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RWE: Fast alle Dauerkarten-Inhaber verzichten

Nur etwa fünf Prozent der Inhaber möchten Rückerstattung.
Wenn es überhaupt noch eines Beweises bedurft hätte, dann wäre die Corona-Krise ein weiteres untrügliches Zeichen dafür: Auf seine treuen Fans kann sich der Traditionsverein Rot-Weiss Essen mehr denn je verlassen.

Beispiele gefällig? Das digitale Heimspiel „RWE gegen Corona“, bei dem sich die Anhänger des ehemaligen Bundesligisten virtuelle VIP- und Tribünenkarten sowie Gutscheine für Bratwürste und Bier sichern konnten, brachte einen eindrucksvollen Erlös von ca. 250.000 Euro in die Kassen. Die Anzahl der Mitglieder bewegt sich auf Rekordniveau, schon bald dürfte mit 6.000 Vereinsangehörigen die nächste „Schallmauer“ erreicht werden. Keine Überraschung ist es daher, dass auch die angebotene Rückerstattung der mehr als 4.500 Dauerkarten-Inhaber für die eigentlich noch ausstehenden sechs Heimspiele, die in dieser Saison wegen des bevorstehenden Saisonabbruchs nicht mehr ausgetragen werden (können), bisher ganz im Sinne des Klubs verläuft. Nachdem rund zwei Drittel der Rückmeldungen ausgewertet sind, liegt die Verzichtsquote bei etwa 95 Prozent. „Das ist überragend“, freut sich Vorstandsvorsitzender Marcus Uhlig (Foto, 49) im kicker– und MSPW-Gespräch.

Weniger erfreut ist Uhlig darüber, dass vom Westdeutschen Fußballverband (WDFV) noch keine Rückmeldung zum Essener Antrag vorliegt, den West-Teilnehmer an den Aufstiegsspielen zur 3. Liga in einem „Mini-Turnier“ mit RWE, dem Nachbarn Rot-Weiß Oberhausen und dem SC Verl zu ermitteln. Auch eine weitere Videokonferenz der 18 Klubs brachte dazu keine neuen Erkenntnisse. Allerdings soll es zumindest nicht mehr bis zum WDFV-Verbandstag am 20. Juni dauern. Da sich jedoch schon die Regionalverbände im Norden und Nordosten gegen dort ebenfalls diskutierte „sportliche Lösungen“ im Titelrennen entschieden hatten, spricht auch im Westen nicht viel dafür. Wesentlich wahrscheinlicher ist, dass der SC Verl (der in allen Wertungen vor RWE und RWO liegt) den Zuschlag erhält.

Festgelegt hat sich der Verband dagegen schon beim angestrebten Saisonstart 2020/2021, der mit einer auf 21 bis 24 Vereine aufgestockten Liga am ersten September-Wochenende erfolgen soll. Das Problem: Noch kann niemand garantieren, dass dann auch wirklich wieder mit Zuschauern gespielt werden darf. Genau das aber ist zumindest für RWE eine Grundvoraussetzung. „Sollten wir in der Regionalliga bleiben, können wir einen Saisonstart im September nur akzeptieren, wenn dann auch eine Vollauslastung der Stadien möglich sein sollte“, stellt Marcus Uhlig klar: „Alles andere stellt unsere Geschäftsgrundlage in Frage. Wie sollen wir unseren Fans und Sponsoren den Kauf von Dauerkarten schmackhaft machen, wenn niemand weiß, wie viele Heimspiele vor Zuschauern stattfinden können? Darauf müssen alle, die jetzt für einen Saisonabbruch votieren, eine Antwort geben.“

Was Uhlig meint: Nach kicker– und MSPW-Informationen hatten sich einige Vereine, darunter U 23-Teams von Bundesligisten, zuletzt dafür ausgesprochen, notfalls ab September doch „Geisterspiele“ auszutragen, wenn es die behördlichen Verfügungslagen nicht anders zulassen, um den angepeilten Starttermin definitiv halten zu können. Das lehnen Klubs, die – wie RWE – zum großen Teil von ihren Spieltageinnahmen leben, entschieden ab.

Zurückhaltend laufen an der Hafenstraße die sportlichen Planungen. Noch wissen nicht alle elf Spieler, deren Verträge auslaufen, ob weiter mit ihnen geplant wird. Das soll sich in Kürze ändern. Bereits Nägel mit Köpfen hat Angreifer Enzo Wirtz (25) gemacht. Er unterschrieb einen Zwei-Jahres-Vertrag beim Spitzenreiter SV Rödinghausen.

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