La Grace – MSPW – Media Sportservice https://www.media-sportservice.de Von NRW nach ganz Deutschland - kompetent und brandaktuell Sun, 20 Sep 2020 18:14:26 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.4.3 Traben: Neunter Derby-Sieg für „Altmeister“ Heinz Wewering? https://www.media-sportservice.de/2020/09/19/traben-berlin-neunter-derby-sieg-fuer-heinz-wewering/ https://www.media-sportservice.de/2020/09/19/traben-berlin-neunter-derby-sieg-fuer-heinz-wewering/#respond Sat, 19 Sep 2020 10:45:12 +0000 https://www.media-sportservice.de/?p=95905 Mollema-Schützling Keytothehill tritt am Sonntag in Berlin als Favorit an.
Es ist angerichtet für Deutschlands wertvollstes und national bedeutendstes Trabrennen am Sonntag! Nach einer hochkarätigen Derby-Talkrunde mit Gästen wie Heinz Wewering (Berlin), Michael Nimczyk (Willich) und Rudolf Haller (Vaterstetten), die bereits um 11.15 Uhr beginnt und auf „trotto.de“ sowie den Facebook- und YouTube-Accounts des Rennvereins Berlin-Mariendorf übertragen wird, geht das Geschehen auf der Sandpiste in der Hauptstadt um 12.30 Uhr mit einer nicht leicht zu durchschauenden Auftaktprüfung für die trabenden Anfänger los. Im 11. Rennen um 17.10 Uhr wird zum 125. Mal der Champion der Dreijährigen gesucht – und rund zweieinhalb Minuten später gefunden sein.

So lange dauert es in etwa, bis die zwölf Cracks, die sich vor 14 Tagen in insgeaamt vier Vorläufen für das mit 205.050 Euro gespickte Traber-Derby qualifiziert haben, im Ziel sind. Als heißester Anwärter auf das „Blaue Band“, das schon lange von Lorbeerkranz, Siegerdecke und Pokalen für das Umfeld des vierbeinigen Siegers ersetzt worden ist, gilt Keytothehill (Foto), der im Siegfall eine weitere Krönung erfährt: Er wäre der 19. Traber, der mit der seit 1922 möglichen – imaginären – dreifachen Krone geadelt würde, die neben dem Derby-Triumph Siege in den klassischen Vorprüfungen Adbell-Toddington- und Buddenbrock-Rennen beinhaltet.

Genau diese hat der unkomplizierte Braune völlig souverän gegen den vermeintlichen „Kronprinzen“ Wild West Diamant auf unnachahmliche Weise an seine Fahne geheftet, war dabei keine Sekunde – wie auch im Vorlauf – zu erschüttern und präsentierte sich durchweg als die klare Nummer eins. Geformt wurde und wird er vom Holländer Arnold Mollema (Wolvega), der das Derby als Fahrer 2005 mit Unforgettable, 2014 mit Expo Express gewonnen hat, sich seit einigen Jahren aufs Vorbereiten konzentriert und das Rennen fahren anderen überlässt. Der letzte Traber, der sich mit der dreifachen Krone geschmückt hat, war jener „Express“ – der 71-Jährige weiß also, wie man Champions aufbaut. Als Vollstrecker hätte er für den nach einem Herzinfarkt noch nicht wieder einsatzfähigen Roland Hülskath (Krefeld) keinen besseren Catchdriver als Heinz Wewering wählen können. Schon achtmal ist der 29-malige Deutsche Meister der Trabrennfahrer nach dem Derby auf die stets vielumjubelte Ehrenrunde gegangen – angefangen 1981 mit Noble Stardom bis zu Unikum, dessen einzigartiger Triumph genau zehn Jahre her ist. Diamond Way, Chergon und Oscar Schindler SL gewannen mit und dank ihm die viel besungene dreifache Krone.

