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Rot-Weiss Essen: Viel Arbeit für Trainer Christian Neidhart

Nach 1:1 gegen SC Wiedenbrück wartet Pokal-Duell mit Arminia Bielefeld.
Daniel Brinkmann, Trainer von Regionalliga-Aufsteiger SC Wiedenbrück, war nach dem überraschenden 1:1 zum Saisonstart beim Titelfavoriten Rot-Weiss Essen zum Scherzen aufgelegt. „Diesen Treffer sollte sich Daniel Latkowski auf Video abspeichern, um es bei nächsten Mal wieder so zu machen“, meinte der Ex-Profi mit einem Grinsen.

Mit einem Treffer der Kategorie „Tor des Monats“ hatte der 28-jährige Außenverteidiger den Ball in der Nachspielzeit (90.+3) in den Winkel gehämmert und den Essenern damit den Saisonauftakt vermiest. „Wir wollten forsch auftreten und uns nicht verstecken. Insgesamt war es eine super Mannschaftsleistung“, sparte Brinkmann vor dem anstehenden DFB-Pokalspiel gegen den Zweitligisten SC Paderborn 07 (Sonntag, 15.30 Uhr) nicht mit Lob.

Für die Rot-Weissen kam das Remis durch den späten Ausgleich einer Niederlage gleich. Entsprechend sauer war RWE-Cheftrainer Christian Neidhart, der einst beim SV Meppen Daniel Latkowski noch selbst trainiert hatte. „Wir dominieren 75 Minuten die Partie, machen aber nach der Führung nicht den Deckel drauf“, sprach der 51-Jährige Klartext.

Besonders im mentalen Bereich dürfte auf den Fußball-Lehrer in den nächsten Tagen viel Arbeit zukommen. Als nämlich die Gäste in der letzten Viertelstunde ihre Grundordnung auflösten und alles nach vorne warfen, machten sich beim Favoriten trotz der 1:0-Führung, für die Torgarant Simon Engelmann gesorgt hatte, plötzlich Unruhe und Verunsicherung breit. „Es sah aus, als hätten einige bei uns Angst vor dem Gewinnen“, sagte Neidhart zum Fachmagazin kicker und MSPW. Statt die Partie in Ruhe zu Ende zu spielen, verloren die Hausherren nicht nur die Ordnung, sondern gaben auch die Spielkontrolle aus der Hand. „Wir haben um den Ausgleich gebettelt“, war auch RWE-Kapitän Marco Kehl-Gomez restlos bedient.

Unter dem Strich bleibt festzuhalten, dass die Essener – trotz aller Vorschusslorbeeren nach der gelungenen Vorbereitung und dem Gewinn des Niederrheinpokals – längst noch nicht wie ein Spitzenteam auftraten. Gerade in der ersten Halbzeit spielten die Hausherren oft zu umständlich, waren nicht zielstrebig genug. Ein direkter Freistoß von Alexander Hahn, der nur das Außennetz traf, ein Distanzschuss von Oguzhan Kefkir, der Wiedenbrücks Schlussmann vor keine großen Probleme stellte, sowie zwei Möglichkeiten, die Joshua Endres nicht nutzen konnte, waren zu wenig, um den Aufsteiger frühzeitig in die Schranken zu weisen. Auch nach dem erlösenden Führungstor setzte RWE nicht entscheidend nach – und wurde am Ende bestraft. „Das war ein herber Dämpfer und wie ein Schlag ins Gesicht „, nahm Trainer Neidhart kein Blatt vor den Mund.

Für die Essener geht es jetzt mit dem DFB-Pokalspiel am Montag, 14. September, 18.30 Uhr, gegen den Bundesligisten DSC Arminia Bielefeld weiter. Die nächste Gelegenheit, in der Liga zu punkten, gibt es erst am Samstag, 19. September, im Top-Spiel bei der U 23 von Borussia Dortmund. Der BVB, der mit dem 1:0 bei Alemannia Aachen optimal gestartet ist, bestreitet bis dahin noch zwei weitere Ligapartien.

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