Traben: „Goldhelm“ entscheidet sich im Klassiker um 98.984 Euro für Naikey.
Mit einer ungewohnt schmalen, am Samstag um 12 Uhr beginnenden Zehn-Gänge-Karte kommt der Tag des Stuten-Derbys auf der Trabrennbahn in Berlin-Mariendorf daher. Läuft alles nach Plan, dann endet die Veranstaltung bereits um kurz vor 17 Uhr. Das liegt zum einen daran, dass der Donnerstag mit einem Vier-Rennen-PMU-Programm zusätzlich in das Derby-Meeting integriert wurde, zum anderen aber auch an der sich vor der Endellschen Tribüne ab ca. 18 Uhr anschließenden 34. Derby-Jährlingsauktion, bei der die Zukunft des Trabrennsports unter den Hammer kommt: 82 Jährlinge warten auf neue Besitzer.
Im sportlichen Sektor sticht die 36. Auflage des Stuten-Derbys (9. Rennen, 16.06 Uhr) um 98.984 Euro heraus, das im fünften Jahr in Erinnerung an die gebürtige Berlinerin und spätere Neritzer Gestütsherrin Marion Jauß gelaufen wird. Zwölf 2020 geborene „Ladys“ haben sich dafür am 3. August qualifiziert, allein fünf kommen aus dem Willicher Quartier des deutschen Trainer-Champions Wolfgang Nimczyk. Das stellte mit Croisette und Naikey (Foto) zwei Vorlaufsiegerinnen sowie mit Cosmea, Exmes As und Noble Rush Flevo drei Zweitplatzierte, so dass „Goldhelm“ Michael Nimczyk die Qual der Pferdewahl hatte.
Vielleicht etwas überraschend hat er sich gegen die in dieser Saison bei sechs Auftritten noch nie bezwungene Croisette und für Naikey aus dem Lot der Karin Walter-Mommert (Brammer/Berlin) entschieden. Doch wer, wenn nicht der 38-jährige Berufsfahrer-Champion wüsste über Stärken und Schwächen seiner „Damen“ bis aufs I-Tüpfelchen Bescheid und mit wem er den dritten Sieg in diesem Klassiker nach La Grace und Kyriad Newport landen kann.
Croisette ist Lokalmatador Thorsten Tietz anvertraut. Der Wahl-Berliner konnte den Triumph im Stuten-Derby dank Georgina Corner bereits ebenso auskosten wie Thomas Panschow, dem dies 1996 mit Doreen As und 2006 mit Beautiful Rose sogar zweimal gelungen ist. Mit Noble Rush Flevo sollen nun aller guten Dinge drei werden. „Bronzehelm“ Robbin Bot wird Cosmea, Schwedens Spitzenprofi Stefan Persson Exmes As steuern. In ein „gemachtes Bett“ kann sich das Nimczyk-Quintett jedoch nicht legen. Da ist die Oranje-Fraktion vor. Sensationssiegerin Nightlife Greenwood mit Hollands Meister Jaap van Rijn und Speedrise Lady S mit Michel Rothengatter, der seit 2021 mit Lumumba haargenau weiß, wo die Lorbeeren im Stuten-Derby verteilt werden, waren in den Vorläufen deutlich schneller unterwegs als das Nimczyk-Team.
Weitere Höhepunkte des Programms sind das Gottlieb-Jauß-Memorial (7.500 Euro), der Trostlauf zum Stuten-Derby (3. Rennen/10.000 Euro), das Halbfinale des Dreijährigen-Kriteriums (4. Rennen/15.000 Euro), das mit 20.000 Euro dotierte Monté-Derby (5. Rennen/Trabreiten) und vor allem das Finale in dem Super Trot Cup (6. Rennen/70.000 Euro), für das sich die 15 Aspiranten in fünf Vorläufen in Baden bei Wien, Berlin, Malmö-Jägersro, Wolvega und Aarhus qualifiziert haben. Der Start erfolgt höchst publikumswirksam vor der großen Tribüne.
Foto-Quelle: Marius Schwarz/Trabrennverein Berlin-Mariendorf