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1. FC Kaan-Marienborn: Angekündigter Rückzug und mögliche Folgen

Frist für Regionalliga-Zulassungsantrag endet am Freitag, 31. März.
Die 0:2-Heimniederlage im Aufsteigerduell gegen den 1. FC Düren war beim 1. FC Kaan-Marienborn nicht mehr als eine Randnotiz. „Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen, wir waren zwischenzeitlich sogar die bessere Mannschaft“, sagte Trainer Thorsten Nehrbauer (Foto/45) im kicker– und MSPW-Gespräch: „Natürlich hat man dem Team die Vorkommnisse der letzten Tage angemerkt. Da ist es schwer, sich auf die nächste sportliche Aufgabe zu fokussieren.“

Nicht nur die Öffentlichkeit, sondern auch Nehrbauer und seine Spieler waren am Donnerstag von der bitteren Nachricht des Vereins überrascht worden, dass die erste Mannschaft, die als Aufsteiger in der Regionalliga West eine sensationelle Saison spielt und nach wie vor Platz vier belegt, im Sommer komplett aufgelöst werden soll. Als Grund für diese Entscheidung nannte die Klubführung die angepassten Zulassungsbedingungen des Westdeutschen Fußballverbandes (WDFV) für die nächste Regionalliga-Spielzeit. Diese waren den Vereinsvertretern bei der Versammlung im Januar vorgestellt worden.

Entscheidender Knackpunkt ist dabei neben einigen notwendigen baulichen Veränderungen (keine Grünflächen mehr im Zuschauerbereich, Fassungsvermögen mindestens 2.500 Plätze, davon 800 für Gästefans sowie mindestens 200 Sitzplätze, ab der Saison 2024/2025 auch mit Überdachung) vor allem die Vorgabe, sämtliche Heimspiele in einem Stadion austragen zu müssen. Bisher durfte man für einzelne Partien – beispielsweise bei einem erhöhten Zuschaueraufkommen – in eine andere Spielstätte ausweichen.

Das heißt im Fall von Kaan-Marienborn: Entweder würde die heimische „Herkules Arena“, in der sich der Verein aktuell unter anderem mit einer Containerlösung behilft, auf Regionalliga-Tauglichkeit getrimmt oder es müssten sämtliche Partien im großen Leimbachstadion, der etatmäßigen Spielstätte des stark abstiegsbedrohten Westfalen-Oberligisten Sportfreunde Siegen, ausgetragen werden. Beide Lösungen kamen für den 1. FCM offenbar nicht in Betracht. Bei den Baumaßnahmen legte die Stadt Siegen ihr Veto ein, seine „Heimat“ in Kaan wollte und will der Verein nicht aufgeben. Deshalb entschied sich der Vorstand für den drastischen Einschnitt, stellte dabei Trainer und Spieler, von denen eine ganze Reihe auch über das Saisonende hinaus unter Vertrag stehen, vor vollendete Tatsachen.

Ein Umdenken erscheint aktuell unrealistisch, auch wenn die Frist zur Beantragung der Regionalliga-Zulassung für die nächste Saison erst am 31. März beim WDFV abläuft. Sollte der Verein darauf verzichten, stünde er automatisch als Absteiger in die Oberliga Westfalen fest. Will er auch dort nicht an den Start gehen, wäre ein Antrag zur Eingruppierung in eine tiefere Spielklasse beim westfälischen Verband (FLVW) möglich. Die zweite Mannschaft spielt derzeit nur in der Kreisliga C.

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