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Galopp München: Starke Besetzung im Großen Preis von Bayern

Am Sonntag kämpfen elf Pferde um Preisgelder in Höhe von 155.000 Euro.
Im Juli veranstaltete der Münchner Rennverein auf der Galopprennbahn in München-Riem bereits den Großen Dallmayr-Preis. Nun macht die Galopper-Elite ein zweites Mal Halt in der bayerischen Landeshauptstadt. Der mit 155.000 Euro dotierte Große Preis von Bayern markiert den zweiten Saisonhöhepunkt. Erstmals kam das Rennen 1957 in Gelsenkirchen zur Austragung. Seit 2012 ist es nun fester Bestandteil des Münchner Rennkalenders und markiert 2024 sowohl das letzte Rennen der höchsten Kategorie in Deutschland als auch in ganz Europa. Elf Pferde werden in diesem Jahr auf die 2.400 Meter lange Reise gehen und an Qualität mangelt es wie gewohnt nicht.

Die deutschen Hoffnungen

Nach den letzten Formen führt wohl kein Weg an Straight vorbei. Der vierjährige Hengst aus dem Gestüt Karlshof wird von Marian Falk Weißmeier in Krefeld trainiert und fand zuletzt wieder richtig in Schwung, nachdem er 2023 bereits einige sehr gute Formen zeigen konnte. Bei seinem letzten Start war er in einem Rennen in Mailand erfolgreich. Seine beste Form zeigte er allerdings Ende September, als er sich als längster Außenseiter Mailand lediglich dem Weltklasse-Galopper Rebel’s Romance im 62. Preis von Europa in Köln geschlagen geben musste. Rebel’s Romance gewann darauf am letzten Samstag in Kalifornien den millionenschweren Breeders Cup Turf und gehört zu den besten Rennpferden der Welt.

Auch im Quartier von Lordano, den Marcel Weiß in Mülheim an der Ruhr für das Gestüt Ittlingen (Werne) von Manfred Ostermann vorbereitet, wird man sich gute Chancen ausrechnen. Im genannten Preis von Europa kam der fünfjährige Wallach auf den dritten Platz. Der Trainer ließ im Vorfeld allerdings bereits anklingen, dass der Fokus auf seinen nächsten Starts liegen wird. Der Wahl-Münchner Rene Piechulek wird den Adlerflug-Sohn reiten. Im letzten Jahr erreichte Piechulek mit der Stute India den dritten Platz im Großen Preis von Bayern.

Der Kölner Rennverein-Präsident Eckhard Sauren schickt seinen Assistent nach München. Der fünfjährige Sea The Moon-Sohn wird in Köln von Henk Grewe trainiert und wie üblich von Saurens Privat-Jockey Thore Hammer-Hansen geritten werden. Der Vorjahreszweite im Großen Preis von Bayern gewann zuletzt während des „Sales & Racing Festivals“ in Iffezheim  bei Baden-Baden ein hochkarätiges Rennen. Die zu erwartenden weichen Bodenverhältnisse werden dem Team um Assistent Hoffnung machen, in diesem Jahr ganz vorne zu landen.

Quantanamera gehört zu den besten Stuten in Deutschland und kam bereits im ersten Münchner Jahreshighlight, dem Großen Dallmayr-Preis an den Ablauf. Mit einem vierten Platz war man damals sicherlich nicht unzufrieden. Im Start darauf gewann die vierjährige Stute aus dem Besitz von Jürgen Sartori sensationell den Grand Prix de Deauville in Frankreich. Zuletzt griff man in Ascot nach den Sternen. In den „British Champions Fillies & Mares Stakes“ belegte Quantanamera den achten Platz. Am Sonntag wird die Lope De Vega-Tochter zu den chancenreichen Außenseitern zählen.

Augustus, der Dritte aus dem Deutschen Derby 2024 und der von Sarka Schütz vorbereitete Wallach Atoso komplettieren das deutsche Sextett. Für Atosos Reiterin Lilli-Marie Engels wird es der erste Ritt auf höchster Ebene sein. Im Juli gewann die 24-jährige ihr erstes Rennen der besten Kategorie, ebenfalls mit Atoso.

Drei ausländische Sieger in fünf Jahren

Der Große Preis von Bayern ist Jahr für Jahr eine sehr internationale Angelegenheit. Das Rennen genießt große Beliebtheit bei ausländischen Trainern. Daher ist es nicht verwunderlich, dass in den letzten Jahren der Sieg oft an ein im Ausland trainiertes Pferd ging. 2019 gewann Nancho für den ungarischen Trainer Gabor Maronka, 2021 Alpinista für Sir Mark Prescott und 2023 Junko (Foto) für den französischen Meistertrainer André Fabre.

Prescott und Fabre schicken auch in diesem Jahr Pferde nach München. Erstgenannter bereitet die vierjährige Stute Tiffany vor. Zuletzt zeigte sie eine starke Leistung in den zur Gruppe I zählenden „British Champions Fillies & Mares Stakes“, als sie den Bronzerang belegte. In Deutschland ist die Farhh-Tochter bestens bekannt und bei drei Starts sogar noch ungeschlagen. Im August gewann sie in Iffezheim bei Baden-Baden.

André Fabre tritt am Sonntag als Titelverteidiger an. Mit Marquisat kommt ein interessanter Hengst aus Frankreich an den Start, der im Juni lediglich Junko, dem Sieger des vergangenen Jahres, mit einer Nase unterlag. Auch seine letzte Form, ein dritter Platz auf in Paris liest sich hervorragend, als er lediglich knappe zwei Längen hinter dem Weltklasse-Galopper Goliath blieb. Marquisat ist eines von zwei Pferden aus dem Besitz von Godolphin, dem Vollblut-Imperium von Dubai-Herrscher Scheich Muhammed bin Raschid al Maktoum, das am Sonntag in die Startmaschine einrücken wird.

Der zweite aus dem Duo der „Boys in blue“ ist der dreijährige Ancient Wisdom aus dem Stall von Charlie Appleby. William Buick wird den Dubawi-Sohn reiten. Buick gewann in diesem Jahr bereits den erwähnten Preis von Europa mit Rebel’s Romance, ritt diesen auch zuletzt in Kalifornien. Ancient Wisdom kommt aus einer Pause seit Juli, als er in Newmarket ewinnen konnte. Am Toto werden beide Godolphin-Vertreter wohl einiges an Anhang finden.

Doppelt vertreten ist der in Großbritannien ansässige Trainer David Menuisier. Seine beiden Stuten Panthera und War Chimes werden am Sonntag nur schwer über eine Außenseiterrolle hinauskommen. David Menuisier gewann in diesem Jahr die „Coolmore St Mark’s Basilica German 2000 Guineas“ mit Devil’s Point, eines der wichtigsten Rennen in Deutschland.

Es bahnt sich ein mehr als würdiges Finale einer grandiosen Turf-Saison 2024 an. Erstmals ist der Große Preis von Bayern teil des so genannten World Pools und wird daher in die ganze Welt übertragen werden. Das Millionenpublikum kann sich auf ein spannendes Rennen freuen!

Foto-Quelle: Marc Rühl/Deutscher Galopp

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