Favorit Al Shahab Storm gewinnt Deutschlands bedeutendstes Sprintrennen.
Ein Engländer vor drei Pferden aus Frankreich – Deutschlands bedeutendstes Sprintrennen um den begehrtesten Ehrenpreis hierzulande, eine vergoldete Peitsche, war am zweiten Tag der „Großen Woche“ auf der Galopprennbahn in Iffezheim bei Baden-Baden fest in der Hand der Gäste: In der 154. Casino Baden-Baden Goldene Peitsche (55.000 Euro, 1.200 Meter) am Sonntag wurde der von Andrew Balding auf der Insel für Ahmad Al Shaikh trainierte Al Shahab Storm (Foto) seiner Rolle als 27:10-Favorit im zwölfköpfigen Feld vor 9.200 Zuschauern mehr als gerecht.
Mit Jockey Jason Watson hatte der dreijährige Wallach sofort eine sehr günstige Position im Vordertreffen. Und der nun beim elften Start zum vierten Mal siegreiche Al Shabab Storm, der 32.000 Euro als Prämie mit nach Hause brachte, packte Mitte der Geraden ganz groß an. Kurz schien die Französin Knock On, im Besitz von Fußball-Star Antoine Griezmann, sehr gefährlich, aber Al Shabab Storm hatte wesentlich stärkere Reserven.
Auf dem letzten Wegstück erwuchs ihm dann in der Godolphin-Stute Whispering Dream, die zuletzt in einem Rennen in München erfolgreich gewesen war, noch eine andere Konkurrentin. Die Hoffnung von Dubai-Herrscher Scheich Mohammed wurde immer zwingender, kam aber nur noch bis auf eine halbe Länge an den Gegner heran. Knock On ließ erst spät nach und hielt Rang drei vor dem ebenfalls aus Frankreich angereisten Purest Time. Die gut gewettete Stute Three Havanas war als Fünfte beste Deutsche, doch kam sie aus bester Lage nicht mehr voran. Vorjahressieger Zerostress war diesmal schon früh kein Faktor mehr.
Die Stimmen zur 154. Goldenen Peitsche:
Jason Watson (Jockey von Al Shabab Storm): „Wir waren nach dem beeindruckenden Listensieg in Chester und einem anschließenden zweiten Platz mit sehr guten Erwartungen hierhergereist. Das Pferd hatte sich in diesem Jahr stark verbessert und ist sehr unkompliziert. Es hat alles bestens geklappt.“
Adrie de Vries (Jockey von Whispering Dream): „Die Stute ist toll gelaufen, denn 1.200 Meter sind etwas kurz für sie. Auf 1.300 Metern hätten wir wahrscheinlich noch gewonnen. Es war trotzdem eine Klasse-Leistung von ihr.“
Ronan Thomas (Jockey von Knock On): „Weicher Boden wäre noch besser für sie gewesen. Aber mit dem dritten Platz bin ich zufrieden. Wir sind dem Engländer gefolgt. Doch als er noch einen Satz machte, kam sie nicht mehr richtig weiter.“
Henk Grewe (Trainer von Three Havanas): „Sie war das beste deutsche Pferd. Als Dreijährige um diese Jahreszeit geht das in Ordnung. 1.400 Meter sind ihre Idealdistanz. Wir werden schauen, wo wir nun mit ihr weitermachen.“
Foto-Quelle: Marc Rühl/Baden Galopp