Mit 67 Jahren will es Meistertrainer in der Bezirksliga noch einmal wissen.
Mit 67 Jahren will es Manfred Wölpper (Foto) noch einmal wissen. Der langjährige Regionalliga-Trainer kehrt zu dem Klub zurück, mit dem er einen seiner größten Erfolge feierte. Mit dem VfB Hüls, der nun in der Bezirksliga kickt, gewann er im Jahr 2000 die Westfalenmeisterschaft und verpasste hauchdünn den Aufstieg in die damalige 3. Liga. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht Wölpper über seine neue Aufgabe.
FUSSBALL.DE: Im Sommer haben Sie Ihr Engagement bei der TSG Dülmen nach dem verpassten Aufstieg in die Westfalenliga beendet, wollten als Trainer in Rente gehen. Warum haben Sie dort nicht weitergemacht, Herr Wölpper?
Manfred Wölpper: Bei der TSG Dülmen sollte sich für mich eigentlich der Kreis schließen. Ich habe 1993 als Spielertrainer bei der TSG begonnen und es war meine klare Absicht, dort auch meine Trainerkarriere zu beenden. Nach dem verpassten Aufstieg in die Westfalenliga durch das bittere 1:6 im Relegationsspiel gegen den SV Vestia Disteln hatte ich kein Feuer mehr in mir gespürt. Die TSG bot mir den Job des Sportlichen Leiters an. In dieser Funktion fühle ich mich aber total deplatziert. Ich sehe meine Aufgabe auf dem Platz und nicht hinter einem Schreibtisch.
Wenige Monate später folgte jetzt jedoch der Rücktritt vom Rücktritt. Weshalb haben Sie die Aufgabe beim Bezirksligisten VfB Hüls angenommen?
Wölpper: Der Fußball und die damit verbundenen sozialen Kontakte fehlten mir wahnsinnig. Eigentlich dachte ich, dass nun die Zeit kommt, wo ich nur noch Ehemann, Vater und Opa sein möchte. Im zurückliegenden halben Jahr hatte ich jedoch festgestellt, dass ich noch nicht so weit bin. (lacht)
Gab es noch weitere Gründe?
Wölpper: Ich bin jeden Tag drei Stunden spazieren gegangen, habe den Garten, der jetzt wie ein Park aussieht, auf Topniveau gebracht. (lacht) In dieser Zeit habe ich festgestellt, dass der Fußball immer noch ein wichtiger Teil meines Lebens ist. Das kann ich nicht so schnell abschütteln. In meinem Fall ist der VfB Hüls wirklich eine Herzensangelegenheit. Ich bin 1976 erstmals einem Verein beigetreten und habe mehr als 500 Spiele für den damals ruhmreichen TSV Marl-Hüls absolviert. Später war ich schon mal Trainer beim VfB. Ich bin durch und durch Hülser, muss nur dreimal umfallen, dann bin ich auf dem Trainingsplatz.