Angreifer findet nach Debakel beim SV Wehen Wiesbaden klare Worte.
Fußball-Zweitligist Arminia Bielefeld steht kurz davor, von der Bundesliga bis in die 3. Liga durchgereicht zu werden. Nach dem 0:4 (0:1) im Relegationshinspiel beim SV Wehen Wiesbaden stehen die Zeichen auf Abstieg. Überschattet wurde die Begegnung von der Randale einiger Bielefelder Anhänger. Die Begegnung musste für rund 20 Minuten unterbrochen werden.
„Das Ding ist durch“, fand der eingewechselte Kapitän Fabian Klos (Foto) klare Worte. „Ich habe nur eine Mannschaft gesehen, die von Wiesbaden. Ich kann nicht das sagen, was ich denke und fühle, weil ich Kapitän dieser Mannschaft bin. Ich werde mich auch nicht vor diese Mannschaft stellen. Wie könnte ich das machen? Ich bin authentisch, wie könnte ich authentisch bleiben? Gute Fußballer machen keine gute Mannschaft. Für die letzten beiden Wochen muss man der Mannschaft zu Recht den Charakter absprechen.“
Im Anschluss an das Hinspiel gab Arminia Bielefeld auch eine Stellungnahme zu den Vorkommnissen ab. Wir veröffentlichen das Statement im Wortlaut:
„Wir haben einen Abend erlebt, der sportlich desillusionierend war. Die Darbietung unserer Spieler war keine Grundlage, um ein Fußballspiel zu gewinnen und in der Relegation um den Verbleib in der 2. Bundesliga als ernstzunehmender Gegner auf dem Platz zu stehen. Die vielen, vielen Fans, die vor Ort in Wiesbaden oder zu Hause vor dem Fernseher unseren Spielern ihre Unterstützung gegeben haben, wurden maximal enttäuscht. Die klare Niederlage hat in der Art und Weise wie sie zu Stande kam, emotional deutlich Wirkung gezeigt.
Zu den inakzeptablen Grenzüberschreitungen von Personen im Gästeblock stellen wir fest: Wir distanzieren uns von jeder Form von Gewalt. Wir verurteilen das Abschießen von Leuchtraketen aus dem Block und das Zünden bzw. Werfen von Böllern auf den Platz.
Wir entschuldigen uns bei unseren Gastgebern im sportlichen Wettbewerb. Dieses Verhalten diskreditiert das Fairplay und es passt nicht zu unserem Verständnis, wie wir in der Gesellschaft und beim Fußball miteinander umgehen wollen.
Dem Schiedsrichter-Team um Benjamin Brand und den Verantwortlichen von DFL und DFB gebührt unser Dank, in einer hochangespannten Situation besonnen agiert zu haben und stets im Sinn gehabt zu haben, das Spiel nach der Unterbrechung auch über die volle Spielzeit fortzuführen und nicht abbrechen zu müssen. Unser Dank gilt aber auch den vielen Arminen, die deeskalierend agieren und auf andere einwirken wollten. Wer in dieser Situation Haltung bewiesen hat, der verdient unseren Respekt und unsere Anerkennung.
Was am Freitagabend geschehen ist, werden wir gemeinsam mit den zuständigen Instanzen und Behörden sorgfältig aufarbeiten und Ermittlungen unterstützen. Es gilt für uns zudem, Haltung im sportlichen Wettbewerb zu zeigen, denn das Rückspiel steht am kommenden Dienstag, 6. Juni, ab 20.45 Uhr bei uns in der SchücoArena an.
Arminia Bielefeld hat ein Manifest in der Identität des Klubs festgehalten. Darin heißt es: „Wir haben unsere Ohren immer auf der Straße und das Herz immer auf der Zunge. Unsere Augen immer nach vorn und die Arme immer geöffnet. Zu jeder Zeit. Und für jedermann. Mit den Gedanken immer beim Fußball, mit dem Herz immer im Stadion. Wir sind mit Leib und Seele Ostwestfalen. Und mit Leib und Seele Arminia.“
Niemand verkörpert das so wie unser Kapitän Fabian Klos. Der DSC-Rekordspieler war auch gestern ein Muster an Vorbild, indem was er tat, indem was er sagte und ganz bestimmt auch indem was er mit seinen Emotionen nach außen trug. Unser Dank gilt Fabi für sein Auftreten im Dialog mit Fans, Schiedsrichtern, Gegnern und Öffentlichkeit.“
Quelle: DSC Arminia Bielefeld