Auch der mit Ehrungen überhäufte gebürtige Münsterländer weiß also, wie man den Deckel drauf macht. Dass er bereits 70 Jahre alt ist, sollte kein Hinderungsgrund sein: „Ich muss ja schließlich nicht selbst rennen“, wie er jovial meinte, und gerade in diesem Jahr haben ihm zwei 70jährige vorexerziert, wie man ein Derby gewinnt: Steen Juul in  in Finnland schossen als alte Kanonen die Konkurrenz aus dem Feld.

Natürlich weiß auch Heinz Wewering, dass das Fell des Bären nicht verteilt werden sollte, bevor der nicht erlegt ist. Heißester Anwärter auf einen Umsturz ist besagter Wild West Diamant, der den Nachteil hat, nicht übermäßig zügig hinterm Startauto wegzukommen, was andererseits eine der Stärken Keytothehills ist. Sein Bonus: Er wird vorbereitet von Paul Hagoort und gesteuert von Robin Bakker, die dem deutschen Derby seit 2013 ihren Stempel aufgedrückt haben: Fünfmal waren ihre Schützlinge seitdem vorn – von Tiger Woods As bis Mister F Daag.

Natürlich wird ob dieser beiden Granden der Rest nicht gleich die Flinte ins Korn werfen, sondern auf den immer wieder beschworenen Überraschungs-Thrill hoffen. In vorderster Linie gilt dies für den auf höchstem Level noch recht unerfahrenen Straight Flush, der seine Rennlaufbahn erst in diesem Jahr begonnen und fünf seiner sechs Aufgaben als Klassenbester gelöst hat. Er wird vom deutschen Berufsfahrer-Champion Michael Nimczyk (Willich) gesteuert.

Ein bisschen mehr Erfahrung hat Gold Cap BR als schnellster der vier Vorlauf-Zweiten, der in seinem Qualifier Keytothehill gar ein paar hundert Meter getrotzt hat. Hervorzuheben ist daneben Toto Barosso, der in Schweden mit 1:11,2 Minuten die schnellste Durchschnittskilometer-Zeit aller zwölf Anwärter erzielt und dies als Zweiter zu Straight Flush untermauert hat. Der Rest wird sich mit dem Part des chancenreichen Außenseiters begnügen müssen, mit dem es sich oft bestens leben lässt.

Trostpflaster für Winnetou Diamant?

All jene dreijährigen Hengste und Wallache, die den Sprung bzw. die Fahrt ins Finale nicht geschafft haben, dürfen im mit 20.000 Euro versüßten Finale B (13. Rennen) versuchen, sich und ihre Besitzer zu trösten. Das gilt ganz besonders für Winnetou Diamant, der in seinem, dem am heftigsten umkämpften Vorlauf, das Finale als Vierter nur haarscharf verpasste – und das trotz einer anfänglichen Galoppeinlage, die ihn rund 40 Meter zurückwarf.

Ohne einen solchen Lapsus sollte der Apachen-Häuptling in der Lage sein, sich die Skalps seiner neun Rivalen zu holen. Doch Eagle in the Sky, The Natural, Body n Soul und vor allem Brady wollen sich so leicht nicht unterbuttern lassen.

Derby-Revanche für La Grace?

In der wie bereits 2019 nicht nach Geschlechtern getrennten Revanche aufs Derby 2019 (4. Rennen) wagt sich Stuten-Derby-Siegerin des Vorjahres, La Grace, mit exzellenten Aussichten gegen das starke Geschlecht. Bis auf das erste hat die Braune die folgenden drei Rennen dieser Saison gewonnen – jeweils ohne an ihre Grenze gehen zu müssen. Die wird sie diesmal wohl ausloten müssen, denn Juan Les Pins, Derby-Sechster des Vorjahrs, ist gleichfalls in bestechender Verfassung, wie der jüngste Sieg im hiesigen Auktionsrennen über unter anderem Ikarus Love und Pechvogel River Flow bewiesen hat, der im entscheidenden Moment hinter einem galoppierenden Mitstreiter nicht wegkam.

