Peter Schiergens Narrativo glänzt als Zweiter im 155.000-Euro-Rennen.
Der große Favorit aus Irland hat die Erwartungen eindrucksvoll bestätigt: Der vierjährige Hengst Al Riffa gewann am Sonntag in großer Manier den 134. Großen Preis von Berlin auf der Galopprennbahn in Berlin-Hoppegarten mit fünf Längen Vorsprung. Zweiter in dem mit 155.000 Euro dotierten Rennen der höchsten Kategorie über 2.400 Meter wurde der einzige Vertreter des aktuellen Derby-Jahrgangs im Siebener-Feld, der dreijährige Narrativo. Deutlich dahinter belegten Best of Lips und Mr Hollywood die Ränge drei und vier. Der lange führende Tünnes wurde Fünfter, während der englische Gast King Of Conquest als Letzter enttäuschte.
Al Riffa war mit sehr starken Formen angereist, hatte sich zuletzt nur knapp dem englischen Derbysieger City Of Troy geschlagen geben müssen. So war sein Trainer, Joseph Patrick O’Brien, schon vor dem Rennen sehr zuversichtlich: „Der Große Preis von Berlin war ein offensichtliches Ziel für Al Riffa, um zu testen, ob er auch über längere Distanzen kommt. Ein Rennen über 2.400 Meter hatte er zuvor noch nicht bestritten“, so O’Brien. Der 31-jährige Sohn des irischen Meistertrainer Aidan O’Brien begann seine Trainerkarriere 2016 – nach einer kurzen, aber sehr erfolgreichen Zeit im Rennsattel. So hat O’Brien sowohl als Jockey wie auch als Trainer beispielsweise das Irish Derby gewonnen.
Der Reiter von Al Riffa, Dylan Browne Mc Monagle, ist erst 21 Jahre alt, zählt aber zu den ganz großen Talenten seiner Zunft. Als Jugendlicher hat er rund 200 Ponyrennen gewonnen und wurde 2016 irischer Box-Champion der Jungen in seiner Gewichtsklasse. Er wog damals nur 33 Kilogramm.
Doch das Rennreiten ist seine Passion, er hat bei Joseph O’Brien seine Ausbildung absolviert. Vor zwei Jahren gelang ihm mit Al Riffa sein erster Sieg auf höchster Ebene. „Al Riffa ist ein ganz besonderes Pferd. Er hat erneut gezeigt, was er draufhat“, sagte Browne Mc Monagle nach seinem ersten Ritt und ersten Sieg in Deutschland.
Zufrieden war man auch im Lager des zweitplatzierten Narrativo, der eine Lanze für den aktuellen Derby-Jahrgang brach. Der Sieger des Kölner Union-Rennens hatte im Derby enttäuscht. „Er hat diese Form geradegerückt“, sagte Vinzenz Schiergen, Assistent und Sohn von Championtrainer Peter Schiergen (Köln). „Er hat gezeigt, dass er in diese Klasse gehört.“
Nächstes Ziel für Narrativo könnte Anfang September der 154. Große Preis von Baden in Iffezheim bei Baden-Baden sein. Dieses Rennen ist mit einem Gesamtpreisgeld von 300.000 Euro nach dem Deutschen Derby und dem Preis der Diana für Stuten das wertvollste Galopprennen in Deutschland.
Foto-Quelle: Marc Rühl/Deutscher Galopp