16 Rennen mit Preisgeld von 661.635 Euro – Veranstalter zufrieden.

11.450 Zuschauer, erneut mehr als 800.000 Euro Gesamtumsatz und eine neue und imponierende „Winterkönigin“ Nicoreni (Foto) – das „Sales & Racing Festival“, das am Sonntag auf der Galopprennbahn in Iffezheim bei Baden-Baden zu Ende ging, war ein würdiger Saisonabschluss 2024 auf Deutschlands bedeutendster Galopprennbahn unter der Regie des Veranstalters „Baden Galopp“.
16 Rennen mit einem Gesamtpreisgeld von 661.635 Euro (einschließlich Züchterprämien) wurden an den beiden Renntagen ausgetragen, was eine weitere Steigerung gegenüber den rund 650.000 Euro im Jahr 2023 war. Bei trüber Witterung kamen am Freitag 3.350 Besucher*innen auf die Rennbahn, bei bedecktem, trockenem Wetter waren es 8.100 Zuschauer am großen Finalsonntag. Die Gesamtzahl von 11.450 Besuchern insgesamt bedeutete ebenfalls ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahr.
Das Hauptereignis, der Preis der Winterkönigin (155.000 Euro, 1.600 Meter), das wichtigste Rennen für zweijährige Stuten in Deutschland, stand erstmals unter dem Patronat der Familie Kellner. Hier gab es mit Gestüt Ebbeslohs Nicoreni eine sehr beeindruckende Siegerin. Nach der Kampfpartie 2023 war es nun ein Solo, das die von Deutschlands bester Amazone Sibylle Vogt gerittene Außenseiterin aus dem Kölner Erfolgsstall von Peter Schiergen in Deutschlands bedeutendstem Rennen für zweijährige Stuten hinlegte. Die aus Frankreich angereiste La Guapisima musste sich mit Rang zwei begnügen vor der Fährhoferin Bella Sinfonia. Die favorisierte Goldaue war nach einem unglücklichen Rennverlauf als Vierte unter Wert geschlagen.
„Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen, denn die Winterkönigin habe ich noch nie gewonnen“, sagte Sibylle Vogt. Schon am Freitag hatte sie gemeinsam mit Peter Schiergen das erste Highlight des „Sales & Racing Festivals“ gewonnen. Das wertvollste Rennen des Meetings, das mit 200.000 Euro ausgestattete Ferdinand Leisten- Memorial, wurde ohnehin zu einem Triumphzug für Schiergen, der mit Square Carnot (Sibylle Vogt) und Dhitjari die beiden Erstplatzierten stellte. 100.000 Euro betrug hier die Siegprämie um die dreiköpfige Besitzergemeinschaft um den Münchner Rennvereins-Präsidenten Michael Motschmann, Ex-Fußball-Nationalspieler Klaus Allofs (der als Mitbesitzer dieses Rennen schon zum dritten Mal gewann) und Trainer Peter Schiergen. Square Carnot war ein Glückskauf der BBAG-Auktion gewesen.
Schiergen und Murzabayev die Meetings-Champions
Logischerweise war Peter Schiergen mit vier Erfolgen (drei davon am Freitag) auch der erfolgreichste Trainer des Meetings. Sein Stalljockey Bauyrzhan Murzabayev holte sich den Titel bei den Jockeys. Dafür reichten seine drei Treffer am Freitag, denn am Sonntag stieg er nicht in Iffezheim, sondern in Mailand in den Sattel, wo er mit dem Gran Criterium auf Lazio ein Top-Rennen an sich brachte. Stefan Hahne (zweifacher Sieger am Freitag, unter anderem mit Daydream Express) und The Dutch Master Stables aus den Niederlanden durften sich bei den Besitzern über je zwei Siege freuen.
Auch die Baden Galopp Herbst Trophy (55.000 Euro, 2.400 Meter) wurde zu einem besonderen Ereignis. Mit dem Spitzen-Galopper Assistent gewann der Favorit aus dem Stall von Henk Grewe in Köln in großer Manier für den Kölner Rennvereins-Präsidenten Eckhard Sauren. Im Sattel saß mit Thore Hammer-Hansen der Sohn des früheren Klassejockeys und ehemaligen Iffezheimer Trainers Lennart Hammer-Hansen. „Assistent ist ein absolutes Herzenspferd für mich, dieser Sieg bedeutet mir sehr viel“, schilderte der Jockey, der mit großen Schritten auf dem Weg zu seinem ersten Championat hierzulande ist. Für Assistent ist der Große Preis von Bayern am 10. November in München das nächste Ziel.
Doch auch für die Iffezheimer Trainingszentrale wurde die Baden Galopp Herbst Trophy zu einem denkwürdigen Rennen. Denn die von Gerald Geisler für El Sur Racing trainierte Stute Tanami Starlet lief als Zweite das Rennen ihres Lebens. „Wir fühlen uns wie Sieger, damit hatten wir nicht gerechnet“, war der Coach überglücklich.
Der einzig negative Aspekt des Sales & Racing Festivals war eine ungewöhnliche Disqualifikation der Siegerin Caravanserai im letzten Rennen. Die angelegten roten Ohrenkappen hätten vor dem Start entfernt werden müssen, was nicht der Fall gewesen war. Daher blieb der Rennleitung gemäß Rennordnung nichts anderes übrig, als die Stute aus der Wertung zu nehmen.
296 Pferde für insgesamt 2.261.500 Euro verkauft
Mit 845.978,29 Euro wurde beim Gesamt-Wettumsatz das Vorjahresergebnis um rund 10.000 Euro übertroffen, obwohl ein Rennen weniger als 2023 ausgetragen wurde. Herausragend war hierbei der Freitag mit 321.458,97 Euro gegenüber 274.514,20 Euro im vergangenen Jahr, was einer Steigerung von 17 Prozent entsprach. Der Sonntag bewegte sich mit 524.519,32 Euro auf Vorjahreslevel, denn die 561.236,52 Euro in 2023 waren bei einem Rennen mehr erzielt worden.
Die BBAG-Herbstauktion, die am Freitag nach den Rennen und am Samstag stattfand, war erneut eine sehr internationale Angelegenheit. In 18 Länder wurden 207 der angebotenen 296 Pferde für insgesamt 2.261.500 Euro verkauft.
„Wir sind mit dem Sales & Racing Festival nach einer manchmal turbulenten und herausfordernden Saison sehr zufrieden“, meinte Stephan Buchner, geschäftsführender Gesellschafter von Baden Galopp. „Die Stimmung, gerade am Sonntag, war überragend und wir haben großartigen Sport gesehen. Natürlich ist die Disqualifikation im letzten Rennen ein Wermutstropfen. Es tut mir leid für alle Beteiligten und die Wetter, aber die von der Rennleitung getroffene Entscheidung war alternativlos.“
Die Rennsaison 2025 in Iffezheim wird mit dem Frühjahrs-Meeting vom 29. Mai bis 1. Juni eröffnet.
Foto-Quelle: Marc Rühl/Baden Galopp
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