Gegen SSV Ulm 1846 könnte es Durchsagen des Schiedsrichters geben.
Mehr Transparenz von Schiedsrichter-Entscheidungen – mit diesem Ziel startet die Deutsche Fußball Liga (DFL) in der Bundesliga und der 2. Bundesliga am 20. Spieltag ein Pilotprojekt zur Durchsage von Entscheidungen der Unparteiischen im Stadion. Daran nimmt auch Fortuna Düsseldorf im Zweitliga-Heimspiel gegen den Aufsteiger SSV Ulm 1846 Fußball am Samstag ab 13 Uhr teil. Es wird das erste Spiel in Deutschland sein, in dem das Pilotprojekt getestet wird.
Fortuna ist Teil des Pilotprojekts, das von der DFL-Kommission Fußball initiiert und in enger Abstimmung von DFL und DFB Schiri GmbH vorangetrieben wurde. In insgesamt neun Stadien der Bundesliga und 2. Bundesliga werden die Schiedsrichter künftig ihre Entscheidungen in bestimmten Situationen – vor allem jene im Zusammenhang mit dem VAR – auf dem Spielfeld via Stadionlautsprecher bekanntgeben und erklären.
Der Schiedsrichter wird dabei immer dann zum Publikum sprechen, wenn er zur Überprüfung einer Entscheidung am Monitor in der Review Area am Spielfeldrand war – oder wenn er eine Entscheidung auf Hinweis des Video-Assistenten ändert. Die Durchsage erfolgt über das Mikrofon des Schiedsrichter-Headsets und wird über die Stadionlautsprecher zu hören sein. Dabei wird der Unparteiische die Zuschauer informieren, welche Spielszene überprüft wurde, zu welchem Ergebnis die Überprüfung geführt hat und wie die endgültige Entscheidung lautet. Die Bekanntgabe wird auch in die Live-Übertragung der Medienpartner integriert.
Dieses international „Public Announcement“ genannte Vorgehen wird zunächst an ausgewählten Standorten der Bundesliga und der 2. Bundesliga getestet. Neben der Fortuna haben sich folgende Klubs freiwillig bereiterklärt, an der Testphase teilzunehmen: FC Bayern München, Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt, SC Freiburg, Bayer 04 Leverkusen, Leipzig, SpVgg Greuther Fürth und FC St. Pauli.
Am 20. Spieltag der Bundesliga und der 2. Bundesliga wird das Projekt erstmals bei den folgenden Spielen getestet:
Fortuna Düsseldorf – SSV Ulm 1846 Fußball (Samstag, 13 Uhr)
FC Bayern München – Holstein Kiel (Samstag, 15.30 Uhr)
FC St. Pauli – FC Augsburg (Samstag, 15.30 Uhr)
Eintracht Frankfurt – VfL Wolfsburg (Sonntag, 15.30 Uhr)
Bayer 04 Leverkusen – TSG Hoffenheim (Sonntag, 17.30 Uhr)
Klaus Allofs, Vorstand Sport und Kommunikation bei Fortuna Düsseldorf sowie Mitglied der DFL-Kommission Sport, erklärt: „Das Pilotprojekt soll zu mehr Verständnis für Schiedsrichter-Entscheidungen führen. Dabei geht es insbesondere darum, den Zuschauern im Stadion mehr Transparenz zu bieten und für mehr Akzeptanz beim Einsatz des VAR zu sorgen. Schiedsrichter sollen sich klarer äußern, welche Szene sie gerade anschauen, was sie überprüfen und anschließend begründen, warum sie ihre Entscheidung so getroffen haben. Das Pilotprojekt ist eine wichtige Maßnahme. In anderen Sportarten und Ländern wird diese Art der Schiedsrichter-Kommunikation schon durchgeführt. Wir freuen uns sehr, dass die Fortuna teilnimmt und in Düsseldorf das erste Spiel des Pilotprojektes stattfindet.“
Knut Kircher, Geschäftsführer der DFB Schiri GmbH, sagt: „Trotz all der kontroversen Diskussionen um den Video-Assistenten wollen wir zusammen mit der DFL und deren Klubs weiter dazu beitragen, die Entscheidungen der Schiedsrichter im Stadion transparenter zu machen. Wir sehen im Public Announcement einen ersten klaren Schritt zu mehr Aufklärung und haben mit unseren Unparteiischen die Abläufe gewissenhaft trainiert. Deshalb sind wir zuversichtlich, dieses neue Vorgehen erfolgreich begleiten zu können, auch wenn es anfänglich ungewohnt sein wird.“
Foto-Quelle: Fortuna Düsseldorf/David Matthäus