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Galopp Dortmund: Derby-Fünfter Aff un zo jetzt St. Leger-Sieger

Dreijähriger Hengst triumphiert für Trainer Klug und Besitzer Renz.


Der deutsche Galopprennsport hat einen neuen Star über die Steher-Distanzen: Der dreijährige Hengst Aff un zo (Foto) gewann am Sonntag auf der Galopprennbahn in Dortmund-Wambel das 137. Deutsche St. Leger. Dieses Rennen der höchsten Kategorie führt über lange 2.800 Meter, ist mit 50.000 Euro Preisgeld verbunden und zählt zu den fünf „klassischen Rennen“ in Deutschland.

Rund 2.000 Besucher verfolgten den wichtigsten Renntag im Dortmunder Jahreskalender. „Für uns war diese Veranstaltung die Rückkehr zu einem Stück Normalität in der Pandemie“, sagte der Präsident des Dortmunder Rennvereins, Andreas Tiedtke. „Ich bin sehr zufrieden, dass die Besucher und Aktiven die 3G-Corona-Regeln so gut befolgt haben, um die Sicherheit aller zu gewährleisten. Wir hoffen sehr, dass wir das am nächsten Renntag im Oktober fortsetzen können.“

Aff un zo wertet das Deutsche Derby auf

Acht Pferde waren zum Höhepunkt des Renntages angetreten – sieben Dreijährige und die fünfjährige Stute Naida, die mit dem Ausgang des St. Legers allerdings wenig zu tun hatte. Vorne bestimmte Nizami lange das Tempo, ehe sie eingangs der Zielgeraden vom favorisierten Loft abgelöst wurde. „Zu früh“, meinte dessen Trainer Marcel Weiß (Mülheim). „So war das eigentlich nicht geplant. Der Sieger hat sich so schön von uns mitziehen lassen.“

„Wir hatten einen idealen Rennverlauf“, sagte dagegen Siegjockey Adrie de Vries auf Aff un zo. „Er konnte immer schön mitgehen und musste dann eigentlich nur noch an Loft vorbei.“ Besitzer Holger Renz, der seine Pferde gerne nach Namen oder Ausdrücken seiner Kölner Heimatstadt benennt, sah sich in seinem Optimismus bestätig: „Ich sage selten vor dem Rennen, dass wir gewinnen, aber diesmal war ich mir sicher.“

Trainer Markus Klug (Köln-Heumar/auf dem Foto links) fügte hinzu: „Aff un zo hat den Sieg unbedingt verdient und es freut mich auch für seinen Vater Kallisto, der ein hervorragender Deckhengst war.“ Die Siegquote für Aff un zo, immerhin Fünfter im Deutschen Derby im Juli, betrug 55:10. Deutlich zurück hinter Loft landete die Stute Normfliegerin knapp vor Sun of Gold auf dem dritten Rang.

Atomic Blonde vor Nastaria im Auktionsrennen

Das zweite sportliche Hauptereignis war das seit 1993 ausgetragene Johanna und Hugo Gedächtnisrennen. Das BBAG Auktionsrennen für zweijährige Stuten über 1.400 Meter, dotiert mit 52.000 Euro, holte sich nach einem spannenden Zweikampf die von Henk Grewe in Köln trainierte Atomic Blonde (33:10) vor Nastaria.

„Die Distanz ist eigentlich zu kurz für Atomic Blonde. Deshalb hat es ein wenig gedauert, bis sie in Schwung gekommen ist“, sagte Holger Faust vom Besitzer und Züchter Gestüt Karlshof. „Jetzt gehen wir voller Optimismus in den Preis der Winterkönigin.“ Das Rennen im Oktober in Iffezheim bei Baden-Baden ist die wichtigste Prüfung für zweijährige Stuten in Deutschland.

Gestüt Ittlingens Antero überlegener Sieger

Eine eindrucksvolle Vorstellung bot der zweijährige Hengst Antero in einem Rennen über 1.750 Meter. Der 16:10-Favorit siegte überlegen mit sieben Längen vor More Or Less, beide trainiert von Markus Klug: „Die letzte Form von Antero war schon bärenstark. Ich bin aber mit dem Laufen aller drei Pferde zufrieden.“ Der ebenfalls von Klug vorbereitete King Johann wurde bei seinem Lebensdebüt Vierter im Siebenerfeld.

„Es fühlt sich gut an, mit einem Sieg für den neuen Arbeitgeber zu starten“, sagte Spitzen-Jockey Andrasch Starke (Langenfeld), der zur neuen Saison offiziell von Henk Grewe in das Klug-Quartier wechselt. „Antero wird in der nächsten Saison noch besser werden“, kündigte Starke an.

Manfred Ostermann, Vizepräsident des Dortmunder Rennvereins, zeigte sich aber schon jetzt beeindruckt: „Antero genießt eine hohe interne Wertschätzung. Das Rennen sollte der Aufgalopp für den Preis des Winterfavoriten werden“, so der Besitzer des Gestüts Ittlingen (Werne), in dessen Farben Antero läuft und von dem er auch gezüchtet wurde. Das Kölner Rennen im Oktober ist das sportlich wertvollste Zweijährigen-Rennen in Deutschland. In der Siegerliste findet sich für das Jahr 2004 Manduro. Der Vater von Antero stieg später zum am höchsten eingeschätzten Rennpferd der Welt auf.

Der nächste Renntag in Dortmund-Wambel findet am 9. Oktober statt. Im Mittelpunkt steht der Preis der Wirtschaft, ein weiteres mit 52.000 Euro dotiertes BBAG Auktionsrennen.

Foto-Quelle: Marc Rühl/Dortmunder Rennverein

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