Zwiespältige Gefühle nach 1:1 gegen Schlusslicht SpVgg Unterhaching.
Gefühlte Niederlage oder gewonnener Punkt? Die Gefühlslage nach dem mageren 1:1 gegen Schlusslicht SpVgg Unterhaching war bei Rot-Weiss Essen zwiegespalten. Statt sich mit dem dritten Sieg in Serie zumindest ein wenig von der Gefahrenzone abzusetzen, gab es für den Traditionsklub einen Dämpfer im Kampf um den Klassenverbleib.
Trotz des Chancenwuchers in der letzten halben Stunde, in der es fast ein Spiel auf ein Tor war, betonte Rechtsverteidiger Julian Eitschberger (20) die positiven Aspekte. „Wenn uns jemand vor den Spielen gegen Hannover, in Bielefeld und gegen Haching gesagt hätte, dass wir sieben Punkte holen, dann hätten wir alle gelacht“, so der U 20-Nationalspieler, der einmal mehr eine starke Leistung zeigte und der beste Essener auf dem Platz war.
„In der ersten Halbzeit waren wir nicht gut drin, das hat Unterhaching ausgenutzt“, gab Eitschberger ehrlich zu. „Nach der Pause haben wir aber eine gute Moral gezeigt und verdient den Ausgleich erzielt. Klar, am Ende war bei so vielen Möglichkeiten noch mehr drin. Dennoch können wir den Schwung in die nächsten Wochen mitnehmen“, so der Leihspieler von Hertha BSC, der an der Hafenstraße längst eine feste Größe auf der rechten Abwehrseite ist und sich durch seine Leistungen für höhere Aufgaben empfiehlt.
Speziell im Zusammenspiel mit dem pfeilschellen Flügelstürmer Ramien Safi (25) riss Eitschberger immer wieder Lücken in die Abwehr der Gäste und bereitete so zahlreiche Torchancen vor. „Beide haben unglaublich viele Sprints angezogen und geben unserem Spiel Tiefe“, lobte RWE-Trainer Uwe Koschinat (53/Foto). Das Remis wertete Koschinat, der zur Halbzeit in der Kabine klare Worte gefunden hatte, ebenfalls keineswegs als „Rückschritt“, sondern betonte: „Wir sind lange Zeit nur hinterhergelaufen und hätten uns über ein zwischenzeitliches 0:2 nicht beschweren können. Von daher müssen und können wir mit dem Punkt leben.“
Foto-Quelle: Marcel Rotzoll