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FC Schalke 04: Ehrenspielführer Tomasz Waldoch jetzt runde „50“

Polnischer Ex-Profi arbeitet jetzt als Co-Trainer bei U 23 der „Knappen“.
Seit mehr als 20 Jahren – und damit fast sein halbes Leben – ist Tomasz Waldoch (Foto) ein „Königsblauer“. Er ist Kapitän der Pokalsieger-Mannschaften des FC Schalke 04 in den Jahren 2001 und 2002, wird später zum Ehrenspielführer ernannt und fördert mittlerweile als Co-Trainer bei der U 23 Talente in der „Knappenschmiede“. Am diesem Montag (10. Mai) feiert der sympathische Pole seinen 50. Geburtstag.

Waldoch gilt als Musterprofi, ein Vorbild von den Haarspitzen bis zu den Stollen. Einer, den sich jeder Mitspieler und jeder Trainer wünscht. Der Verteidiger stellt sich nie selbst in den Mittelpunkt, ist aber immer für das Team da. Er ist der ruhende Pol einer erfolgreichen Mannschaft, die fast Deutscher Meister wird und zwei DFB-Pokalsiege einheimst. „Diese Mannschaft war ein verschworener Haufen“, blickt Waldoch auf die erfolgreiche Truppe zurück, die er als Kapitän aufs Feld führen durfte.

An jedem Dienstag habe sich das Team damals privat im „Zutz“ in Gelsenkirchen-Buer getroffen – ohne dass es dabei eine Vorgabe des Vereins gegeben hatte, erinnert er sich. „Am Anfang waren wir sechs oder sieben Spieler. Im Laufe der Saison fand sich dann plötzlich jeden Dienstag der gesamte Kader ein, so dass wir die Tische zusammenschieben mussten. In meinen Augen war dieser Zusammenhalt ein entscheidender Baustein für unseren Erfolg“, meint Waldoch.

Welches Standing Waldoch bei seinen Mitspielern genießt, zeigt sich, als der verletzte Innenverteidiger im Mai 2001 im Berliner Olympiastadion den DFB-Pokal im Vereinsanzug als Erster in Empfang nehmen darf. Nach dem 2:0 im Endspiel gegen den 1. FC Union Berlin steigt der Pole als letzter Schalker auf das Podium und reckt mit Spielführerbinde über dem Ärmel die Trophäe in den Himmel. Das Feuerwerk kracht los, es regnet Konfetti – eine Szene, bei der ganz Schalke eine Woche nach der knapp verpassten Meisterschaft eine Gänsehaut bekommt.

„Huub Stevens hatte mir vor dem Spiel gesagt: Du gehst dann zuletzt hoch und nimmst den Pokal. Eine sensationelle Geste des Trainers und der Truppe“, erinnert sich Waldoch, für den der Gewinn des DFB-Pokals der erste Titel auf der Visitenkarte ist. Ein Jahr später lässt der Abwehrmann den zweiten Titel folgen – und dieses Mal steht er im Endspiel beim 4:2-Erfolg gegen Bayer 04 Leverkusen auch auf dem Platz. Waldoch: „Da war ich endlich ein wahrer Pokalsieger!“

Der heute 50-Jährige, der das Fußball-ABC bei Stoczniowiecz Gdansk erlernt und über Gornik Zabrze (1988 bis 1994) und den VfL Bochum (1994 bis 1999) nach Gelsenkirchen kommt, ist auf dem Platz stets ein unermüdlicher Abwehrstratege, der durch gutes Stellungsspiel und ausgezeichnete Zweikampfwerte überzeugt. Er führt die Mannschaft, ohne ein Lautsprecher zu sein. Als er im Herbst seiner Karriere nicht mehr regelmäßig zum Einsatz kommt, beschwert er sich nicht öffentlich. Stattdessen trainiert Waldoch Tag für Tag hart und stellt den Erfolg der Mannschaft über sein eigenes Schicksal. Für seinen ausgeprägten Teamgeist bewundern ihn die Fans noch heute.

Am 13. Mai 2006 bestreitet der Defensivmann gegen den VfB Stuttgart seine letzte Partie in der Bundesliga. Nachdem Waldoch in der zweiten Halbzeit von Trainer Mirko Slomka eingewechselt wird, trifft er bei seiner Abschiedsvorstellung – es ist sein 184. Pflichtspiel im S04-Trikot – zum 3:2-Endstand. Zu diesem Zeitpunkt steht bereits fest, dass Waldoch dem Verein erhalten bleibt. Er wird im Sommer 2006 Trainer in der Schalker Nachwuchsabteilung, absolviert wenig später erfolgreich den Fußball-Lehrer-Lehrgang an der Hennes-Weisweiler-Akademie des DFB in Hennef und gibt sein Wissen bis heute – abgesehen von einer kurzen Unterbrechung, in der Waldoch als Sportdirektor für seinen polnischen Ex-Klub Gornik Zabrze tätig war – an die Talente der „Knappenschmiede“ weiter. Derzeit ist der Schalker Ehrenspielführer Co-Trainer bei der U 23.

Quelle (Foto und Text): FC Schalke 04

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