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Fortuna Düsseldorf: Tiefe Trauer um „Urgestein“ Dieter Bierbaum

Stadionsprecher-Legende gehörte Traditionsklub fast 67 Jahre lang an.


Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf trägt Trauer. Der langjährige Stadionsprecher, Dieter Bierbaum, ist nach langer schwerer Krankheit im Alter von 80 Jahren in Düsseldorf verstorben. Damit verliert der Traditionsverein eine unvergleichliche und hochgeschätzte Persönlichkeit, die den meisten vor allem durch ihre jahrzehntelange Tätigkeit als Stadionsprecher bekannt war und daher voller Respekt „The Voice“ genannt wurde.

Bereits in jungen Jahren, im Februar 1956, war Dieter Bierbaum dem Verein beigetreten. Mit größter Leidenschaft begleitete er die Fortuna am Mikrofon im Rheinstadion in mehr als 600 Spielen und avancierte über die Jahrzehnte zum dienstältesten Stadionsprecher Deutschlands. Vergleicht man die Statistik von Dieter Bierbaum mit einem Spieler, so hätte seine Einsatzzeit fast 19 Jahre betragen. Das wären ca. 60.000 Spielminuten gewesen – ohne Nachspielzeit.

Bierbaum verlas in seiner Zeit Mannschaftsaufstellungen mit ca. 11.000 Spieler- und knapp 2.200 Schiedsrichternamen. Unschätzbar ist überdies die Anzahl der Werbeblöcke in den Halbzeitpausen, die – in Ermangelung von heutzutage großformatigen Videowalls – weniger zu sehen als zu hören waren. Mindestens 650-mal kam der Hinweis auf das nächste Heimspiel der Fortuna – davon überwiegend Partien, die in Deutschlands höchster Klasse, der Bundesliga, absolviert wurden.

Im Januar 2005 gab Bierbaum, der zeitweise auch Vorstandsverantwortung übernommen hatte sowie im Beirat und bis zuletzt im Ehrenrat tätig war, seinen Rücktritt als Stadionsprecher erklärt. Der Träger der Diamantenen Ehrennadel war aber auch weiterhin eine Institution der Fortuna und auch fast 20 Jahre nach seinem letzten Einsatz als Sprecher überaus beliebt bei Alt und Jung.

Fortuna Düsseldorfs Sportvorstand und Ex-Profi Klaus Allofs sagt: „Die Nachricht von Dieter Bierbaums Tod hat uns alle tief getroffen. Er hat nicht nur die Fortuna, sondern auch mich persönlich über Jahrzehnte begleitet. Als ich in den 1970er-Jahren meine ersten Schritte im Seniorenfußball ging und für die Fortuna im Rheinstadion aufgelaufen bin, war seine Stimme aus dem weiten Rund nicht wegzudenken. Sie gehörte einfach zu jedem Heimspiel dazu. Die Verbundenheit, die Dieter für seinen Verein empfunden hat, war außergewöhnlich. Vor zwei Jahren – während der Hochphase der Corona-Pandemie – habe ich ihn zuhause besucht und ihn zu 65 Jahren Mitgliedschaft bei der Fortuna beglückwünscht. Auch in den Jahren davor und danach war er stets ein freundlicher, interessanter und kluger Gesprächspartner. Bis zuletzt hat er die Fortuna im Herzen getragen. Darüber haben wir uns erst im letzten Jahr, bei seinem 80. Geburtstag, unterhalten. Wir werden ihn nie vergessen.“

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