Aus dem Derby 2019 hat er noch eine gewaltige Rechnung offen, denn als es um Himmel oder Hölle ging, fand er erst ganz spät ein Schlupfloch und wurde nicht mal eine halbe Länge hinter dem Sieger nur Vierter.

Foto-Quelle: Heiko Lingk/Trabrennverein Berlin-Mariendorf

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Traben Gelsenkirchen: Generalproben für Deutsches Derby https://www.media-sportservice.de/2020/08/21/traben-gelsenkirchen-generalprobe-fuer-das-deutsche-derby/ https://www.media-sportservice.de/2020/08/21/traben-gelsenkirchen-generalprobe-fuer-das-deutsche-derby/#respond Fri, 21 Aug 2020 08:15:41 +0000 https://www.media-sportservice.de/?p=94313 Zahlreiche Dreijährige testen für Saison-Höhepunkt in Berlin-Mariendorf.


Der Gelsenkirchener Trabrennverein richtet nach einer kurzen Veranstaltungspause am Samstag (Rennbeginn um 16.20 Uhr) wieder einen Renntag aus. Im Mittelpunkt eines zwölf Prüfungen umfassenden Programms steht der „Sommer-Preis“ um 3.300 Euro. Zwei Wochen vor den Vorläufen zum Deutschen Traber-Derby in Berlin (5./6. September) ziehen aber selbstverständlich auch die „Generalproben“ einiger Vertreter des Geburtenjahrgangs 2017 die Aufmerksamkeit auf sich.

Im sportlichen Hauptereignis präsentiert Trainer Henk Grift den „Schweden“ Louie Brodde erstmals in Deutschland und stellt mit dem von ihm selbst gefahrenen Everest Vedaquais (Foto) gleich selbst einen der stärksten Herausforderer. Der französische Hengst trifft es am Nienhausen Busch wieder erheblich leichter an als bei seinen beiden erfolglosen Heimatbesuchen in Paris-Enghien und wird seinem Robin Bakker anvertrauten Trainingsgefährten das Terrain sicher nicht kampflos überlassen, auch wenn der ehemalige Schützling von Svante Bath drei seiner letzten vier Rennen siegreich gestaltete – darunter eine Partie auf der „Elitloppet“-Bahn in Solvalla.

Beiden Grift-Trabern auf den Zahn Fühlen könnte Gustavson Be (Victor Gentz/Kaarst), der mit guten Formen und einem frischen persönlichen Rekord aus Berlin anreist, aber auch General Lee (Rob de Vlieger) wird sich gewiss nicht ausschließlich auf einen Platz in der Viererwette konzentrieren. Gleiches gilt nach zwei Volltreffern in Belgien vermutlich für Out oft the Slums, dem Champion Michael Nimczyk (Willich) den Vorzug vor seinem Trainingsgefährten Mister Ed Heldia (Robbin Bot) gab.

Starker Herausforderer für Stutenderby-Siegerin

Noch besser sind die Aussichten für den Rheinländer mit dem „Goldhelm-Abo“ aber wohl im „Preis von Usedom“ mit La Grace. Die Stutenderby-Siegerin des letzten Jahres ist nach einer langen Pause wieder richtig gut in Schwung gekommen und kann nach einem ungefährdeten Erfolg in Berlin-Mariendorf nun zur Seriensiegerin aufsteigen. Hinter sich lassen muss die Mommert-Stute dazu vor allem Exclusive Fire (Victor Gentz). Der Sohn des schwedischen Traber-Superstars Maharajah hat nicht weniger als acht seiner bisher elf Jahresstarts auf dem ersten Platz beendet.

