Auch nach der Karriere noch einige Jahre für „Herzensvereine“ tätig.
Zwei Trainer-Legenden sind jetzt „71“: Der gebürtige Ostwestfale Ewald Lienen, der inzwischen auch wieder in seiner Heimat in Schloß Holte lebt, feierte an diesem Donnerstag (28. November), der Niederländer Huub Stevens folgte ihm am Freitag (29. November). Beide sind zwar nicht mehr als Trainer tätig, aber nach wie vor dem Profifußball und ihren „Herzensvereinen“ eng verbunden.
Lienen, der nach seiner Trainerkarriere als Technischer Direktor (der Posten war eigens für ihn geschaffen worden) sowie später als Marken- und Werbebotschafter für den FC St. Pauli tätig war, engagiert sich aktuell unter anderem als Klimabotschafter seines Heimatkreises Lippe und betreibt mit dem TV-Journalisten Michael Born den Fußball-Podcast „Der Sechzehner“. Stevens ist zwar aus dem Aufsichtsrat des FC Schalke 04 ausgeschieden. Seine Meinung und sein Rat sind jedoch nach wie vor in Gelsenkirchen gefragt.
Lienen in Bielefeld, Gladbach und Duisburg als Profi und Trainer
Ewald Lienen war als Profi in exakt 333 Bundesliga-Spielen für Arminia Bielefeld, Borussia Mönchengladbach und den MSV Duisburg zum Einsatz gekommen. Als Trainer entwickelte sich Lienen zu einem „Weltenbummler“. Er war neben seinen Stationen in Deutschland (beim MSV Duisburg, beim 1. FC Köln, bei Borussia Mönchengladbach, Hannover 96, 1860 München und Arminia Bielefeld) auch noch in Griechenland (Panionios Athen, Olympiakos Piräus und AEK Athen), Spanien (CD Teneriffa) und Rumänien (Otelul Galati) tätig.
Ab Dezember 2014 arbeitete Fußball-Lehrer Lienen für den FC St. Pauli. Nach seiner Zeit als Cheftrainer (bis 30. Juni 2017) wurde er bis zu seinem Ausscheiden im Juni 2022 zunächst Technischer Direktor sowie später Marken- und Werbebotschafter beim Kiez-Klub.
Jahrhundert-Trainer Stevens führt S04 zum Triumph im UEFA-Pokal
Huub Stevens wurde bereits 2004 von den Fans des FC Schalke 04 zum „Jahrhundert-Trainer“ gewählt. Der „Knurrer von Kerkrade“ war während seiner insgesamt vier Amtszeiten (von 1996 bis 2002, 2011 bis 2012 sowie am Ende der Saison 2018/2019 für zehn Partien und in der Spielzeit 2020/2021 für zwei Begegnungen) in insgesamt 306 Pflichtspielen für die Mannschaft des FC Schalke 04 verantwortlich. Unter anderem führte er die „Königsblauen“ 1997 mit Schalke-Legenden wie Olaf Thon, Youri Mulder, Martin Max oder Marc Wilmots sensationell zum Triumph im UEFA-Pokal („Eurofighter“), dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte. 2001 und 2002 wurde Stevens mit S04 DFB-Pokalsieger, verpasste nur hauchdünn die Meisterschaft („Meister der Herzen“ oder auch „Vier-Minuten-Meisterschaft“ 2001).
Nach seiner ersten Schalke-Ära kam Huub Stevens viel herum, trainierte unter anderem Hertha BSC, den PSV Eindhoven, den Hamburger SV, Red Bull Salzburg, den 1. FC Köln, PAOK Thessaloniki, seinen Heimatklub Roda JC Kerkrade sowie den VfB Stuttgart und die TSG Hoffenheim, ehe er seine Trainerlaufbahn aus gesundheitlichen Gründen (Herzprobleme) beendete. Dem FC Schalke 04 blieb Stevens stets verbunden, kehrte im Frühjahr 2019 und im Dezember 2020 jeweils noch einmal auf die Trainerbank zurück, um den Verein vor dem drohenden Abstieg zu bewahren. Bis 2021 gehörte er dem Aufsichtsrat an.
Foto-Quelle (Lienen): Ewald Lienen Facebook