wir halten. Wir werden auch in Zukunft hohe Ziele verfolgen.
Wie wollen Sie Trainer Enrico Maaßen dazu bewegen, seinen Vertrag bis 2021 zu erfüllen?
Das ist jetzt noch zu früh. Spätestens nach Abschluss seiner Ausbildung zum Fußball-Lehrer werden wir intensive Gespräche führen. Bis etwa Ende März möchten wir Klarheit. Wir würden sehr gerne weiter mit ihm zusammenarbeiten. Er macht – wie das gesamte Team – einen überragenden Job und er fühlt sich bei uns auch wohl. Es war aber immer klar, dass Enno weiterkommen und irgendwann in höheren Spielklassen arbeiten möchte.
Wären Sie also gesprächsbereit, wenn der Trainer oder ambitionierte Spieler ihre Verträge auflösen wollen?
Das war hier immer so. Wenn sich jemand sportlich verbessern und in eine höhere Liga wechseln kann, werden wir uns an einen Tisch setzen, darüber reden und gegebenenfalls eine Lösung finden. Unabhängig davon bin ich mir aber sicher, dass Rödinghausen eine gute Adresse für ambitionierte junge Spieler bleiben wird. Welche Entwicklungsschritte bei uns möglich sind, zeigen ja gerade Marius Bülter als Leistungsträger beim Bundesligisten 1. FC Union Berlin oder Fabian Kunze bei Zweitliga-Spitzenreiter Arminia Bielefeld.
Foto-Quelle: @MoVi.de