Eine eindrucksvolle Erfolgsbilanz kann auch Straight Flush (Michael Nimczyk) aufweisen. Der Braune hat von seinen ersten vier Engagements drei gewonnen, holte sich zuletzt das mit fast 20.000 Euro dotierte „Auktionsrennen für Dreijährige“ und probt bei Gelsentrab nochmals für den „Ernstfall“ im Derby. Als ideale Prüfsteine dienen dem Pastor Stephen-Sohn der als Youngster in der Breeders Crown zweitplatzierte Winnetou Diamant (Robin Bakker) und der „Adbell Toddington“-Vierte Kinky Steel (Rob de Vlieger), die gleichfalls die Form für das Berliner Jahres-Highlight testen.

Lösbare Aufgabe für Satteltraber Zauni

In der Hauptstadt wird man rund um das Derby vermutlich auch mit Zauni (Ronja Walter) rechnen können, der wohl nach wie vor der beste Satteltraber Deutschlands ist. Nach einem achtbaren fünften Rang in Paris-Enghien, wo die „Monté-Trauben“ hoch hängen, will der Siebenjährige in Gelsenkirchen in die Erfolgsspur zurück und findet ähnliche Bedingungen vor wie bei seinen beiden Volltreffern im Juni und Juli.

Wie damals muss er die Aufgabe aus dem dritten Band aufnehmen und an den beiden Holzschuh-Schützlingen Firefox BR (Angeline Batist) und Georgies Express (Nicole Holzschuh) vorbei.

Foto-Quelle: Sabine Sexauer/Gelsentrab

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Traben Berlin-Mariendorf: Michael Nimczyk mit Dreierpack https://www.media-sportservice.de/2020/08/02/traben-berlin-mariendorf-michael-nimczyk-mit-dreierpack-2/ https://www.media-sportservice.de/2020/08/02/traben-berlin-mariendorf-michael-nimczyk-mit-dreierpack-2/#respond Sun, 02 Aug 2020 19:00:16 +0000 https://www.media-sportservice.de/?p=93293 Berufsfahrer-Champion gewinnt auch Auktionsrennen für Dreijährige.
In glänzender Verfassung präsentierte sich am Sonntag auf der Trabrennbahn in Berlin-Mariendorf der deutsche Berufsfahrer-Champion Michael Nimczyk aus Willich. Der „Goldhelm“ gewann drei der insgesamt zehn Rennen, wurde außerdem zweimal Zweiter und je einmal Dritter und Vierter.

Unter anderem war der „Goldhelm“ mit der Stutenderby-Siegerin und 11:10-Favoritin La Grace (Foto) in einer mit 2.500 Euro dotierten Prüfung sowie mit dem 25:10-Favoriten Straight Flush in dem Auktionsrennen für Dreijährige (19.700 Euro) erfolgreich. Alle drei Sieger werden von Trainer-Champion und Vater Wolfgang Nimczyk vorbereitet.

Für zusätzliche Freude im Willicher Lager sorgte auch der Fahrerwettbewerb. Für die besten Profis waren vom Rennveranstalter in der Hauptstadt zusätzlich zu den ohnehin schon üppigen Renngewinnen noch einmal 2.500 Euro extra ausgelobt worden. Michael Nimczyk setzte sich dabei mit 56 Wertungspunkten gegen Thorsten Tietz (47), Victor Gentz (35), Josef Franzl (32) und Dennis Spangenberg (29) durch.

Zwei Fahrersiege landete der bayerische Gast Josef Franzl (Arget-Sauerlach). Zwei Trainerpunkte sammelte der frühere Recklinghäuser Thorsten Tietz (Schöneiche). Der Gesamtumsatz betrug nach insgesamt zehn Rennen 170.395 Euro. Davon wurden 45.006 Euro auf der Rennbahn selbst gewettet.

