Pilotprojekt gestartet – Austausch fand im 09-Nachwuchszentrum statt.
Rund um die SG Wattenscheid 09 sollen sich alle in einer sicheren Umgebung wohlfühlen – und das in jeglicher Hinsicht. Das hat sich der traditionsreiche Westfalen-Oberligisten auf die Fahnen geschrieben. Bei der SGW ist es egal, ob man sich mit der weiblichen, männlichen oder einer anderen Geschlechtsidentität identifiziert. Es spielt auch keinerlei Rolle, ob und welcher Religion man angehört. Ebenso wenig ist die ethnische Herkunft relevant, Alter oder die körperliche Verfassung. Beim ehemaligen Bundesligisten sind alle willkommen, die sich gegenseitig respektieren und akzeptieren.
Um all diesen genannten Aspekten gerecht zu werden, insbesondere dem Thema „Sexualisierte Gewalt im Amateursport“, kamen kürzlich ehrenamtliche Mitarbeitende des Vereins zusammen. Es fand ein gemeinsamer Austausch und eine Schulung über dieses wichtige Thema statt.
Auf Einladung des Vereins sowie des Referats für Gleichstellung, Familie und Inklusion der Stadt Bochum und der Opferschutzstelle der Polizei Bochum kamen aktive Personen aus den verschiedensten Bereichen, die man bei einem Fußballverein wie der SG Wattenscheid 09 findet, vor Ort am 09-Nachwuchszentrum zusammen. So waren Ehrenamtliche vom Medienteam, vom Catering, der Geschäftsstelle und dem Vorstand bei der ersten Maßnahme zur Sensibilisierung dabei.
Rassismus kann in der Bedeutung durchaus zugeordnet werden – angefangen bei der Alltagsdiskriminierung über Hetze im Internet oder verbale Äußerungen bis hin zu gewalttätigen Übergriffen. Der Tatbegriff des sexuellen Missbrauchs ist ebenfalls in der Gesellschaft weitestgehend bekannt. Aber was versteht man unter „Sexualisierter Gewalt“? Darunter wird die Form von Gewalt verstanden, welche sich in sexuellen Übergriffen ausdrückt. Sexualisierte Gewalt findet oft in Abhängigkeitsverhältnissen statt, das Abhängigkeitsverhältnis wird oft als Machtausübung missbraucht.
Sexualisierte Gewalt beinhaltet nicht nur der Tatbestand der Vergewaltigung, sondern auch Formen von sexuellen Anspielungen, Berührungen, obszönen Worten oder Gesten. Ebenso fallen zum Beispiel Nachrichten oder Bilder darunter, welche über elektronische Dienste (unerwünscht) versendet werden oder auch aufdringliche und unangenehme Blicke, welche durchaus als Grenzüberschreitung empfunden werden können.
In Zusammenarbeit mit der Stadt Bochum und durch Unterstützung der Opferschutzstelle der örtlichen Polizei wird die SG Wattenscheid 09 nach der ersten Zusammenkunft bald weitere Mitarbeitende sensibilisieren und als erster unterklassiger Fußballverein in der Gesamtstadt ein Pilotprojekt mit den entsprechenden Beteiligten, Behörden und Organisationen zu einem Schutzkonzept starten.
Foto-Quelle: SG Wattenscheid 09