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2:2 gegen 1860 München! Engelmann „regelt“ in letzter Sekunde

Rot-Weiss Essen fehlt maximal noch ein Punkt zum Klassenverbleib.


Rot-Weiss Essen hat den vorzeitigen Klassenverbleib in der 3. Liga bereits vor Augen. Die Mannschaft von Trainer Christoph Dabrowski kam im Rahmen des 36. Spieltages dank eines Last-Minute-Treffers zu einem 2:2 (1:0) im Traditionsduell gegen den TSV 1860 München. Zwei Runden vor dem Saisonende trennen RWE damit sechs Punkte und neun Tore von der Gefahrenzone, so dass maximal noch ein Punkt fehlt, um auch rechnerisch sicher zu sein.

Vor 18.187 Zuschauern im Stadion an der Hafenstraße sah es zunächst lange Zeit nach dem ersehnten Heimsieg aus, weil Cedric Harenbrock (21.) die Rot-Weissen verdient in Führung gebracht hatte. In der zweiten Halbzeit wendeten die Gäste aus der bayerischen Landeshauptstadt jedoch zwischenzeitlich das Blatt. Yannick Deichmann (65.) und der eingewechselte Fabian Greilinger (85.) ließen die „Löwen“ jubeln. In der fünften Minute der Nachspielzeit war dann aber der eingewechselte Simon Engelmann zur Stelle und drückte den Ball per Kopf zum 2:2-Endstand über die Linie. Unmittelbar danach war Schluss. Von den RWE-Fans wurde „Engel“, der den Verein nach dem Saisonende bekanntlich in Richtung seines vorherigen Vereins SV Rödinghausen verlassen wird, lautstark gefeiert.

„Die Mannschaft hat über 90 Minuten ein gutes Gesicht gezeigt und vor allem in der ersten Halbzeit viel Energie ausgestrahlt“, lobte Christoph Dabrowski: „Nach der Pause hat 1860 viel Druck aufgebaut, doch am Ende haben wir uns doch noch mit dem Ausgleich belohnt. Wir nehmen den Punkt gerne mit, können mit dem Ergebnis leben. Wir sind noch nicht durch, werden aber in den beiden verbleibenden Partien alles dafür tun, um so schnell wie möglich auch rechnerisch auf der sicheren Seite zu sein.“

Sandro Plechaty und Ron Berlinski neu im Team

Im Vergleich zur vorherigen Niederlage beim SV Meppen (0:2) veränderte Christoph Dabrowski seine Startformation auf zwei Positionen. Auf der rechten Abwehrseite verteidigte Sandro Plechaty (für Mustafa Kourouma), im Angriff lief Ron Berlinski von Beginn an für Simon Engelmann auf.

Verletzungsbedingt fielen Kapitän Felix Bastians (Adduktorenbeschwerden), die beiden Rechtsverteidiger Andreas Wiegel (Reha nach Kapselverletzung am großen Zeh) und Meiko Sponsel (Innenbandriss im Sprunggelenk) sowie Linksverteidiger Michel Niemeyer (muskuläre Probleme) weiterhin aus. Für Sponsel ist die Saison sogar schon beendet. Mittelfeldspieler Björn Rother kehrte nach abgesessener Gelbsperre in den Kader zurück, blieb aber zunächst auf der Bank.

Wie beim Aufstieg: Cedric Harenbrock trifft zum 1:0

Die erste Torannäherung ging auf das Konto der Gäste. Ein Abpraller von Milos Cocic landete auf der Latte des Essener Kastens. Torhüter Jakob Golz wäre aber zur Stelle gewesen. Nur wenige Minuten später tauchte Cocic nach einem schnellen Konter der „Löwen“ erneut vor dem RWE-Tor, wurde aber von Sandro Plechaty im letzten Moment entscheidend gestört und konnte die Kugel deshalb nicht in Richtung Tor bringen.

Die Rot-Weissen gingen früh ins Pressing, störten die Münchner immer wieder im Spielaufbau, um dann nach Ballgewinnen schnell umzuschalten und nach vorne zu spielen. Das gelang vor allem beim Führungstreffer ausgezeichnet. Nach einem abgewehrten Eckball der „Löwen“ konnte plötzlich drei RWE-Angreifer von der Mittellinie aus auf das Tor der Gäste zulaufen und hatten dabei nur noch einen Gegenspieler. Beim Versuch, 1860-Torhüter Tom Kretzschmar zu umkurven, verlor Isaiah Young zwar den Ball. Der mitgelaufene Cedric Harenbrock schnappte sich jedoch die Kugel und traf zwischen mehreren Verteidigern hindurch zum 1:0 (20.). Besonders bemerkenswert: Auf den Tag genau ein Jahr zuvor hatte Harenbrock beim „Aufstiegsendspiel“ gegen Rot Weiss Ahlen (2:0) ebenfalls das 1:0 erzielt.

