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FC Schalke 04 verzichtet auf Einspruch gegen Spielwertung

Aufgrund geringer Erfolgsaussichten Verzicht auf sportjuristische Mittel.
Fußball-Zweitligist FC Schalke 04 hat seine Aufarbeitung der emotionalen Schlussminuten der Partie beim SV Werder Bremen (1:1) abgeschlossen. Eine Erkenntnis ist, dass ein offizieller Protest gegen die Spielwertung „nicht zielführend“ sei. Nach eingehender juristischer Prüfung hat sich der Verein entschlossen, aufgrund geringer Erfolgsaussichten keine sportjuristischen Mittel gegen die Tatsachenentscheidung einzusetzen, die in der Nachspielzeit zum äußerst umstrittenen Foulelfmeter für die Bremer geführt hatte.

Stattdessen habe S04 die Aufarbeitung genutzt, um die grundsätzliche Anwendungspraxis des VAR (Video-Schiedsrichter) zu hinterfragen. In einer persönlichen Kontaktaufnahme, die durch den DFB erfolgte, wurde die Wahrnehmung der Verantwortlichen, Trainer und Spieler vom Samstag bestätigt: Beim Zweikampf im Schalker Strafraum zwischen Henning Matriciani und Bremens Roger Assalé, von Schiedsrichter Tobias Stieler im laufenden Spiel nicht als Foul gewertet, lag keine klare und offensichtliche Fehlentscheidung vor. Der VAR hätte daher nicht eingreifen dürfen und Schiedsrichter Stieler entsprechend erst gar nicht an den Monitor schicken dürfen.

In einem Statement bestätigte die Sportliche Leitung der Elite-Schiedsrichter*innen beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) inzwischen auch offiziell, dass die TV-Bilder keine Beweise dafür lieferten, die ursprüngliche Entscheidung – kein Elfmeter – zu revidieren. Das DFB-Fazit lautete: „Eine Intervention des Video-Assistenten war hier nicht angemessen. Detektivische Detailarbeit spricht nicht für Evidenz.“ Im Klartext: Wo kein Foul ist, muss und darf der Video-Schiedsrichter auch keines „suchen“.

Peter Knäbel (Foto), Vorstand Sport beim FC Schalke 04, fasste das Fazit so zusammen: „Am Ergebnis, dass wir statt drei nur einen Punkt mitnehmen, ändert das nichts. Wir sind aber davon überzeugt, dass dieses Wochenende, an dem auch an anderen Standorten strittige VAR-Entscheidungen getroffen wurden, genutzt werden muss, um wichtige Schlüsse für den Fußball zu ziehen. Eine zentrale Erkenntnis ist: Wir dürfen das Spiel nicht zu kompliziert machen. Es muss verständlich und mit Blick auf die Regelanwendung für Fans und Beobachter berechenbar bleiben. Das war an diesem Wochenende nicht der Fall. Wir gehen davon aus, dass der DFB und seine Schiedsrichter die Spiele detailliert aufarbeiten werden.“

Gleichsam wichtig für „Königsblau“ ist die klare Verurteilung einiger Vorfälle in den sozialen Medien: Bremens Roger Assalé wurde dort rassistisch beleidigt. Die „Knappen“ verurteilen dieses Verhalten scharf und stellen fest, „dass Toleranz und gegenseitiger Respekt über allen sportlichen Entscheidungen stehen“.

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