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Rot-Weiss Essen: Starke Heimserie reißt nach sieben Monaten

Dabrowski-Team unterliegt Aufstiegsaspirant SV Wehen Wiesbaden 1:3.


Die Heimserie von Rot-Weiss Essen in der 3. Liga ist gerissen. Das Team von RWE-Trainer Christoph Dabrowski musste sich am 29. Spieltag dem Aufstiegsaspiranten SV Wehen Wiesbaden 1:3 (1:2) geschlagen geben und ging damit erstmals seit elf Heimspielen oder erstmals seit dem 9. August 2022 (1:4 gegen den FC Viktoria Köln) vor eigenem Publikum wieder leer aus.

Vor 15.437 Zuschauern im Stadion an der Hafenstraße trafen Johannes Wurtz (23., Foulelfmeter) und Brooklyn Ezeh (43.) schon während der ersten Halbzeit für die Gäste. Andreas Wiegel (42.) hatte unmittelbar vor dem erneuten Rückstand den zwischenzeitlichen Ausgleich für RWE erzielt. In der Schlussphase machte der eingewechselte John Iredale (83.) für die Gäste alles klar.

Tarnat und Fandrich im Mittelfeld – Berlinski im Sturm

Im Vergleich zur 0:3-Niederlage beim 1. FC Saarbrücken nahm Christoph Dabrowski drei Veränderungen in seiner Anfangsformation vor. Neben Björn Rother (Außenbandteilriss im Sprunggelenk) fehlte mit Felix Götze, der krankheitsbedingt passen musste, ein weiterer Mittelfeldspieler. Außerdem nahm Flügelstürmer Lawrence Ennali ebenso wie Simon Engelmann, der erstmals nach seiner erneuten Mandelentzündung wieder im Kader stand und von den RWE-Fans besonders lautstark begrüßt wurde, zunächst auf der Bank Platz.

Neu ins Team rückten Niklas Tarnat und Clemens Fandrich, die gemeinsam im zentralen Mittelfeld spielten, und Ron Berlinski, der ins Sturmzentrum zurückkehrte. Kapitän Felix Bastians, der in Saarbrücken im Angriff ausgeholfen hatte, spielte dafür wieder – als zentraler Mann in der Dreierkette – in der Innenverteidigung.

Bei den Gästen aus Hessen war Kapitän Johannes Wurtz nach abgesessener Gelbsperre wieder dabei. Der frühere Bochumer ersetzte Bjarke Jacobsen (fünfte Gelbe Karte).

Freude über Wiegel-Treffer dauert nur wenige Sekunden

Die erste gute Tormöglichkeit der Partie hatte der SVWW, als Florian Carstens nach einem Eckball plötzlich in aussichtsreicher Position zum Abschluss kam. RWE-Torhüter Jakob Golz war jedoch rechtzeitig unten. Außerdem sorgte in der Anfangsphase mehrfach Wiesbadens Torjäger Benedict Hollerbach mit seiner Schnelligkeit für Gefahr, die Essener Abwehrspieler waren jedoch sehr aufmerksam.

Die erste RWE-Offensivaktion ging auf das Konto von Isaiah Young, dessen Schuss jedoch abgeblockt wurde. Wenig später hätte Ron Berlinski SVWW-Torhüter Arthur Lyska fast den Ball vom Fuß „geklaut“. Am Ende fehlten nur wenige Zentimeter.

Unglücklich gerieten die Rot-Weissen in Rückstand. Nach einem Rempler gegen „Isi“ Young ließ Schiedsrichter Assad Nouhoum die Partie weiterlaufen, was die Gäste zu einem schnellen Konter nutzten. Im Strafraum setzte sich der frühere Düsseldorfer Kianz Froese gegen José-Enrique Rios Alonso durch und wurde dann von der Grätsche des RWE-Verteidigers an der Außenlinie am Knöchel getroffen. Den fälligen Foulelfmeter verwandelte Johannes Wurtz (23.) zur 1:0-Führung des Aufstiegsaspiranten.

RWE reagierte mit einer Drangperiode, der letzte Pass oder der Abschluss gelang jedoch oft nicht, so dass es in dieser Phase nur wenige hochkarätige Chancen gab. Auf der Gegenseite hatte Benedict Hollerbach die große Chance zum 2:0, scheiterte jedoch am glänzend reagierenden Jakob Golz, der damit einen höheren Rückstand verhinderte.

