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DFB-Ehrenpräsident Egidius Braun feiert 97. Geburtstag

Über viele Jahre Stammgast bei Alemannia Aachen hinter dem Tor.
Der frühere DFB-Präsident Dr. h.c. Egidius Braun (Foto) aus der kleinen Ortschaft Breinig in der Voreifel wurde an diesem Sonntag (27. Februar) 97 Jahre. Im Glückwunschschreiben der nach ihm benannten Stiftung gratulieren DFB-Vizepräsident Dirk Janotta und DFB-Schatzmeister Dr. Stephan Osnabrügge zum stolzen Geburtstag und wünschen „alles Gute und vor allem Zuversicht“.

In dem Schreiben, mit dem auch DFB-Ehrenmitglied Alfred Vianden, persönlicher Vertreter Brauns im Stiftungsvorstand, sowie Stiftungsgeschäftsführer Tobias Wrzesinski gratulieren, heißt es weiter: „Es ist unser Privileg, mit der Ihnen gewidmeten DFB-Stiftung in Ihrem Sinne und in Ihrem Namen wirken zu dürfen. Seien Sie sich gewiss, dass wir uns auch künftig für Menschen einsetzen werden, die unsere Hilfe und Unterstützung benötigen. Fußball war, ist und bleibt mehr als ein 1:0!“

Egidius Brauns Leitbild: „Fußball – Mehr als ein 1:0“

Als langjähriger Schatzmeister (1977 bis 1992) und Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (1992 bis 2001) war es Egidius Braun ein besonderes Anliegen, das soziale Engagement des DFB voranzutreiben und den Gedanken der gesellschaftlichen Verantwortung des Fußballs in der Satzung des Verbandes zu implementieren. So überdauert das von Braun geprägte Leitbild „Fußball – Mehr als ein 1:0“ dessen Amtszeit. Die nach ihm benannte Stiftung feierte 2021 ihr zwanzigjähriges Bestehen.

Der gebürtige Breiniger hatte seinerzeit als DFB-Schatzmeister und Delegationsleiter entscheidenden Anteil an der Gründung der Mexico-Hilfe, die während der Fußball-Weltmeisterschaft 1986 als soziales Hilfswerk für notleidende Kinder und Jugendliche ins Leben gerufen wurde. Die Initiative ist bis heute ein Schwerpunkt der seit 2001 bestehenden DFB-Stiftung Egidius Braun. Gemeinsam mit dem Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ werden aktuell acht Bildungsprojekte in Mexiko unterstützt.

In dem von Dr. Rainer Koch, 1. DFB-Vizepräsident, und Heike Ullrich, Stellvertretende Generalsekretärin, verfassten Glückwunsch-Gruß des Deutschen Fußball-Bundes heißt es: „Wir sind angesichts der vielfältigen sozialen Fragestellungen sehr froh und stolz, dass die DFB-Stiftung Egidius Braun bereits seit 21 Jahren so erfolgreich nicht nur im Fußball, sondern durch und über unseren Sport hinaus in die Gesellschaft wirkt. Auch und gerade wegen dieser von Ihnen vorgenommenen Verankerung gesellschaftlichen Engagements im DFB, sehen wir unseren Verband gut gerüstet für die Zukunft.“

Stiftungsprogramme auch in der Ukraine

Die Stiftung setzt Brauns Werte darüber hinaus auf vielfältige Weise um, so etwa durch die Fußball-Ferien-Freizeiten und die jahrelange Unterstützung von Fußballorganisationen bei deren ehrenamtlichem Engagement für Flüchtlinge. Durch die Initiativen „1:0 für ein Willkommen“ und die Weiterführung „2:0 für ein Willkommen“ wurden von 2015 bis Ende 2021 insgesamt 3.773 Anträge bewilligt und dabei zusammen mit der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration sowie mit Hilfe der A-Nationalmannschaft der Männer Fördergelder von 2,36 Millionen Euro bereitgestellt.

Die vor zwei Jahren eingeführte Egidius-Braun-Akademie bringt junge Ehrenamtler*innen aus dem Sport mit Persönlichkeiten des Fußballs und der Politik zusammen. Kooperiert wird im Rahmen eines Jugendaustauschs auch mit der ukrainischen Klitschko-Foundation. In der Millionenstadt Charkiw im Osten des Landes wird das Kinderkrankenhaus Nr. 16 gefördert. In seiner Zeit als DFB-Präsident und Schatzmeister der UEFA hatte sich Egidius Braun sehr um den ukrainischen Fußball bemüht.

Beruflich mit Kartoffel-Großhandel sehr erfolgreich

In den 1960er- und 70er-Jahren war Braun, der bei ungezählten Heimspielen von Alemannia Aachen immer einen Stehplatz hinter dem so genannten „Würselener Tor“ des alten Tivoli-Sportplatzes hatte, mit einem Kartoffel-Großhandel sehr erfolgreich.

Als Fußballfunktionär war Egidius Braun unter anderem Präsident des Fußball-Verbandes Mittelrhein (FVM), Vizepräsident des Westdeutschen Fußballverbandes (WDFV), von 1977 bis 1992 Schatzmeister des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) sowie von 1992 bis 2001 DFB-Präsident. Anschließend wurde er zum (bis heute einzigen) Ehrenpräsidenten des Verbandes ernannt. Auch auf internationaler Ebene engagierte er sich, war von 1992 bis 2000 auch Vizepräsident des europäischen Fußballverbandes UEFA.

Außer seiner Liebe zum Fußball gönnte er sich bisweilen auch „Abstecher“ in den Radsport. So nahm er mit respektablem Ergebnis an Prominenten-Rennen rund um den Aachener Lousberg teil.

Seit vielen Jahren ist Egidius Braun auch auf karitativem Feld im Einsatz. Nach ihm ist die vom langjährigen Spitzenfunktionär des DFB ins Leben gerufene „Stiftung Egidius Braun“ benannt. Diese fördert Projekte für Waisenkinder, behinderte- und Straßenkinder in Bulgarien, Moldawien, Polen und Rumänien sowie vor allem in Mexiko.

Als Dank und Anerkennung für seine Verdienste erhielt Egidius Braun zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen, aus denen die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes und die Auszeichnung mit dem „Orden del Águila Azteca“, der höchsten mexikanischen Auszeichnung für Ausländer, herausragen.

Foto-Quelle: DFB.de/Egidius Braun-Stiftung

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