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Galopp Berlin: 133. Großer Preis mit internationalem „Schwergewicht“

Best of Lips ist im 155.000-Euro-Rennen die größte deutsche Hoffnung.


Die Festival-Wochen im deutschen Galopprennsport gehen weiter: Am Sonntag wird auf der Rennbahn in Berlin-Hoppegarten mit dem 133. Großen Preis von Berlin das vierte von insgesamt nur sieben Rennen der höchsten Kategorie („Gruppe I“) in Deutschland ausgetragen, das dritte innerhalb von 14 Tagen. In der internationalen Prüfung für dreijährige und ältere Pferde über die klassische Derby-Distanz von 2.400 Metern geht es um insgesamt 155.000 Euro Preisgeld, 100.000 Euro allein für das Siegerteam.

Sieben Pferde treten an und auf die fünf deutschen Vertreter wartet starke ausländische Konkurrenz. Besonders der vierjährige Al Riffa ist ein echtes internationales „Schwergewicht“. Der Hengst musste sich zuletzt in den traditionsreichen „Eclipse Stakes“ in Sandown nur dem aktuellen englischen Derbysieger City Of Troy beugen. Trainer von Al Riffa ist Joseph Patrick O’Brien, Sohn des irischen Meistertrainers Aidan O’Brien.

Godolphin-Farben am Start

Die Formen des fünfjährigen King Of Conquest sind dagegen noch nicht so stark, er hat zuletzt aber zwei Rennen der zweithöchsten Kategorie in Newmarket und Goodwood gewonnen. Diesmal wird deutlich mehr verlangt, doch sein Trainer Charly Appleby kann für das Godolphin-Vollblutimperium von Dubai-Herrscher Scheich Mohammed bin Raschid Al Maktoum aus dem Vollen schöpfen und weiß seine Pferde zu steigern.

So gewann Appleby mit Rebel’s Romance 2022 den Großen Preis von Berlin, triumphierte anschließend auch im Kölner Preis von Europa und dann sensationell im US-Millionenrennen Breeder’s Cup Turf. Als Reiter wurde jetzt der Niederländer Adrie de Vries verpflichtet – eine große Wertschätzung für den in Deutschland so erfolgreichen Jockey, der für Goldophin zuletzt in München ein Rennen gewann.

Narrativo vertritt den Derby-Jahrgang

Der von Peter Schiergen in Köln trainierte Narrativo ist der einzigte Vertreter des aktuellen Derby-Jahrgangs. Der dreijährige Hengst ging als Sieger des Union-Rennens als Favorit in das Deutsche Derby, landete nach einem unglücklichen Rennverlauf aber nur im Hintertreffen.

Der letzte Sieg im Großen Preis von Berlin eines Dreijährigen liegt vier Jahre zurück, als Torquator Tasso gewann. Der Hengst des Gestüts Auenquelle (Rödinghausen) passt aber auch in eine andere Erfolgsgeschichte des Grand Prix: Mit Danedream (2011), Torquator Tasso (2020) und Alpinista (2021) stehen gleich drei spätere Gewinner des wichtigsten Galopprennen Europas in der Berliner Siegerliste. Sie alle haben anschließend in Paris den millionenschweren Prix de l’Arc de Triomphe gewonnen.

Wiedersehen aus dem Fürstenberg-Rennen

Die vier älteren deutschen Teilnehmer haben sich bereits vor drei Wochen in Hoppegarten im Fürstenberg-Rennen getroffen. Dabei behielt Best of Lips (Foto) knapp die Oberhand vor Tünnes und Mr Hollywood. Bei dem erneuten Aufeinandertreffen dürfte vor allem die Tagesform entscheiden. Allerdings ist das Zutrauen im Lager von Best of Lips und Trainer Andreas Suborics (Köln) stark gestiegen, denn der sechsjährige Hengst wurde für 15.500 Euro nachgenannt, die normale Gebühr liegt bei 3.100 Euro. Ebenfalls nachgenannt wurde der von Eva Fabianova am Platz trainierte Lips Prince, der zuvor im Fürstenberg-Rennen den sechsten Platz belegt hatte.

Es wird jedoch vermutlich schwer, das Rennen im Land zu halten. In den letzten zehn Jahren ist das nur viermal gelungen. Der Große Preis von Berlin wird seit 1888 gelaufen, firmierte mehr als eine Dekade lang als Deutschland-Preis in Düsseldorf, bevor der Grand Prix 2011 an seinen angestammten Platz in die Hauptstadt zurückkehrte.

Foto-Quelle: Frank Sorge/Galoppfoto.de

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