Kurz vor der Pause wurden die RWE-Bemühungen mit dem Ausgleich belohnt. Thomas Eisfeld legte den Ball elegant auf Andreas Wiegel zurück, gegen dessen Flachschuss Wehen Wiesbadens Schlussmann Arthur Lyska keine Chance hatte – 1:1 (42.). Stadionsprecher-Legende Walter Ruege war noch gar nicht mit seiner Durchsage fertig, da lag der Ball aber nur wenige Sekunden später schon wieder im Essener Tor. Linksverteidiger Brooklyn Ezeh (43.) behauptete sich im Zweikampf mit Andreas Wiegel und überwand Jakob Golz aus kurzer Entfernung. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte war es nur einer weiteren Glanzparade des RWE-Torwarts gegen Benedict Hollerbach zu verdanken, dass nicht noch das 1:3 fiel.

Bedingungslose RWE-Offensive ohne Erfolg

Ohne Umstellungen starteten die Rot-Weissen in den zweiten Durchgang und machten von Beginn an viel Druck. Beinahe hätte Andreas Wiegel nach einer Linksflanke von Isaiah Young seinen zweiten Treffer erzielt, legte den Ball geschickt um seinen Gegenspieler herum, scheiterte dann aber an Arthur Lyska.

Nach einer guten Stunde rückte der Torhüter des SV Wehen Wiesbaden immer mehr in den Blickpunkt. So wehrte Lyska einen Flachschuss von Oguzhan Kefkir ebenso ab wie einen artistischen Volleyschuss von Clemens Fandrich. Vor allem „Ötzi“ Kefkir schlug regelmäßig gefährliche Flanken in den Strafraum, Thomas Eisfeld versuchte es aus der Distanz. Der SV Wehen Wiesbaden setzte in dieser Phase nur noch auf Konter.

Mit Simon Engelmann (für Isaiah Young) und Kevin Holzweiler (für Thomas Eisfeld) brachte Christoph Dabrowski in der 67. Minute zwei frische Offensivspieler ein. Wenig später zog auch Holzweiler mal aus etwa 25 Metern ab. Sein Schuss war aber zu harmlos. Deutlich gefährlicher war ein Kopfball von Simon Engelmann nach einer Freistoßflanke von Oguzhan Kefkir. Die Kugel flog aber knapp am langen Pfosten vorbei.

In der Schlussphase setzte RWE-Trainer Dabrowski alles auf eine Karte. Mit Torben Müsel (für Clemens Fandrich) und Lawrence Ennali (für Andreas Wiegel) war die Mannschaft noch offensiver ausgerichtet. Außerdem gab Felix Bastians immer häufiger seine Position in der Abwehr auf und rückte auch noch mehrfach in den Angriff auf, in dem Luca Wollschläger in den letzten Minuten noch Ron Berlinski ersetzte.

Unmittelbar vor Wollschlägers Einwechslung fiel die endgültige Entscheidung. Der eingewechselte John Iredale (83.) nutzte einen Ballverlust von José-Enrique Rios Alonso zum dritten Treffer für die Gäste. Damit war die dritte Heimniederlage der Saison besiegelt.

Wiedersehen mit Grund, Platzek und Co. in Bocholt

Für das Dabrowski-Team geht es Schlag auf Schlag weiter. Bereits am kommenden Dienstag, 28. März, ab 19 Uhr steigt das Halbfinale im Niederrheinpokal beim West-Regionalligisten 1. FC Bocholt und damit auch das Wiedersehen mit den früheren RWE-Kickern Marcel Platzek, Kevin Grund, Jeffrey Obst und Sascha Voelcke. Dort geht es um den Einzug in das Endspiel am 3. Juni im Rahmen des „Finaltags der Amateure“. Nur der Gewinner des Niederrheinpokals qualifiziert sich für den DFB-Pokal.

Abgeschlossen wird die erneute „Englische Woche“ mit einem weiteren Liga-Heimspiel gegen die formstarke U 23 des SC Freiburg (Samstag, 1. April, 14 Uhr), die aktuell den zweiten Tabellenplatz belegt. Rechtsverteidiger Andreas Wiegel wird die Partie verpassen, weil er wegen der fünften Gelben Karte gesperrt ist.

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