25-jähriger Mittelfeldspieler hofft auf Comeback vor Auftaktspiel in Aachen.
Im türkischen Lara (bei Antalya) bezog die Delegation von Rot-Weiss Essen zu Wochenbeginn dasselbe Hotel wie Dynamo Dresden. Am Samstag ab 14 Uhr (Ortszeit) stehen sich die Ligakonkurrenten auch in einem Testspiel über zweimal 60 Minuten direkt gegenüber. Für beide Teams steht nach der Winterpause viel auf dem Spiel. Während es für den Herbstmeister aus Dresden um den ersehnten Aufstieg in die 2. Bundesliga geht, setzt RWE alle Hebel in Bewegung, um den drohenden Abstieg in die Regionalliga West durch eine erfolgreiche Rückserie abzuwenden.
So wurden wenige Stunden vor dem Abflug die ersten beiden „Baustellen“ im Kader bearbeitet und geschlossen. Mit Klaus Gjasula (35), der bei der EURO 2024 noch für Albanien am Ball war, während der Hinserie beim Zweitligisten SV Darmstadt 98 aber mehr und mehr ins Hintertreffen geraten war (vier Einsätze/156 Minuten Spielzeit), wurde die von Neu-Trainer Uwe Koschinat (53) gewünschte robuste und routinierte Führungsfigur für das defensive Mittelfeld verpflichtet. „Klaus Gjasula ist ein echter Mentalitätsspieler, der uns mit seiner aggressiven Spielweise und seiner großen Erfahrung auf und neben dem Platz helfen wird“, zeigt sich Marcus Steegmann (43), Essens Direktor Profifußball, überzeugt.
Kurios: Gjasula tritt – quasi mit sechs Monaten „Verspätung“ – die Nachfolge von Ex-Kapitän Vinko Sapina (29) an, der sich vor Saisonbeginn in Richtung Dresden verabschiedet hatte, aber nicht gleichwertig ersetzt wurde. Nun schaute Sapina beim Training seiner früheren Teamkollegen in Lara vorbei und wird sie am Samstag auch auf dem Platz treffen.
Der zweite Neue soll helfen, die stark ausbaufähige Torausbeute (23 Treffer nach 19 Partien) der Rot-Weissen zu steigern. Angreifer Dominik Martinovic (27) war sich nach seiner Vertragsauflösung beim kroatischen Erstligisten NK Slaven Belupo eigentlich schon mit dem TSV 1860 München einig. Weil die „Löwen“ den Deal jedoch nicht wie gewünscht finalisieren konnten, kamen doch noch die Essener zum Zug, die sich ebenfalls schon länger intensiv um den früheren Junioren-Nationalspieler bemüht hatten und sich gegen weitere Interessenten durchsetzen konnte.
„Dominik verfügt über eine brutale Geschwindigkeit und ist geil darauf, Tore zu schießen“, betont Trainer Koschinat. In seinen letzten drei Drittliga-Spielzeiten im Trikot des SV Waldhof Mannheim hatte Martinovic jeweils zweistellig getroffen und sich dadurch für die Verträge bei der SV 07 Elversberg in der 2. Bundesliga (20 Einsätze) und in Belupo empfohlen. Ebenso wie bei Gjasula musste RWE auch bei Martinovic keine Ablösesumme zahlen, konnte so beiden Spielern attraktive Gehälter anbieten.
Trotz dieser Investitionen bleibt aber nach wie vor ein Spielraum, um die Kaderkorrektur eventuell noch deutlicher ausfallen zu lassen. So stehen ein Akteur für die linke Außenbahn (wegen des erneuten Ausfalls von Ekin Celebi) und ein kopfballstarker Zielspieler für das Sturmzentrum weiterhin auf der Wunschliste. „Wir haben schon zwei Ausrufezeichen gesetzt, beobachten aber weiterhin den Markt“, bestätigt Marcus Steegmann.
In der Türkei nicht dabei ist Mittelfeldspieler Torben Müsel (Foto/25), den hartnäckige Rückenprobleme plagen. Er unterzieht sich jetzt einer Spritzenkur und hofft, in der Woche vor dem Auftaktspiel bei Alemannia Aachen (19. Januar) wieder in das Training einsteigen zu können.