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Borussia Dortmund: Mitglieder tagen mehr als sieben Stunden

Wolfgang Paul neuer Ehrenspielführer – Votum gegen „Rheinmetall“.
Einen Tag nach dem überzeugenden 4:0-Heimsieg in der Fußball-Bundesliga gegen den SC Freiburg waren die Profis und das Trainerteam von Borussia Dortmund (Foto) geschlossen bei der rund siebenstündigen Mitgliederversammlung des Klubs vor Ort.

Die wichtigsten Ergebnisse der Versammlung:

Der Kapitän der Europapokalsieger-Mannschaft von 1966, Wolfgang Paul, wurde zum Ehrenspielführer berufen. Der 84-Jährige wurde mit minutenlangem Applaus für seine herausragenden sportlichen Leistungen gewürdigt. Die Anwesenden der jetzt 218.493 Mitglieder des fünftgrößten Sportvereins der Welt ernannten außerdem Dr. Christian Hockenjos zum Ehrenmitglied.

Hans-Joachim Watzke beschrieb als Vorsitzender der Geschäftsführung die wirtschaftliche Situation der KGaA, die das zurückliegende Geschäftsjahr mit einem Gewinn nach Steuern in Höhe von 44,3 Millionen Euro abgeschlossen hatte, operativ keine Verbindlichkeiten hat, abgesehen von drei langfristig finanzierten Investitionsvorhaben im Immobilienbereich. „Wir sind wirtschaftlich stabiler als die allermeisten Klubs“, so Watzke.

Lars Ricken, der neue Geschäftsführer Sport, betonte: „Wir vertrauen unserer Mannschaft, wir vertrauen unserem Trainer Nuri Sahin. Das ist ein Weg, den wir gehen wollen. Und mein Wunsch ist es, den Weg auch gemeinsam weiterhin mit Sportdirektor Sebastian Kehl zu gehen. Wir wollen etwas aufbauen mit Menschen, die sich zu 100 Prozent mit dem BVB identifizieren.“ Nach aktuellem Stand läuft Kehls Vertrag zum Saisonende aus.

Schatzmeister Bernd Möllmann, der für drei weitere Jahre im Amt bestätigt wurde, stellte den Zuwachs von 29.000 Mitgliedern innerhalb eines Jahres heraus, präsentierte bei einer Gesamtleistung von 14,29 Millionen Euro einen Überschuss für den Gesamtverein von 2,9 Millionen Euro (Vorjahr minus 951.000 Euro). Das Vereinsvermögen hat sich um 2,9 auf 17 Mio. Euro erhöht.

Ex-Kapiän Marcel Schmelzer zum Kassenprüfer gewählt

Der Wirtschaftsrat setzt sich aus acht Personen zusammen. Vom Vorstand berufen sind Prof. Dr. Volker Gruhn, Reinhold Schulte, Bodo Löttgen und Thomas Westphal, von der Mitgliederversammlung wurden Oliver Hermes, Dr. Thomas Steg, Michele Puller und Dr. Winfried Materna gewählt. Die Entlastung der Kassenprüfer Roman Weidenfeller und Gerd Kolbe erfolgte einstimmig, die des gesamten Vorstands bei wenigen Enthaltungen. Weidenfeller durfte nach drei Jahren nicht wiedergewählt werden. Für ihn übernimmt ein anderer früherer Meisterspieler und Kapitän: Marcel Schmelzer.

Präsident Dr. Reinhold Lunow kam nach viereinhalb Stunden zum Tagesordnungspunkt elf: Anträge und Wünsche. Dort ging es vor allem um den neuen Sponsor „Rheinmetall“, einen Rüstungskonzern. BVB-Mitglied Dr. Wilfried Harthan forderte in seinem Antrag: „Die Mitgliederversammlung missbilligt den Werbedeal mit Rheinmetall und ist der Ansicht, dass der Sponsorenvertrag so rasch wie möglich beendet werden soll. Keinesfalls soll er über das Ende seiner Laufzeit hinaus (2027) verlängert werden.“ Zwei weitere ähnliche Anträge wurden ebenfalls aus Reihen der Mitglieder gestellt.

Am Ende wurde über Harthans Antrag in geheimer Wahl abgestimmt. 855 der 1205 noch anwesenden Mitglieder gaben ihre Stimmzettel ab: 556 stimmten mit „Ja“, 247 mit „Nein“ bei 52 Enthaltungen. Rechtlich bindend ist dieses Votum der Mitglieder für die Vereinsführung des BVB allerdings nicht.

Quelle (Foto und Text-Infos): Borussia Dortmund

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