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Traben Gelsenkirchen: Stutenderby-Siegerin La Grace siegt leicht https://www.media-sportservice.de/2020/07/01/traben-gelsenkirchen-stutenderby-siegerin-la-grace-greift-an/ https://www.media-sportservice.de/2020/07/01/traben-gelsenkirchen-stutenderby-siegerin-la-grace-greift-an/#respond Wed, 01 Jul 2020 17:45:50 +0000 https://www.media-sportservice.de/?p=91213 Veranstaltung am Nienhausen Busch wurde in zwei Hälften geteilt.
Trabrennsport satt gab es am Mittwoch auf der Bahn in Gelsenkirchen. Zwischen 11.15 Uhr am Morgen und 19.50 Uhr am Abend wurden insgesamt 13 Sieger gesucht, wobei zwischen den vier PMU-Prüfungen zu Beginn (bis ca. 12.45 Uhr) und dem fünften Rennen, das um 16.30 Uhr gestartet wurde, eine Pause von mehr als dreieinhalb Stunden eingeplant war, die durch drei Qualifikationen etwas verkürzt wurde. 100 Besucher waren unter den bekannten Corona-Schutzmaßnahmen zugelassen.

Gar nicht lange warten mussten die Traberfans im Ruhrgebiet allerdings auf den ersten Höhepunkt der Veranstaltung, den „Preis von Angers“. Gleich zum Auftakt kam die noch amtierende Stutenderby-Siegerin La Grace (Foto) mit Champion Michael Nimczyk (Willich) im Sulky in der mit 2.200 Euro dotierten 2.000-Meter-Prüfung als 21:10-Favoritin zum erwarteten Volltreffer. Leicht mit einer haben Länge verwies die vierjährige Stute aus dem Besitz von Ulrich Mommert (Berlin) ihren ebenfalls hoch eingeschätzten Jahrgangsgenossen Jason Dragon (37:10) mit dem Niederländer Erwin Bot im Sulky auf Platz zwei. Dritte wurde die siebenjährige Gian Luca Pasel (40:10) mit dem erst 16-jährigen Marciano Hauber (NL).

In den weiteren drei PMU-Rennen, die in Zusammenarbeit mit dem französischen Wettmulti live ins Nachbarland übertragen wurden und dort auch bewettet werden konnten, trugen sich am Vormittag noch einmal Michael Nimczyk (mit dem weiteren Mommert-Traber Brady) sowie Roland Hülskath (Krefeld) und der Niederländer Rob de Vlieger in die Siegerliste ein.

Auch während der zweiten Hälfte des Rennprogramms trumpfte „Goldhelm“ Michael Nimczyk weiter auf und landete noch drei weitere Volltreffer, zwei davon ebenfalls mit Mommert-Pferden. Der Umsatz betrug nach insgesamt 13 Rennen 82.641 Euro. Das entspricht einem Schnitt von 6.357 Euro. Alle Wetten kamen weiterhin von außerhalb der Bahn.

Foto-Quelle: GelsentrabPR/Sabine Sexauer

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Traben Berlin: Velten von Flevo und La Grace gewähren Revanche https://www.media-sportservice.de/2019/09/21/traben-berlin-velten-von-flevo-und-la-grace-gewaehren-revanche/ https://www.media-sportservice.de/2019/09/21/traben-berlin-velten-von-flevo-und-la-grace-gewaehren-revanche/#respond Sat, 21 Sep 2019 09:15:10 +0000 https://www.media-sportservice.de/?p=76766 Derbysieger sind die Stars bei den Rennen um die „Züchter-Kronen“.
Absolute Extraklasse: Der zweite Renntag um die „Züchter-Kronen“ (Breeders Crown) verspricht am Sonntag auf der Trabrennbahn in Berlin-Mariendorf hochkarätigen Sport. Angefangen von den Derby-Siegern Velten von Flevo und La Grace (Foto) bis hin zu Newcomern wie Namaga Bo geht die gesamte Vierbeiner-Elite auf der Derby-Bahn an den Start. Das erste von insgesamt 13 Rennen, darunter nicht weniger als sechs Hauptläufe um die „Züchter-Kronen“, wird um 14 Uhr gestartet.

