Hoffnungsträger machte aus seinem Herzen keine Mördergrube.
Ahmet Arslan (30/auf dem Foto links) machte aus seinem Herzen keine Mördergrube. „Meinen Einstand hatte ich mir ganz anders vorgestellt“, sagte Rot-Weiss Essens neuer Hoffnungsträger nach der 1:2-Heimniederlage zum Saisonauftakt in der 3. Liga gegen Aufsteiger Alemannia Aachen. Obwohl der offensive Mittelfeldspieler bei seinem Debüt vor allem in der ersten Halbzeit einige gute Ansätze gezeigt und auch den Ausgleich durch Leonardo Vonic (21) mit einem scharf getreten Eckball vorbereitet hatte, überwog verständlicherweise der Frust über den missglückten Start. „Lieber mache ich ein schlechtes Spiel und wir gewinnen“, so Arslan.
Dass er nach der Pause allerdings in der Offensive – ebenso wie seine Teamkollegen – kaum noch Wirkung erzielt hatte, war jedoch auch Arslan nicht entgangen. „Ich bin nicht mehr in die gefährlichen Räume gekommen, um dort meine Mitspieler mit Steckpässen einzusetzen“, räumte der frühere Drittliga-Torschützenkönig ehrlich ein. „Wir werden das in den nächsten Tagen genau analysieren und unser Trainer Christoph Dabrowski wird mit Sicherheit die richtigen Lösungen haben“, richtete Arslan den Blick bereits auf die nächste Partie bei der U 23 von Hannover 96, einem weiteren Liganeuling.
Stichwort Lösungen: Auf das aggressive Anlaufen der Aachener, die damit wirkungsvoll das Essener Aufbauspiel unterbanden und Torhüter Jakob Golz (25) immer wieder zu den ungeliebten langen Abschlägen zwangen, fand das Dabrowski-Team viel zu selten eine passende Antwort. „Es war nicht das Spiel, das wir uns vorstellen. Wir sind nie in unseren Rhythmus gekommen“, stellte der Trainer ernüchtert fest: „Wir haben noch viel Arbeit vor uns, müssen vor allem mit mehr Mut und Überzeugung auftreten.“ Das unterstrich auch Innenverteidiger Tobias Kraulich (25), einer von fünf Neuzugängen in der Startelf: „Wir wissen, dass es in Hannover genauso schwer wird. Wir müssen wesentlich zielstrebiger nach vorne spielen, um erfolgreich zu sein.“
Mittelfeldspieler Jimmy Kaparos (22), der bei seinem Drittliga-Debüt durch einen Ballverlust am eigenen Strafraum das 0:1 eingeleitet hatte, nahm Dabrowski ausdrücklich in Schutz: “ Jimmy hat sich bislang hervorragend präsentiert und seine Qualitäten gezeigt. Das war eine maximal unglückliche Situation.“ In der Tat war Kaparos weggerutscht und schoss sich dann beim Klärungsversuch an das eigene Standbein. Das nutzte Alemannia eiskalt aus – ebenso wie beim entscheidenden zweiten Gegentor nach missglückten Abwehraktionen von Tobias Kraulich und Lucas Brumme.
Positiv: Der erst drei Tage zuvor verpflichtete Angreifer Manuel Wintzheimer (25) deutete seine Torgefährlichkeit in der Schlussphase an, hatte Pech bei einem Pfostenschuss. Danach war die dritte RWE-Auftaktniederlage in Serie besiegelt.
Foto-Quelle: Marcel Rotzoll