Vierjähriger Hengst kämpfte nach Nierenversagen um sein Leben.
Am Montag findet auf der Galopprennbahn in Köln-Weidenpesch der erste After-Work-Renntag des Jahres statt. Insgesamt neun Rennen stehen dabei auf dem Programm. Der erste Start erfolgt um 17 Uhr. Zuschauer sind erneut nicht zugelassen. Damit dennoch alle Galoppsport-Freunde dabei sein können, stellt der Kölner Rennverein allen Interessierten unter www.koeln-galopp.de erneut einen kostenlosen Livestream zur Verfügung.
Gleich im ersten Rennen kommt mit Ramazotti (Foto) ein besonderer Galopper nach rund 20-monatiger Pause an den Start. Gegen die beiden Spitzenpferde Julio und Degas in den Farben von Kölns Rennvereins-Präsidenten Eckhard Sauren sieht es zwar keinesfalls einfach aus. Aber auch der von Trainer Simon Stokes im niedersächsischen Sottrum vorbereitete Rekonvaleszent kann einiges an Talent in die Waagschaale werfen. So bezwang er bei seinen bisherigen zwei Auftritten jeweils den späteren Derbydritten Accon. Bei diesen beiden Starts blieb Ramazotti 2018 unbesiegt. Seinen wichtigsten Erfolg landete der inzwischen Vierjährige im mit 100.000 Euro dotierten Ferdinand Leisten-Memorial in Iffezheim bei Baden-Baden.
Dann der Schock: Im Januar 2019 wurde akutes Nierenversagen bei Ramazotti festgestellt. In der Klinik der Tierärztlichen Hochschule Hannover kämpfte der Hengst wochenlang wie ein Löwe um sein Leben. „Sein Wille zeichnet ihn aus“, berichtet Trainer Stokes, der als Trainingsreiter unter dem als „Pferdeflüsterer“ bekannt gewordenen Monty Roberts bereits mit Ausnahmepferd Lomitas arbeitete. „Ich freue mich, wenn er mich wieder ärgert. Das zeigt, dass er der alte ist“, so Stokes weiter. Eine aufwändige Reha unter der Betreuung des gebürtigen Engländers machte es möglich. Vor allem, weil sein Besitzer und Züchter, das Gestüt Fährhof, an Ramazotti glaubte. Da grenzt es an ein Wunder, dass der Hengst am Montag ein unerwartetes Comeback auf der Kölner Rennbahn feiert.
Auch am Montag sind auf der Galopprennbahn in Köln-Weidenpesch wieder die besten Trainer und Jockeys des Landes mit von der Partie. Bei den Rennreitern führt der amtierende Champion Bauyrzhan Murzabayev (Gütersloh) die Jockey-Wertung deutlich mit 40 Siegen vor seinem Verfolger Maxim Pecheur (Lohmar/27 Siege) an. Trainer-Spitzenreiter Frank Fuhrmann (20 Erfolge) reist aus Möser bei Magdeburg in die Domstadt, wobei ihm Lokalmatador und Titelverteidiger Henk Grewe sowie Andreas Wöhler (je 19 Siege) aus Gütersloh dicht auf den Fersen sind.
Foto-Quelle: Marc Rühl/Kölner Rennverein