Ralf Rohnes Walderbe verweist Peter Schiergens Nerium auf Platz zwei.
Ein Großaufgebot deutscher Pferde gab sich am Sonntag in hochklassigen Rennen im Ausland die Ehre. Die italienische Metropole Mailand war das Hauptreiseziel – und es wurde wieder ein guter Tag.
Im „Gran Premio del Jockey Club“ (257.400 Euro, 2.400 Meter) zeichnete sich ein deutscher Doppelsieg schon weit vor dem Ziel ab, denn Stall Düsseldorf Fighters Walderbe (Jockey Mickaelle Michel/Trainer Ralf Rohne, Düsseldorf) und Stall Nizzas Nerium (Dennis Schiergen/Peter Schiergen) setzten sich bereits weit vor dem Ziel klar von der Konkurrenz ab.
Der Düsseldorfer Gast Walderbe marschierte von der Spitze aus immer weiter, aber Nerium schien ihn innen fast schon verdrängt zu haben, doch mit einem unbändigen Kampfgeist raufte sich Walderbe zur Quote von 60:10 hauchdünn gegen Nerium, der auch in der Niederlage sehr gefiel, nach Hause. „Walderbe war in sehr guter Verfassung. Ich liebe dieses Pferd“, berichtete seine Reiterin, die Französin Mickaelle Michel.
Red Verdon aus England stand bald als Dritter fest, während sich Memphis (Gerald Mosse/Roland Dzubasz) und Ancona (Clement Lecoeuvre/Andreas Suborics) mit Platz fünf bzw. sechs begnügen mussten.
Platzierungen im „Premio Vittorio di Capua“ und im „Gran Criterium“
Sechs der acht Starter im Premio Vittorio di Capua (257.400 Euro, 1.600 m) kamen aus Deutschland, doch der Sieg ging an ein italienisches Pferd: Mit enormer Schlussoffensive triumphierte Out Of Time (Fabio Branca) aus dem Botti-Stall noch vor dem stets prominenten Wonnemond (Foto, Antonio Fresu/Sascha Smrczek) und dem favorisierten „Galopper des Jahres 2019“ Rubaiyat (Clement Lecoeuvre/Henk Grewe), der von dritter Position aus schon einen deutlichen Vorteil hatte.
Schwesterherz (Claudio Colombi/Henk Grewe) wurde Vierte vor Aviateur (Gerald Mosse/Jean-Pierre Carvalho). Ninario (Martin Seidl/Waldemar Hickst) hatte als Siebter nie Möglichkeiten, der unterwegs führende Potemkin (Dennis Schiergen/Simon Stokes), im Mitbesitz von Ex-Fußball-Nationalspieler Klaus Allofs, baute als Achter noch stark ab.
Im „Gran Criterium“ (286.000 Euro, 1.500 Meter) für die Zweijährigen belegte Darius Racings Zweijähriger Sardasht (Clement Lecoeuvre/Waldemar Hickst) Platz drei. Der Isfahan-Sohn ging das Rennen von der Spitze aus an, musste auf der Zielgeraden aber noch klar Vis A Vis (Fabio Branca) aus dem Botti-Quartier und Aria Importante ziehen lassen.
Zweijährige Stute Salonlove Dritte im „Premio Dormello“
Auch im „Premio Dormello“ (257.400 Euro, 1.600 Meter) für die zweijährigen Stuten gab es Platzierungen für zwei der hiesigen Hoffnungen. Die Wittekindshoferin Salonlove (Clement Lecouvre/Andreas Suborics) stieß nach einem Rennen aus der Reserven noch auf Platz drei vor, hatte gegen die nach drei Starts weiter ungeschlagene Telepatic Glances (Antoniu Fresu) aus dem Stall von Endo Botti und Havana Love aber keine Chance. Die Ittlingerin Stella (Martin Seidl/Markus Klug) erkämpfte sich Platz vier. Nania (Dennis Schiergen/Roland Dzubasz) landete auf dem letzten Platz.
Mare Australis in Paris nur minimal bezwungen
Mit einem exzellenten zweiten Platz wartete Gestüt Schlenderhans Mare Australis aus der Bahn in Paris-Longchamp auf. Im „Prix du Conseil de Paris“ (90.000 Euro, 2.200 Meter) musste sich der von Andre Fabre trainierte und von Pierre-Charles Boudot als 66:10-Chance nur mit einem Kopf gegen den aus Irland entsandten Favoriten Baron Samedi (Mickael Barzalona/Joseph O‘ Brien) geschlagen geben.
Mare Australis wurde von zweiter Position immer stärker und schien es lange schaffen zu können, ehe Baron Samedi genau im Ziel den Kopf nach vorne streckte und minimal vor Mare Australis blieb, der nach einer Pause eine glänzende Vorstellung gab. Eudaimonia sicherte sich Platz drei.
Stall Darbovens Sir Polski siegt in Zürich
Schöner Erfolg für den Hamburger Kaffee-Unternehmer Albert Darboven: Der in seinem Besitz stehende Dreijährige Sir Polski (Trainer Henk Grewe) siegte am Sonntag im Schweizer St. Leger (20.000 Franken, ca. 18.600 Euro, 3.000 Meter) in Zürich-Dielsdorf. Mit Tim Bürgin verwies der Polish Vulcano-Nachkomme den Favoriten und Schweizer Derbysieger Moderator auf Platz zwei. Nur vier Pferde kamen an den Start.
Foto-Quelle: Marc Rühl/Deutscher Galopp