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Galopp: Derby-Dritter Grocer Jack nach positiver Dopingprobe disqualifiziert

Futtermittel verunreinigt – Sechs-Wochen-Sperre kann aufgeboben werden.
Nach der Entnahme von Proben am 3. Juli in Mannheim sowie am 11. und 12. Juli in Hamburg-Horn sind folgende Galopprennpferde positiv auf Koffein getestet worden: Medaillon, Roxalagu, Soyeux, Almata und Grocer Jack. Das teilte der Dachverband „Deutscher Galopp“ am Dienstag offiziell mit. Wie sich anschließend herausgestellt hat, gehe dies „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ auf eine verunreinigte Tranche eines Futtermittels zurück, das sämtlichen positiv getesteten Pferden gegeben worden war. Der Hersteller hat die Feststellung des Koffein-Anteils ausdrücklich bestätigt.

Aufgrund dieses Sachverhalts hat der Vorstand von „Deutscher Galopp“ gemäß Ziffer 696 Rennordnung beschlossen, den genannten Pferden ausnahmsweise die Möglichkeit einzuräumen, die Startberechtigung auch innerhalb der von der Rennordnung bei Dopingfällen gesetzten Sechs-Wochen-Frist wiederzuerlangen, sofern vor dem Start durch eine neue Dopingprobe der Nachweis erbracht ist, dass keine unerlaubten Substanzen vorhanden sind.

Dr. Michael Vesper, Präsident von „Deutscher Galopp“ erklärt dazu: „Die Entscheidung war im Sinne des Fairplay geboten. Selbstverständlich bleibt es bei unserer Null-Toleranz-Politik gegenüber Doping: Die Pferde, die nach ihren Rennen im Juli positiv auf Koffein getestet wurden, sind disqualifiziert worden und aus den Ergebnislisten gestrichen. Allerdings steht mittlerweile fest, dass die Kontamination auf eine Verunreinigung des Futtermittels zurückgeht, die der Hersteller nachträglich eingeräumt hat. Weder Besitzer noch Trainer konnten davon wissen. Ihnen kann daher weder Vorsatz noch Fahrlässigkeit unterstellt werden. In dieser Situation ist es nur fair, den Pferden die Chance auf einen Start einzuräumen, falls ein weiterer Dopingtest negativ ausfällt.“

Besonders bitter ist die Disqualifikation für das Team um den dreijährigen Hengst Grocer Jack, der für Besitzer Dr. Christoph Berglar und Trainer Waldemar Hickst (Foto/beide Köln) im Deutschen Galopper-Derby in Hamburg-Horn am Sonntag, 12. Juli, als Dritter ins Ziel gekommen war. Die Prämie, die 78.000 Euro betrug, geht damit verloren.

Zum weiteren Hintergrund:

Die Disqualifikation ist für die betreffenden Rennen erfolgt. Rechtsfolge des Nachweises eines unerlaubten Mittels ist gemäß Rennordnung von „Deutscher Galopp“ (Ziffern 412 und 535, III RennO) weiterhin, dass die Pferde anschließend für sechs Wochen von der Teilnahme an Rennen ausgeschlossen werden. Dies wäre jedoch aus Sicht des Verbandes in diesen konkreten Fällen „nicht sachgerecht und unfair“, da die beteiligten Trainer und Besitzer kein Verschulden trifft.

„Deutscher Galopp“ bekenne sich nicht zuletzt aus Tierschutzgründen weiterhin zur seit vielen Jahren praktizierten Politik der Null-Toleranz und zu einer konsequenten, international vorbildlichen Antidoping-Politik. „Deutscher Galopp“ sei aber auch in der Pflicht, dem Fairplay Rechnung zu tragen. „Wir wollen und werden“, so führt Geschäftsführer Jan Pommer aus, „gleichermaßen dafür Sorge tragen, dass die Rennen dopingfrei sind und bleiben und dass der Rennsport fair organisiert ist. Das ist mit dieser Vorgehensweise sichergestellt.“

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