Hachtsee-Hoffnung triumphiert mit Star-Jockey Starke im Union-Rennen.
Der Favorit für das 156. Deutsche Derby (650.000 Euro, 2.400 Meter), das bedeutendste Galopprennen des Jahres hierzulande am 6. Juli in Hamburg-Horn, heißt seit diesem Pfingstmontag, nicht ganz überraschend, Zuckerhut (Foto). Der von Peter Schiergen auf der Kölner Heimatbahn in Weidenpesch für das Gestüt Hachtsee trainierte dreijährige Almanzor-Sohn gewann mit dem 190. Union-Rennen (70.000 Euro, 2.200 Meter) die wichtigste Vorprüfung für das „Blaue Band“ auf der Galopprennbahn im Weidenpescher Park in Köln.
Star-Jockey Andrasch Starke (51) saß im Sattel des 35:10-Favoriten. Zuckerhut avancierte damit zum Nachfolger von Narrativo, der dieses Rennen 2024 gewonnen hatte. Für Starke war es bereits der sechste Sieg in der Kölner „Union“, seit er 1997 zum ersten Mal mit Caitano gewinnen konnte.
Aus hinteren Regionen stürmte Zuckerhut im siebenköpfigen Feld der Konkurrenz mit einer Leichtigkeit davon, die die 13.000 Besucher*innen begeisterte. Ohne dass Andrasch Starke kaum einen Finger zu rühren brauchte, war Zuckerhut bei seiner spektakulären Vorstellung im Bilde. Eine Länge trennten den beim dritten Start zum zweiten Mal siegreichen Hengst von Hochkönig (Nina Baltromei) auf Platz zwei. Auch der nachgenannte Mülheimer Gast des Stalles Cloverleaf lief damit das erwartet gute Rennen. Dritter wurde der Ittlinger Abando vor Sedano. Man darf gespannt sein, wie es in drei Wochen im Derby aussehen wird.
Die Stimmen zum 190. Union-Rennen:
Andrasch Starke (Reiter des Siegers Zuckerhut): „Er hatte gut gearbeitet, ich sollte ihn aus der Reserve reiten. Als die Lücke aufging, hat er sofort reagiert. Das macht Spaß, wenn man ans Derby denkt.“
Peter Schiergen (Trainer von Zuckerhut): „Er ist ein ganz tolles Pferd. Andrasch hat ihm ein ideales Rennen verschafft.“
Yasmin Almenräder (Trainerin des zweitplatzierten Hochkönig): „Wir sind sehr happy, alles top. Jetzt müssen wir ihn nur noch frisch halten fürs Derby.“
„Kölscher“ Eröffnungssieg durch Piu Bella
Begonnen hatte der Renntag, der mit gutem Besuch bei Frühlingstemperaturen von um die 20 Grad über die Bühne ging, mit einem Rennen für Dreijährige über 1.400 Meter. Der Sieg ging nicht unerwartet an die von Andreas Suborics im Weidenpescher Park trainierte Piu Bella des Stalles Simply Red mit dem Franzosen Hugo Boutin im Sattel.
Im zweiten Dreijährigen-Rennen des Tages gab es ein Finish, das die Gäste von den Sitzen riss. Drei Pferde auf einer Linie und einen Nasenvorteil für Ismahane unter Jockey-Champion Thore Hammer-Hansen gegen Duchess of Lips und dem Außenseiter Danylov brauchte man sogar eine Vergrößerung der Zielfotografie. Marian Falk Weißmeier trainiert die Siegerin im Krefelder Stadtwald.
Die erfolgreichsten Aktiven waren Trainer Peter Schiergen sowie die beiden Jockeys Thore Hammer-Hansen und Michal Abik mit jeweils zwei Volltreffern.
„Kölscher“ Eröffnungssieg durch Piu Bella
Ein positives Fazit zog Philipp Hein, Geschäftsführer des Kölner Renn-Vereins: „Es war eines der spannendsten Sparkasse KölnBonn-Union-Rennen der letzten Jahre. Wir haben einen fantastischen Sieger gesehen, der nun Mitfavorit für das Derby in Hamburg ist. Unser Dank gilt der Sparkasse KölnBonn, die auch in diesem Jahr der Sponsor des Renntages war.“
Die nächste Galopprennveranstaltung in Köln-Weidenpesch findet bereits am Donnerstag, 19. Juni (Fronleichnam), mit dem Sommer-Renntag statt.
Foto-Quelle: Klaus-Jörg Tuchel/Kölner Renn-Verein