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RWE-Trainer Christian Neidhart wünscht mehr „Galligkeit“

Titelaspirant legt gegen Schalker U 23 Hebel erst nach Rückstand um.
Kaum zu glauben: Seit der Einführung der Regionalliga West in ihrer aktuellen Form (ab der Saison 2012/2013) trat Rot-Weiss Essen jetzt zum siebten Mal bei der U 23 des FC Schalke 04 an – und kam zu siebten Mal nicht über ein Remis hinaus. Dreimal endete das Revierduell torlos, viermal 1:1. Dass es diesmal überhaupt zu einem Punktgewinn reichte, hatte der Titelaspirant aus Essen vor allem Innenverteidiger Daniel Heber (26) zu verdanken, der in der vierten Minute der Nachspielzeit nach einem Eckball von Oguzhan Kefkir per Kopf zur Stelle war und die Rot-Weissen damit vor der ersten Saison-Niederlage bewahrte. Erst wenige Minuten zuvor hatte „Joker“ Matthew Hoppe die Schalker in Führung gebracht.

„Ich bin immer bei Standardsituationen mit vorne und oft auf dem kurzen Pfosten“, wollte der frühere Oberhausener kein großes Aufheben um sein erstes Saisontor machen. Typisch Daniel Heber, der sachlich, zuverlässig, zweikampf- und kopfballstark seinen Job in der RWE-Hintermannschaft verrichtet, dabei aber stets ruhig und bescheiden bleibt. Der einst noch von Ex-Trainer Christian Titz von der rechten Abwehrseite in die Innenverteidigung beorderte gebürtige Neusser ist auch unter dessen Nachfolger Christian Neidhart (Foto) eine feste Größe. Ebenso wie Torhüter Daniel Davari, der vor dem Ausgleichstreffer ebenfalls im Schalker Strafraum aufgetaucht war, und Innenverteidiger-Kollege Alexander Hahn hat Daniel Heber in dieser Saison noch keine einzige Minute verpasst.

Im Derby gegen die mit einigen Profis wie Ahmed Kutucu, Levent Mercan (beide früher auch für RWE am Ball) sowie Nassim Boujellab verstärkte Schalker U 23 hatten es die Essener vor allem in der ersten Halbzeit bei hochkarätigen Tormöglichkeiten von Simon Engelmann, Isaiah Young oder Oguzhan Kefkir versäumt, die Partie in ihre Richtung zu lenken. Nach der Pause waren die Gäste längst nicht mehr so zielstrebig, sondern drehten erst nach dem überraschenden Rückstand wieder richtig auf.

„Mir hat imponiert, dass die Jungs sofort den Hebel umgelegt und alles nach vorne geworfen haben“, erklärte Trainer Neidhart, legte im kicker– und MSPW-Gespräch aber auch den Finger in die Wunde: „Wenn wir diese Galligkeit, die uns in den letzten Minuten ausgezeichnet hatte, über die gesamte Spielzeit an den Tag gelegt hätten, wären wir wohl als Sieger vom Platz gegangen.“ So blieb RWE zwar ungeschlagen, verlor aber die Tabellenführung wieder an die U 23 von Borussia Dortmund (2:1 bei Fortuna Köln), was Neidhart jedoch gelassen nahm: „Es geht darum, unsere Punkte zu holen. Da sind wir nach wie vor absolut im Soll.“

Der erfahrene RWE-Trainer ist sehr froh, dass der Spielbetrieb in den kommenden Wochen zumindest mit den ungeliebten „Geisterspielen“ fortgesetzt werden darf und nicht auch den Regionalligisten eine mindestens vierwöchige Pause verordnet wurde. Für die Essener wäre eine längerfristige Aussetzung des Spielbetriebs sogar „doppelt schlimm“ (Neidhart) gewesen, weil dadurch nicht zuletzt auch die Vorbereitung auf das Zweitrunden-Spiel im DFB-Pokal zumindest deutlich erschwert worden wäre. Auf welchen Erst- oder Zweitligisten die Essener nach ihrem 1:0-Coup in der ersten Runde gegen Bundesliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld kurz vor Weihnachten treffen werden, entscheidet sich bei der Auslosung am Sonntag, 8. November, 18.30 Uhr, in der ARD-Sportschau.

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