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Traben Berlin: Sechster Lauf der Gold-Serie steigt am Sonntag

Insgesamt stehen ab 13 Uhr acht Prüfungen auf dem Programm.
Die Gold-Serie auf der Trabrennbahn in Berlin-Mariendorf steht schon länger für erstklassige sportliche Qualität. Der nun anstehende sechste Lauf stellt dabei noch eine Steigerung dar. Die Klasse der acht Pferde, die sich am Sonntag im siebten Rennen hinter dem Startauto versammeln werden, ist herausragend. Das beste Beispiel ist die von „Goldhelm“ Michael Nimczyk gesteuerte Charity-Stute Sangria Pellini (Foto), die beim 45. Auftritt ihrer Laufbahn mit großer Wahrscheinlichkeit die 100.000-Euro-Gewinnsummengrenze knacken wird. Ihre letzte Leistung – ebenfalls in der Gold-Serie – war herausragend. Aus der sechsten Position heraus rollte Sangria Pellini auf der Zielgeraden das gesamte Feld auf. Und selbst der Umstand, dass die Dunkelbraune diesmal die Nummer „8“ erwischt hat, wird ihr Stallteam nicht allzu sehr ins Grübeln bringen. Denn die Sechsjährige ist vom Rennverlauf völlig unabhängig.

Doch diesmal werden die wettenden Zuschauer noch etliche von Sangria Pellinis Gegnern berücksichtigen müssen. Besonders auf den von Thorsten Tietz pilotierten Mud Hill werden etliche Einsätze wandern. Bei seinem Gelsenkirchener 11,4-Rekordlauf drohte der Wallach zunächst, in der Außenspur hängenzubleiben. Doch dann wurde er von Marciano Hauber, der diesmal im Sulky des zuletzt etwas überschätzten Orkan Bo Platz nehmen wird, entschlossen an die Spitze beordert und stiefelte in überlegenem Stil vorneweg.

Der beim Derby als Zweiter über sich hinauswachsende Photobox (Robbin Bot) hatte dagegen keine Gelegenheit, sein Können zu beweisen. Er wurde im Rennen um die Breeders Crown (Züchter-Krone) disqualifiziert. Der zierliche Wallach mit dem riesigen Kämpferherz ist aber ansonsten genauso zuverlässig wie Honey Bear (Victor Gentz), der mit seiner 11,2-Marke die Bestzeit aller Teilnehmer besitzt. Romanze (Thomas Panschow), Eaton (Christoph Fischer) und Noubliez jamais (Jochen Holzschuh) werden beim Kampf um die Platzgelder kräftig mitmischen.

Der Zweijährigen-Cup ist mit 10.000 Euro dotiert und wird als fünftes Rennen ausgetragen. Der Hengst Monticello (Thorsten Tietz) glänzte bei den Breeders-Crown-Hauptläufen der Youngsters ebenso wie die Stute Barcley Blue (Jochen Holzschuh) mit einem dritten Rang. Beide Pferde blieben dabei vor Penny Lane Newport (Thomas Bos), Ghostrider Star (Michael Nimczyk) und Sherburne S (Dennis Spangenberg), die nicht glatt um den Kurs kam. Mit Anabel PS entschied sich Victor Gentz für den Start in einer BC-Entlastung. Drei Debütanten runden das neunköpfige Feld ab. Gri Sixtysix sollte seinen Erstauftritt eigentlich schon am vergangenen Mariendorfer Renntag abliefern, stellte seinen Besitzertrainer Herbert Tuscher aber vor einige Probleme. Nun will es der stets furchtlose Amateurfahrer besser machen. Vanderbild (Thomas Panschow) ist der Sohn einer US-Zuchtstute, die über 260.000 Euro Prämie verdiente. Going on gehört nicht nur ihrem Trainer und Fahrer Gerhard Mayr, sondern ist im Mitbesitz der legendären Familie Dubois.

Deutschlands ältester Traberbesitzer- und Züchterverein – der VDT – wurde am 3. November 1894 gegründet und feiert am Sonntag somit seinen 130. Geburtstag. Das Team um den Vorstandsboss Andreas Prössel lässt es sich nicht nehmen, alle Besucher – solange der Vorrat reicht – zu einem Glas Glühwein oder alternativ zu einem alkoholfreien Punsch einzuladen. Der Ausschank findet an dem in unmittelbarer Nähe der Haupttribüne gelegenen Rondell statt. Und natürlich hat der VDT auch die Dotationen der ihm gewidmeten Rennen aufgestockt. Der Reigen beginnt mit dem Mitglieder-Pokal (zweites Rennen). In der über die Meile führenden Prüfung gibt es mit Madeira Newport (Marciano Hauber), Kesio Thorsten Tietz), Hold Position (Dennis Spangenberg) und Grace (Thomas Panschow) gleich vier Siegeranwärter.

Im Amateur-Pokal (viertes Rennen) meldet sich Saluti (Tom Karten) aus einer halbjährigen Pause zurück und misst sich mit Millennium Heyday (Andreas Marx). Im „130 Jahre VDT Jubiläumspokal“ (sechstes Rennen) spricht vieles für den noch ungeschlagenen Wellerman (Thorsten Tietz), der seine 17,6-Bestzeit gegen Uffizie (Thomas Panschow) sowie Luke Danes (Marciano Hauber) aber deutlich steigern muss.

Thomas Panschow und Marciano Hauber gehören nicht nur im Jubiläumsrennen zu den Mitfavoriten, sondern besitzen obendrein gleich beim Auftakt der Mariendorfer Veranstaltung mit Ustika und Fazza eine ausgezeichnete Chance. Falls keine Galoppade oder Störung dazwischenkommt, sollte es auf ein spannendes Duell dieser beiden Pferde hinauslaufen. Das dritte Rennen ist ein aus drei Bändern gestartetes Handicap und zugleich eine sehr offene Geschichte. Keiner der acht Starter kann aus den Überlegungen gestrichen werden und ob man sich für Marjan (Marciano Hauber) oder einen ihrer Gegner entscheidet, ist eine reine Geschmackssache. Das abschließende achte Rennen muss ebenfalls auf einen klaren Favoriten verzichten. Die meisten Wetteinsätze werden aber vermutlich auf Eagle Spav (Michael Nimczyk) und Uluru (Dennis Spangenberg) fließen.

Foto-Quelle: Marius Schwarz/Trabrennverein Berlin-Mariendorf

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