66-jähriger Schweizer ist bereits der vierte Cheftrainer in dieser Saison.
Jetzt ist es offiziell: Im Kampf um den Klassenverbleib in der Fußball-Bundesliga hat sich der FC Schalke 04 für einen neuen Mann an der Seitenlinie entschieden: Christian Gross (Foto) ist ab sofort Cheftrainer der Lizenzspielermannschaft der „Königsblauen“. Der Schweizer unterschrieb am Sonntag beim Tabellenletzten einen Vertrag bis zum Saisonende und ist nach David Wagner, Manuel Baum und dem übergangsweise eingesprungenen Jahrhundert-Trainer Huub Stevens bereits der vierte Cheftrainer in der laufenden Saison. Das Trainer-Team komplettieren werden die bisherigen Assistenten Onur Cinel, Naldo, Matthias Kreutzer sowie Simon Henzler als Verantwortlicher für die Torhüter.
„Für Schalke 04 geht es in den nächsten fünf Monaten ausschließlich darum, den Klassenverbleib in der Bundesliga zu schaffen. Christian Gross hat sowohl in Deutschland als auch in England bewiesen, dass er schwierige Missionen dieser Art erfolgreich gestalten kann“, sagt Jochen Schneider, Vorstand Sport und Kommunikation beim FC Schalke 04. „Christian Gross wird die Mannschaft mit klarer Linie und einer unmissverständlichen Erwartungshaltung auf den richtigen Weg bringen. Davon sind wir überzeugt.“
Gross selbst hat eine klare Vorstellung, wie das Ziel Klassenverbleib realisiert werden soll: „Wir müssen ziel- und resultat-orientiert arbeiten. Ich will den Ehrgeiz der Spieler in jeder Sekunde spüren. Wir benötigen in und um die Mannschaft herum eine positive Grundhaltung, um wieder erfolgreich zu sein. Ich werde alles dafür geben, damit wir unser Ziel gemeinsam erreichen werden.“
Neuer Schalker Cheftrainer spielte früher auch für VfL Bochum
In Deutschland ist der 66-Jährige kein Unbekannter. Der Fußball-Lehrer hatte im Dezember 2009 den VfB Stuttgart auf Platz 15 übernommen und am Ende der Saison auf Rang sechs geführt. Bei den Schwaben arbeitete er auch schon mit Jochen Schneider zusammen. Ähnlich erfolgreich war seine Mission auch beim englischen Traditionsklub Tottenham Hotspur, den er in der Spielzeit 1997/1998 dank einer Erfolgsserie im zweiten Saisonteil vor dem Abstieg bewahren konnte. Weitere Trainerstationen in Gross‘ Vita sind die Schweizer Vereine FC Wil, Grasshopper Club Zürich, FC Basel und BSC Young Boys, mit denen er insgesamt sechs Meisterschaften und fünf Pokalsiege feiern konnte.
Erfolgreich war der neue Schalker Hoffnungsträger auch außerhalb Europas: Mit dem Verein al-Ahli aus Saudi-Arabien, für den Gross zuletzt und insgesamt dreimal tätig war, holte er die Meisterschaft und errang zwei nationale Pokale. Außerdem führte er den Zamalek SC aus der ägyptischen Hauptstadt Kairo vor zwei Spielzeiten zum Sieg im CAF Confederation Cup – dem afrikanischen Pendant zur Europa League.
Während seiner aktiven Laufbahn war Gross zwischen 1972 und 1988 für verschiedene Vereine in seinem Heimatland am Ball. In der Saison 1980/1981 spielte er in Deutschland – und das nur unweit von Gelsenkirchen. Für den VfL Bochum bestritt der Mittelfeldmann 29 Bundesligaspiele, in denen er vier Treffer erzielte.
Foto-Quelle: FC Schalke 04