bwin – MSPW – Media Sportservice https://www.media-sportservice.de Von NRW nach ganz Deutschland - kompetent und brandaktuell Sat, 05 May 2018 08:37:12 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.4.3 Zehn Jahre 3. Liga: Probleme und Perspektiven https://www.media-sportservice.de/2018/05/04/zehn-jahre-3-liga-probleme-und-perspektiven/ https://www.media-sportservice.de/2018/05/04/zehn-jahre-3-liga-probleme-und-perspektiven/#respond Fri, 04 May 2018 08:00:39 +0000 http://www.media-sportservice.de/?p=49843 Nachhaltiges Wirtschaften soll bei „Financial Fairplay“ honoriert werden.
Zu den Problemen, vor allem aber zu den Perspektiven der 3. Liga nahm der Deutsche Fußball-Bund (DFB) im Rahmen eines Mediengesprächs in Frankfurt/Main ausführlich Stellung. Die vor zehn Jahren neu eingeführte dritthöchste deutsche Spielklasse kommt bei den Fans bestens an (mehr als 6.000 Zuschauer im Schnitt), ist sportlich attraktiv und ausgeglichen, sorgt aber auch immer wieder für wirtschaftliche Negativschlagzeilen. So mussten allein in dieser Saison mit Schlusslicht FC Rot-Weiß Erfurt und dem Chemnitzer FC zwei Traditionsvereine einen Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen und bekamen deshalb jeweils neun Punkte abgezogen. Beide ehemaligen Zweitligisten wollen in der nächsten Saison in der Regionalliga Nordost einen Neuanfang starten.

„Es kann keine Rede davon sein, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Vereine der 3. Liga verschlechtert haben. Ganz im Gegenteil“, betont DFB-Vizepräsident Peter Frymuth (Foto/Düsseldorf), der für Spielbetrieb und Fußballentwicklung zuständig ist.

So stiegen etwa die Einnahmen aus TV-Geldern, zentraler Vermarktung und Nachwuchsförderung für jeden der 20 Vereine in der 3. Liga von rund 540.000 Euro in der Premierensaison vor zehn Jahren auf 937.000 Euro in der laufenden Spielzeit. In der kommenden Saison erhält jeder Drittligist – unter anderem dank des neuen Medienrechte-Vertrages mit der Deutschen Telekom, die Vereinbarung mit dem Liga-Hauptpartner bwin sowie der Einführung des einheitlichen Spielballs – auf die neue Rekordsumme von 1,28 Millionen Euro.

Auch die Umsätze der Klubs stiegen seit der Einführung der 3. Liga von durchschnittlich rund 5,5 auf inzwischen ca. 8,0 Millionen Euro. Dennoch geben viele Vereine – vor allem für Personalkosten – immer noch deutlich mehr aus, als sie einnehmen, um den angestrebten Aufstieg in die 2. Bundesliga zu erreichen.

„Ein Hauptproblem der Liga ist, dass es zu wenige Vereine gibt, die diese Spielklasse als ihr Zuhause betrachten. Mindestens 14 oder 15 Klubs wollen die 3. Liga so schnell wie möglich nach oben verlassen und gehen dafür teilweise große Risiken ein“, meint Michael Schwetje, Geschäftsführer von Fortuna Köln. Er unterstreicht: „Da die Fernsehgelder in der 2. Bundesliga deutlich höher sind, wollen einige Klubs den Aufstieg geradezu erzwingen.“

Auch deshalb ist es angedacht, neben dem regulären Zulassungsverfahren beim DFB auch ein „Financial Fairplay“-System für die 3. Liga zu erarbeiten. Dabei sollen jedoch nicht die Vereine bestraft werden, die gegen die Vorgaben verstoßen. Vielmehr soll nachhaltiges Wirtschaften honoriert werden. „Es sollen die Vereine belohnt werden, die vernünftig wirtschaften und planen“, kündigten DFB-Direktorin Heike Ullrich, in deren Verantwortungsbereich (Verbände, Vereine und Ligen) seit Jahresbeginn auch die 3. Liga fällt, und der für das Zulassungsverfahren zuständige Abteilungsleiter Manuel Hartmann an.

Ab der Saison 2018/2019 greift auch erstmals die neue Abstiegsregelung. Künftig steigen vier statt bisher drei Vereine in die Regionalliga ab. Im Gegenzug sollen baldmöglichst die aktuell fünf Regionalliga-Staffeln (Nord, Nordost, West, Südwest und Bayern) einer Ligenstruktur mit vier Staffeln weichen, damit dann auch alle Regionalliga-Meister in die 3. Liga aufsteigen können. Für die nächsten beiden Spielzeiten hat der DFB-Bundestag noch eine Übergangsregelung mit jeweils drei direkten Aufsteigern und zwei Playoff-Duellen zwischen den beiden übrigen Staffelmeistern um den vierten Aufstiegsplatz beschlossen.

Die DFB-Arbeitsgruppe, die in den nächsten Monaten ein Konzept für den Übergang von fünf auf vier Regionalligen ausarbeiten soll, wird von DFB-Vizepräsident Peter Frymuth geleitet. Ende Mai ist die erste Tagung geplant.

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