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Duisburg und Osnabrück sprechen sich für Wiederholungsspiel aus

Sportrechtlich liegt die Verantwortung für das weitere Verfahren beim DFB.
Die Drittligisten MSV Duisburg und VfL Osnabrück haben sich auch am Tag nach dem abgebrochenen Spiel noch einmal deutlich gegen jedwede Form von Rassismus und Diskriminierung ausgesprochen. Grund für den Abbruch: Gäste-Spieler Aaron Opoku war in der 35. Minute vor der Ausführung eines Eckballs von einem Fan rassistisch beleidigt worden.

„Gestern ist ein deutliches Zeichen gegen Rassismus gesetzt worden“, verdeutlicht MSV-Präsident Ingo Wald: „Wir, der MSV, werden gemeinsam mit dem VfL vollumfänglich zur Aufklärung beitragen und die ermittelnden Behörden mit allen Informationen und Aussagen, die uns erreichen, dabei unterstützen.“

Wald macht aber auch deutlich: „Gemeinsam mit dem VfL wünschen wir uns allerdings auch, dass der Fußball aus dieser Situation als Gewinner und nicht als Verlierer vom Platz geht. Deshalb halten wir ein Wiederholungsspiel im Sinne des Sports für die einzig richtige Entscheidung.“

Für ein Wiederholungsspiel spricht sich auch VfL-Präsident Holger Elixmann aus: „Weder der MSV Duisburg noch der VfL Osnabrück sollten für das Fehlverhalten eines Zuschauers bestraft werden. Wir haben uns eindeutig mit Aaron Opoku solidarisiert und ebenso eindeutig und ohne Blick auf sportrechtliche Konsequenzen entschieden, nach den rassistischen Äußerungen nicht wieder anzutreten. Wir haben ein Zeichen gegen Rassismus und für Menschlichkeit gesetzt und dieses klare Statement sollte aus unserer Sicht durch die Ansetzung eines Wiederholungsspiels verstärkt werden.“

Elixmann ergänzt: „Der Fußball muss seine Reichweite und seine Strahlkraft nutzen und Botschaften, die ansonsten über Aktionsspieltage und Kommunikationskampagnen allgemein adressiert werden, durch konsequentes Handeln untermauern. Wir dürfen insbesondere auch dem latenten Alltagsrassismus keinen Platz in unserer Gesellschaft bieten. Wichtig ist dabei auch, dass wir hier Relativierungen des Verhaltens einen Riegel vorsetzen, denn einzig die Perspektive der Betroffenen ist hier von Relevanz.“

Sportrechtlich liegt nun die Verantwortung für das weitere Verfahren zunächst bei den entsprechenden Instanzen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Die Klubs wollen dem nicht vorgreifen, sind aber überzeugt, dass es im Sinne der Arbeit für Toleranz und Mitmenschlichkeit geboten ist, eine sportliche Entscheidung auf dem grünen Rasen herbeizuführen und im Kontext eines möglichen Wiederholungsspiels gemeinsam mit dem DFB, den Clubs und den Fans ein weiteres Zeichen der Solidarität und gegen Rassismus zu setzen.

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