Nach einer knappen halben Stunde hätte RWE fast nachgelegt. Nach glänzender Vorarbeit von Lawrence Ennali auf dem rechten Flügel setzte Ron Berlinski zu einem artistischen Rückzieher an, den Tom Kretzschmar gerade noch über die Latte lenken konnte. Auch „Isi“ Young hatte nach einem starken Solo den zweiten Treffer auf dem Fuß, konnte den Ball aus spitzem Winkel aber nicht im Tor unterbringen. In der Mitte fehlte eine Anspielstation.

Auf der Gegenseite hatten die Hausherren Glück, dass sich Marcel Bär bei der besten Chance der „Löwen“ in aussichtsreicher Position nicht für einen Abschluss, sondern für eine Flanke entschied. So konnte die RWE-Abwehr in höchster Not klären.

Ron Berlinski bleibt mit Nasenbeinbruch in der Kabine

Zur Pause musste Christoph Dabrowski einen Wechsel vornehmen, weil sich Ron Berlinski unmittelbar vor der Pause bei einem Zusammenprall nach ersten Diagnosen einen Nasenbeinbruch zugezogen hatte. Für ihn rückte Simon Engelmann ins Sturmzentrum.

Die erste große Chance zum Ausgleich hatte 1860-Stürmer Marcel Bär, der nach einem Essener Ballverlust alleine auf das RWE-Tor zulief. Er zögerte jedoch etwas zu lange, so dass José-Enrique Rios Alonso noch entscheidend stören und Torhüter Jakob Golz schließlich klären konnte. Wenig später war der Schlussmann auch zweimal gegen Yannick Deichmann zur Stelle.

Nach einer Stunde ersetzte Björn Rother den leicht angeschlagenen Thomas Eisfeld. Unmittelbar nach dem Wechsel setzte Isaiah Young nach einem Solo den Abschluss ein wenig zu hoch an. Statt des zweiten RWE-Tores fiel dann aber der Ausgleich. Yannick Deichmann behauptete nach einem Steilpass den Ball gegen Felix Herzenbruch und überwand auch Jakob Golz – 1:1 (65.).

Zu Beginn der Schlussphase kamen Niklas Tarnat und Torben Müsel für Felix Götze und Cedric Harenbrock. Und plötzlich musste RWE einem Rückstand hinterherlaufen. Nach Vorarbeit von Quirin Moll verlor Sandro Plechaty den eingewechselten Fabian Greilinger aus den Augen. Sein Kopfball landete zum 1:2 (85.) im Netz.

Die Rot-Weissen gaben jedoch nicht auf. Immer wieder segelten die Bälle in den Strafraum der Münchner. Mit der letzten Aktion der Partie gelang dann tatsächlich noch der Ausgleich: Nach einer abgefälschten Hereingabe von „Isi“ Young beförderte Simon Engelmann den Ball per Kopf in Richtung Tor. Der Klärungsversuch von Jesper Verlaat kam zu spät – 2:2 (90.+5). Unmittelbar danach war Schluss, RWE bejubelte einen Last-Minute-Zähler.

Zum ersten Mal überhaupt beim Halleschen FC zu Gast

Die letzte Auswärtsreise der ersten RWE-Saison in der eingleisigen 3. Liga führt das Team von Trainer Christoph Dabrowski zum Halleschen FC. Am kommenden Samstag, 20. Mai, sind die Rot-Weissen ab 14 Uhr zum ersten Mal überhaupt in der Vereinsgeschichte zu einem Pflichtspiel beim Halleschen FC zu Gast.

Der Traditionsklub aus Sachsen-Anhalt hat den Klassenverbleib nach dem jüngsten 0:2 beim 1. FC Saarbrücken auch noch nicht sicher, liegt drei Punkte hinter RWE. Das Hinspiel im Stadion an der Hafenstraße endete torlos 0:0.

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1 Kommentar

  1. Wenn man die Abgänge von Engel und Kefkir betrachtet, stehen Offensivprobleme ins Haus, die nicht ohne sind.
    Da wird ein glückliches Händchen vonnöten sein, weiteres erübrigt sich, siehe Torchancenausbeute in dieser Saison…

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