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Mittelrhein: Verband wirbt für Spielbetrieb ab September

Finale Entscheidung soll sich am Meinungsbild der Vereine orientieren.
Der Fußball-Verband Mittelrhein (FVM) hat von Freitag bis Sonntag in insgesamt sechs Videokonferenzen seinen Vereinen ein Modell für den aufgrund der Corona-Pandemie ausgesetzten Spielbetrieb vorgestellt. Dabei warben FVM-Präsident Bernd Neuendorf und Vertreter des Präsidiums für eine Unterbrechung der aktuellen Spielzeit und eine Fortsetzung der Saison ab frühestens September. Bis Mittwochabend können die Vereine über den Vorschlag, den Präsidium, Beirat und Jugend-Beirat einstimmig unterbreiten, abstimmen. Jeder Verein hat eine Stimme. Die finale Entscheidung des FVM-Beirates wird sich an diesem Meinungsbild orientieren.

„Es gibt gravierende Gründe, die für eine Fortsetzung und gegen einen Abbruch oder eine Annullierung sprechen“, erläuterte FVM-Präsident Bernd Neuendorf in den Konferenzen, an denen Teilnehmer von 423 Vereinen teilnahmen.

„Niemand kann aufgrund der Ausbreitung der Corona-Pandemie heute seriös sagen, wann es wirklich weitergehen kann“, erklärte Neuendorf. „Bricht man die aktuelle Spielzeit ab, müsste die neue Saison spätestens im September starten, damit alle Spieltage bis zum Sommer 2021 gespielt werden können. Bei einem späteren Beginn oder einer erneuten Zwangspause aufgrund der Corona-Pandemie gibt es ein hohes Risiko, dass diese Spielzeit 2020/21 dann auch nicht mehr durchführbar wäre und somit zwei Spielzeiten nicht ordentlich beendet werden könnten.“

„Wir wollen zudem, dass sportliche Entscheidungen dort fallen, wo sie hingehören: auf dem Platz und nicht am grünen Tisch“, erklärte Neuendorf weiter. „Der FVM geht im Falle von Abbruch bzw. Annullierung von einem hohen Klagerisiko aus. Vereine, die sich benachteiligt fühlen, könnten gerichtliche Entscheidungen erzwingen. Es drohen langwierige sport- und zivilrechtliche Verfahren. Daher besteht die Gefahr – selbst wenn wieder Fußball gespielt werden dürfte –, dass die Saison gar nicht starten werden kann, weil noch Gerichtsverfahren anhängig sind.“

Auch auf den Aspekt der Gewissheit für die Vereine wies der Präsident hin: „Ein Abbruch oder eine Annullierung der Saison sind die härtesten Eingriffe in den Spielbetrieb. Dafür braucht es einen außerordentlichen Verbandstag und einen außerordentlichen Verbandsjugendtag. Diese könnten aufgrund von einzuhaltenden Fristen erst Mitte Juni stattfinden. Unsere Vereine wollen aber rasch Gewissheit haben, wie es weitergeht“, zeigte Neuendorf die Problematik auf. Zudem müssten die rund 240 Delegierten der beiden Verbandstage über mehrere unterschiedliche Abbruchsszenarien abstimmen, die mitunter über mehrere Jahre gravierende Konsequenzen für Auf- und Abstiegsregelungen in allen Ligen des Verbandes zur Folge hätten.

Zentrale Fragen der Vereinskonferenzen

In den vergangenen Wochen hatte der FVM seine Vereinsvertreter immer wieder in zahlreichen Videokonferenzen persönlich kontaktiert, seine Überlegungen zum Spielbetrieb dargelegt und ein Meinungsbild an der Basis eingeholt.

„Es war in allen Konferenzen ein sehr respektvoller Austausch. Die Vereinsvertreter haben anerkannt, dass wir in ihrem Interesse bestmögliche Optionen für den Spielbetrieb in allen Ligen wollen und uns mit ihnen ausgetauscht haben“, bilanzierte Neuendorf. Die Fragen der Vereinsvertreter in den Konferenzen zum konkreten Vorschlag der Saisonfortsetzung bezogen sich vor allem auf Wechsel von Spielern und einzuhaltende Fristen. „Kommt es zu der erhofften Saisonfortsetzung, wollen wir auch die Regularien anpassen, d.h. die Saison wäre dann nicht ab dem 30. Juni beendet, sondern eben später. Es ist das Ziel des FVM, das Wechselfenster von Ende Juni dann ebenfalls auf das tatsächliche Ende der Saison 2019/20 zu legen. Die Mannschaften sollen mit ihren bisherigen Kadern die Saison zu Ende spielen“, erklärte Markus Müller, Vorsitzender des Verbandsspielausschusses.

Zum Wechsel der Altersklassen im Jugendbereich sagte Rudi Rheinstädtler, Vorsitzender des Verbandsjugendausschusses: „Auch hier würde bei der Saisonfortsetzung mit den aktuellen Teams weitergespielt.“ Die Frist für den Jahrgangswechsel wird dann weiter nach hinten verschoben, die A-Junioren und B-Juniorinnen sind sowohl bei den Senioren als auch für die Jugend spielberechtigt. Auf zentrale Fragen gibt es also bereits Antworten. „Klar ist aber auch, dass wir aufgrund der bisher nie dagewesenen Situation noch nicht alle Detailfragen klären konnten. Diese gehen wir in Arbeitsgruppen mit den Vereinen an, sobald wir ihr Votum für die Fortsetzung haben.“

Von Montag bis Mittwoch (27. bis 29. April) können die Vereine ihre Stimme für oder gegen den Vorschlag zur Fortführung abgeben. Jeder Verein hat eine Stimme. Die finale Entscheidung treffen Präsidium und Beirat Anfang Mai.

Quelle: Fußball-Verband Mittelrhein (FVM)

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