Startseite / Fußball / Regionalliga / Regionalliga West / Rot-Weiss Essen: Sandro Plechaty erweist sich als Glücksgriff

Rot-Weiss Essen: Sandro Plechaty erweist sich als Glücksgriff

Rechtsverteidiger macht durch starke Leistungen auf sich aufmerksam.
Nach dem 1:0-Coup gegen Bundesliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld, der größten Überraschung in der ersten Runde des DFB-Pokals, stellte Rot-Weiss Essens neuer Torgarant Simon Engelmann (31/sechs Treffer in den ersten vier Pflichtspielen) selbstbewusst, aber keineswegs euphorisiert fest: „Wir müssen uns vor niemandem verstecken.“ Auch Vorstandsvorsitzender Marcus Uhlig (49) freute sich nach dem Erfolg gegen seinen langjährigen Verein: „Das war die richtige Antwort des Teams.“ Schließlich mussten die Rot-Weissen, die in der Regionalliga West als klarer Titelfavorit gestartet sind, nach dem ernüchternden Saisonstart (1:1 gegen Aufsteiger SC Wiedenbrück durch ein Gegentor in der Nachspielzeit) schon jede Menge Kritik einstecken.

Der couragierte Pokalauftritt stellte dann aber eindrucksvoll unter Beweis, wie breit der RWE-Kader inzwischen aufgestellt ist. Flügelstürmer Oguzhan Kefkir (29), der lange als „gesetzt“ galt, blieb ebenso 90 Minuten auf der Bank wie Maxim Pronichev (22) oder Jonas Behounek (22), immerhin Neuzugang aus der 3. Liga. Auch Mittelfeldspieler Amara Condé hat seinen Status als „unverzichtbar“ inzwischen eingebüßt, musste sich gegen die Arminia mit der Joker-Rolle anfreunden. Offensivspieler Jan-Lucas Dorow (27), in der abgelaufenen Saison noch in 28 von 31 Pflichtspielen eingesetzt, schaffte es nicht einmal in den Kader.

Im Vergleich zum ernüchternden Wiedenbrück-Spiel setzte der neue Cheftrainer Christian Neidhart (51) auf den erst 17-jährigen U 19-Offensivspieler Noel Futkeu, der seine Chance eindrucksvoll nutzte, Routinier Dennis Grote (34) im zentralen Mittelfeld und Felix Herzenbruch (28) als zusätzlichem Abwehrspieler. Als Mitte der zweiten Halbzeit bei Futkeu, Grote sowie Felix Backszat (31) und dem zuvor leicht angeschlagenen Linksverteidiger Kevin Grund (33) die Kräfte schwanden, konnte Neidhart mit Condé, Jonas Hildebrandt (23), Jan Neuwirt (22) oder Joshua Endres (23) innerhalb weniger Minuten weitere gestandene Spieler bringen und damit den Druck auf den Favoriten hochhalten. Gerade diese Auswahl könnte sich auch in der Liga über 40 Saisonspiele noch als großer Vorteil erweisen.

Als Glücksgriff von Sportdirektor Jörn Nowak (34) hat sich neben Torschützenkönig Engelmann (zuvor SV Rödinghausen) bislang vor allem Sandro Plechaty (23/vom FC Schalke 04 U 23, Foto) erwiesen. Der schon gegen Wiedenbrück überzeugende Rechtsverteidiger glänzte auch gegen Bielefeld, bereitete Engelmanns Siegtreffer mustergültig vor.

Der Essener Vereinskasse, durch die fehlenden Spieleinnahmen in den letzten Monaten stark belastet, tut aber nicht nur die TV-Prämie für die zweite Pokalrunde (vermutlich rund 250.000 Euro/Bestätigung durch den DFB steht noch aus) gut. Auch die Aussicht, schon bald deutlich mehr Zuschauer ins Stadion lassen zu dürfen, sorgt an der Hafenstraße für große Freude. Im besten Fall dürfen schon am nächsten Mittwoch, 23. September, im Spiel gegen Rot Weiss Ahlen rund 5.000 Fans auf Sitzplätzen dabei sein. Damit dürften zumindest schon mal alle Inhaber von Dauerkarten auf einen Besuch hoffen.

Zuvor steht für das Neidhart-Team jedoch am Sonntag, 14 Uhr, das Topspiel bei der U 23 von Borussia Dortmund auf dem Programm. „Durch die Verpflichtung von Trainer Enrico Maaßen und zahlreicher hochkarätiger Zugänge hat der BVB seine Ambitionen eindeutig unterstrichen“, findet RWE-Vorsitzender Uhlig. „Für mich sind die Dortmunder unser Hauptkonkurrent um Platz eins. Es wird ein 50:50-Spiel.“

Foto-Quelle: Rot-Weiss Essen

Das könnte Sie interessieren:

SV Rödinghausen bindet Jonathan Riemer noch länger an sich

23-jähriger Linksverteidiger verlängert Vertrag bis zum 30. Juni 2025.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert