Startseite / Fußball / 3. Liga / SC Verl: Ex-Nationalspieler Herrlich und Westermann als Stargäste

SC Verl: Ex-Nationalspieler Herrlich und Westermann als Stargäste

Kapitän Corboz verkündet Vertragsverlängerung bei Sponsorentreffen.
Zwei Legenden, 576 Bundesligaspiele, Champions League-Sieger, eine Vertragsverlängerung – und ganz viel Sportclub Verl! Das war „Business in the club“ – das Event für alle Partner des Drittligisten im „Deja Vu Club“ in Verl. „Sie alle sorgen dafür, dass Profifußball in Verl überhaupt erst möglich ist. So wollen wir einfach Danke sagen“, erklärte SCV-Vorstand Mario Lüke, der als Moderator durch den Abend führte und die wohl schönste Nachricht ebenso im Gepäck hatte wie ein Sportclub-Trikot mit der Zahl 2025. Kapitän Mael Corboz hatte kurz zuvor seinen Vertrag um zwei weitere Jahre verlängert, was bei den 180 Gästen für frenetischen Jubel sorgte. „Ich fühle mich hier wohl und unser Weg ist noch lange nicht zu Ende. Ich möchte die Entwicklung weiter voranbringen und freue mich, noch lange ein Teil dieses tollen Vereins zu sein“, so der Mittelfeldstratege.

Für sein Business-Event hatte sich der Verein auch prominente Unterstützung geholt: Die Ex-Nationalspieler Heiko Westermann (auf dem Foto rechts) und Heiko Herrlich (links) waren zu Gast, erzählten Anekdoten aus ihrer bewegenden Karriere und bewiesen, dass sie die Entwicklung des SC Verl sehr genau beobachten. Herrlich hatte etwa den 2:1-Sieg der Ostwestfalen im letzten Auswärtsspiel der abgelaufenen Saison bei der U 23 von Borussia Dortmund live im Stadion verfolgt, mit dem der SC Verl den Grundstein für den Klassenverbleib gelegt hatte. „Es ist herausragend, was dieser Verein auf allen Ebenen leistet, um in dieser Liga erfolgreich zu sein“, so der Bundesliga-Torschützenkönig von 1995 (damals noch im Trikot von Borussia Mönchengladbach), der zwei Jahre später mit dem BVB die Champions League gewann.

Herrlich sprach außerdem sehr offen über den Gehirntumor, der bei ihm im Herbst 2000 diagnostiziert wurde und wie dieser seine Einstellung zum Leben verändert hat. „Besonders im Fußball neigen wir ja dazu, viele Dinge sehr wichtig zu nehmen. Wenn du gegen diese Krankheit kämpfst, merkst du erst, was wirklich entscheidend ist. Diese Zeit hat mich sehr geprägt“, so Herrlich, der in der Bundesliga Trainer von Bayer 04 Leverkusen und zuletzt beim FC Augsburg war.

Als Heiko Westermann 2005 seinen Durchbruch bei Arminia Bielefeld schaffte, wohnte er in Verl. „Hier wohnt auch nach wie vor mein bester Freund. Der Kontakt ist also nie wirklich abgebrochen, und wenn es meine Zeit erlaubt, bin ich gerne in Verl“, so der 27-malige Nationalspieler, der beim FC Schalke 04 und beim Hamburger SV Legendenstatus genießt und heute Co-Trainer bei der deutschen U 18-Nationalmannschaft ist.

Ihn reizt es besonders, junge Talente auf ihrem Weg zum Fußballprofi zu begleiten. „Vieles hat sich verändert im Fußball und eben auch in der Gesellschaft. Früher haben wir uns mit der ganzen Mannschaft abends getroffen – und wer nicht da war, hat Pech gehabt. Im heutigen Handyzeitalter ist alles viel individueller. Also müssen wir auch viel individueller auf unsere Spieler eingehen“, erklärte Westermann, der außerdem von einem ganz besonderen Fan erzählte. Als „HW4“ vor fünf Jahren Ajax Amsterdam als Spieler verließ, bedankte sich die Oma des aktuellen FC Bayern München-Stars Matthijs de Ligt über Facebook bei ihm, dass er sich immer so gut um ihren Enkel gekümmert hatte. „Ich habe ihn häufiger mal nach dem Training nach Hause gebracht. Ein feiner Kerl“, berichtete Westermann.

Dass auch Sportclub-Trainer Mitch Kniat seine junge Truppe erreicht, spiegelt sich momentan in der Tabelle der 3. Liga wider. „Ich bin froh, dass ich nach unserer positiven Serie in der Liga hier stehen darf und nicht etwa direkt nach unserem Westfalenpokal-Aus vor ein paar Wochen“, scherzte der Trainer und erläuterte, wie wichtig es ihm ist, seinen Jungs tagtäglich die Sportclub-DNA zu vermitteln.

Powerfußball, Leidenschaft, Teamwork und Ehrgeiz – so will der Sportclub seine nächsten Ziele erreichen. Dafür arbeitet nicht nur die Mannschaft hart, sondern auch die Vereinsführung, wie Verwaltungsratssprecher André Theilmeier, der allein wegen des Stadionumbaus so manch schlaflose Nacht hinter sich hat. „Natürlich gibt es viele Hürden. Aber wir gehen diese Herausforderungen gemeinsam an, um den Sportclub Verl weiter in der 3. Liga zu etablieren. Hier fühlen wir uns wohl – und wollen bleiben.“

Auf dem Foto (Quelle: Jens Dünhölter/SC Verl) von links: Heiko Herrlich, Mitchj Kniat, Mario Lüke, André Theilmeier und Heiko Westermann.

Das könnte Sie interessieren:

Alemannia Aachen erhält Zulassung für die 3. Liga

Ligaprimus der Regionalliga West muss lediglich Auflagen erfüllen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert