Früheren Anschlusstreffer in Aue bei riesiger Torchance verpasst.
Ahmet Arslan (Foto) sparte nicht mit Selbstkritik. „Den Ball muss ich reinmachen, da gibt es keine Ausreden“, sagte Rot-Weiss Essens erfolgreichster Torschütze und Vorlagengeber (jeweils vier) nach dem bitteren 1:2 am 14. Spieltag in der 3. Liga beim FC Erzgebirge Aue mit Blick auf seine Großchance in der 83. Minute. Nach starker Vorarbeit von Linksverteidiger Lucas Brumme (25) schob Arslan die Kugel aus wenigen Metern am Kasten vorbei. „Dafür kann ich mich nur beim Team und bei unseren mitgereisten Fans entschuldigen“, so Arslan.
Dass ihm tief in der Nachspielzeit dann doch noch der Anschlusstreffer gelang, war für Essens Spielmacher auch kein Trost, denn unmittelbar danach ertönte der Abpfiff. „Wenn ich zehn Minuten früher das 1:2 erziele, dann nehmen wir ganz sicher noch einen Punkt mit“, nahm Arslan, ganz Führungsspieler, einen Großteil der Niederlage auf seine Kappe. Auch der achte Essener Versuch, in Aue zu gewinnen, schlug fehl (drei Remis, fünf Niederlagen).
Noch mehr als über die zahlreichen vergebenen Tormöglichkeiten (unter anderem auch von Leonardo Vonic, Kelsey Owusu Meisel, Torben Müsel und Ramien Safi) ärgerte sich Trainer Christoph Dabrowski (46) über die beiden Gegentore vor der Pause. „Da hat uns in der Verteidigungsmentalität die nötige Energie gefehlt“, bemängelte der Ex-Profi – und dürfte beim ersten Gegentreffer unter anderem Lucas Bumme und beim zweiten Gegentor vor allem Eric Voufack gemeint haben, die alles andere als gut aussahen.
Positiv nahmen Dabrowski und Arslan die deutliche Steigerung des Teams in der zweiten Halbzeit aus dem Erzgebirge mit. „Da haben wir versucht, aktiv nach vorne zu verteidigen. Der Ball wollte aber einfach nicht rein“, so der Trainer. „Erst nach der Pause haben wir so gespielt, wie wir es uns von Beginn an vorgestellt hatten“, formulierte der Torschütze.
Durch die vermeidbare Niederlage brachten sich die Essener in eine ähnliche Lage wie vor dem 4:0-Befreiungsschlag im Heimspiel gegen den FC Energie Cottbus. Nach der Länderspielpause (Samstag, 23. November) kommt dann mit dem SV Sandhausen erneut der Spitzenreiter an die Hafenstraße. Doppelt bitter: Mit Lucas Brumme (Gelb-Rote Karte nach dem Abpfiff) fehlt dann ein Leistungsträger.
Foto-Quelle: Marcel Rotzoll