Fast alle Stammspieler sind über das Saisonende hinaus gebunden.
Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, wie groß der Zusammenhalt im Kader von Rot-Weiss Essen ist, dann lieferte ihn Mittelfeldspieler Tom Moustier (auf dem Foto rechts) beim 4:2-Heimsieg gegen den FC Erzgebirge Aue. Nach seinem ersten Drittliga-Tor überhaupt zur 1:0-Führung lief der 22-jährige Franzose mit schwedischen Wurzeln direkt in Richtung Bank, um dort mit den Reservespielern zu feiern. „Ich habe selbst lange Zeit auf der Bank gesessen und weiß, dass es kein gutes Gefühl ist, zuschauen zu müssen“, so Moustier. „Deshalb wollte ich unbedingt mit allen Spielern gemeinsam feiern.“
In der Tat musste der Neuzugang vom Liganeuling Hannover 96 II bis zum Amtsantritt von Trainer Uwe Koschinat Mitte Dezember auf seinen ersten Startelf-Einsatz warten. Zunächst hatte ihn während der Vorbereitung ein Mittelfußbruch weit zurückgeworfen. Als er ab Ende September voll zur Verfügung stand, reichte es lediglich für Kurzeinsätze. Bei fünf Partien blieb Moustier über 90 Minuten außen vor.
Das hat sich gründlich geändert. Längst ist der lauf- zweikampfstarke Mittelfeldmann eine feste Größe im Team. Gemeinsam mit Winterzugang Klaus Gjasula bildet Moustier, der auch immer wieder mit seinen weiten Einwürfen für Gefahr sorgt und auch gegen Aue wieder einen Treffer von Matchwinner Ahmet Arslan einleitete, ein äußerst stabiles Duo in der Zentrale. In diesem Jahr verpasste er nur noch die 0:1-Niederlage beim FC Viktoria Köln wegen einer Gelbsperre. „Tom bringt eine unfassbare Energie auf den Platz“, lobt Trainer Koschinat, der seinen Spielern nach der perfekten Englischen Woche mit neun Punkten zweieinhalb freie Tage spendierte.
Dass RWE, nach dem 20. Spieltag noch mit 17 Punkten Tabellenvorletzter, mit jetzt 46 Zählern als erfolgreichstes Team der Rückserie schon fünf Runden vor dem Saisonende nahezu Planungssicherheit für eine weitere Saison in der 3. Liga hat, hätten im Januar wohl nur Phantasten für möglich gehalten. Jetzt aber kann die Sportliche Leitung mit Christian Flüthmann und Marcus Steegmann die Kaderplanungen weiter vorantreiben. Klar ist bereits: Einen großen Umbruch im Kader wird es diesmal nicht geben. Bis auf die beiden „Schienenspieler“ Lucas Brumme und Julian Eitschberger (Leihgabe von Hertha BSC) sind alle Stammspieler bereits über das Saisonende hinaus an den Verein gebunden.
Foto-Quelle: Marcel Rotzoll