Nach Pokal-Aus in Oberhausen wartet Heimspiel gegen FC Viktoria Köln.

Marcus Steegmann (Foto/44), Direktor Profifußball beim Drittligisten Rot-Weiss Essen, nahm nach dem bitteren Aus des Titelverteidigers im Niederrheinpokal (2:3 beim West-Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen) kein Blatt vor den Mund. „Es war ein enttäuschendes Ergebnis und eine enttäuschende Leistung“, stellte der Ex-Profi im kicker– und MSPW-Gespräch ernüchtert fest.
Erstmals nach 19 Erfolgen und drei Titelgewinnen in Serie im Verbandspokal mussten die Essener diesmal schon in Runde zwei die Segel streichen. Zwar ist die erneute Qualifikation für den DFB-Pokal noch über die Liga möglich. Um aber ernsthaft auf eine Platzierung unter den besten vier Mannschaften am Saisonende hoffen zu können, muss sich bei RWE einiges ändern.
Das gilt besonders für die Defensive, die schon in den ersten zehn Ligaspielen dieser Saison 19 Gegentreffer hinnehmen musste (nur bei drei Teams waren es mehr) und jetzt auch in Oberhausen bedenkliche Defizite offenbarte. Zum Vergleich: In der gesamten Rückrunde der vorherigen Spielzeit (19 Partien) hatte RWE gerade einmal 20 Tore kassiert, was die Basis für die zweitbeste Ausbeute aller Mannschaften (39 Punkte) hinter Aufsteiger und Meister Arminia Bielefeld (41) war. „Zu einer solchen Stabilität müssen wir bei aller gestiegenen fußballerischen Qualität schnellstmöglich zurückkehren“, fordert Trainer Uwe Koschinat (54), der nach eigener Aussage „viel lieber 1:0 als 4:3“ gewinnt. Es gilt als sicher, dass der erfahrene Fußball-Lehrer vor allem in diesem Bereich den Hebel ansetzen wird.
Zu denken geben sollte auch, dass selbst der frühe Führungstreffer von Ahmet Arslan (31) die Partie nicht in die aus Essener Sicht richtigen Bahnen lenken konnte. „Aus unserer deutlichen Überlegenheit in der Anfangsphase haben wir zu wenig Kapital geschlagen“, monierte Koschinat. Dann reichte ein (zu) risikoreicher Pass von Torhüter Felix Wienand (23) auf Mittelfeldspieler Tom Moustier (23), der prompt den Ball verlor, um den Außenseiter zurück ins Spiel zu holen. Nach einem 1:3-Rückstand bäumte sich RWE zwar noch einmal auf, scheiterte dann aber mehrfach am überragenden RWO-Torwart Kevin Kratzsch (23). Dennoch räumte Koschinat ein: „Oberhausens Sieg war verdient.“
Umso mehr sind nun die Spieler gefordert. „Es muss jetzt eine Reaktion des Teams kommen“, betont Marcus Steegmann vor dem NRW-Duell mit seinem langjährigen Verein FC Viktoria Köln, bei dem er Spieler, Teammanager und Sportlicher Leiter war. Nur ein Heimsieg dürfte die Wogen an der Hafenstraße wieder ein wenig glätten, zumal danach beim Spitzenreiter MSV Duisburg schon das nächste Derby wartet. Immerhin: Kapitän Michael Schultz (32/Bauchmuskelzerrung) soll in dieser Woche wieder trainieren. Auch er würde gegen die Kölner auf seinen Ex-Klub treffen.
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