Die Frage, welches der Rennen für zwei-, drei- oder vierjährige Pferde denn nun den höchsten Wert genießt, sorgte unter den leidenschaftlichen Anhängern des Sulkysports schon immer für lebhafte Diskussionen. Doch in diesem Jahr werden sich die meisten von ihnen sehr schnell einig werden. Denn der Veranstalter hat das große Los gezogen: Sowohl Velten von Flevo, der das 124. Deutsche Traber-Derby gewann, als auch La Grace, die beim Stuten-Pendant triumphierte, treten in Mariendorf an.

Dass diejenigen dreijährigen Pferde, die kurz zuvor in der Öffentlichkeit für die größten Schlagzeilen sorgten, nur wenige Wochen später am gleichen Ort gegen ihre Herausforderer erneut um den Sieg kämpfen, war in der Vergangenheit aus den unterschiedlichsten Gründen nicht immer der Fall. Diesmal hat es geklappt. Wenn man sich außerdem die Qualität der weiteren Hauptläufe anschaut, wird es endgültig zur Gewissheit: Die Veranstaltung ist nicht nur eine waschechte Derby-Revanche, sondern ein Festival des Trabersports.

Derbysieger Velten von Flevo wird im 9. Rennen erneut vom amtierenden Weltmeister Rick Ebbinge (NL) gesteuert. Über das Können dieses Mannes Worte zu verlieren, würde bedeuten, Eulen nach Athen zu tragen. Man kann eigentlich nur den Hut ziehen – denn was „Ricki“, dessen korrekter Vorname eigentlich Henricus lautet, Tag für Tag im Sulky abliefert, ist vom Feinsten. Dass der Niederländer nach dem Derby nun auch die Breeders Crown (BC) gewinnt, ist dem 35-Jährigen zuzutrauen, zumal sein Schützling absolute Frontrenner-Qualitäten besitzt. Zwei Pferde, die im Derby-Finale nur wenige Zentimeter hinter Velten von Flevo blieben, sind ebenfalls dabei. Rancoon (Rudolf Haller/Vaterstetten) und River Flow (Thorsten Tietz/Schöneiche) besaßen auf den letzten Derby-Metern die größten Reserven. Aber man darf nicht übersehen, dass Velten von Flevo vom Fleck weg erheblich mehr tun musste und das Pensum dennoch durchstand. Ob Rancoon und River Flow mit dem großen Triumphator tatsächlich auf einem Level liegen, bleibt daher abzuwarten.

Ohnehin hängt das Abschneider nicht zuletzt davon ab, wie sich die Pferde in den zurückliegenden Wochen weiterentwickelt haben. Dass es bei ihm genau in die richtige Richtung geht, hat vor allem Gladiateur (Michael Nimczyk/Willich) bewiesen. Denn der Hengst gewann das St. Leger in überragender Manier und unterstrich, dass er im Rennen nicht auf die Spitze angewiesen ist. Der Deutsche Meister kann seinen Schützling daher sehr flexibel einsetzen. Bei dem ursprünglich sehr hoch eingeschätzten Jason Dragon (Robin Bakker/NL) ist der Knoten dagegen noch nicht endgültig geplatzt – der Braune muss deutlich zulegen, wenn er ganz vorn mitmischen will. Auch Man U (Thomas Panschow/Bladenhorst) gehört trotz seines frischen Erfolges ebenso wie Orkan von Haithabu (Jaap van Rijn/NL) nur zu den Außenseitern.

Das dicke Fragezeichen im Feld ist Otero (Josef Franzl/Arget-Sauerlach). Er galt zunächst als Derby-Topfavorit, war dann aber im Vorlauf in der Außenspur klar überfordert. Mit seinem Triumph im B-Finale rückte der Lasbeker die Dinge zwar wieder gerade, hatte beim St. Leger gegen Gladiateur aber keine Chance. Alles in allem ist er wohl eher Platz- als Sieganwärter – es sei denn, dass Otero einen Traumverlauf serviert bekommt.

Eine, die offenbar überhaupt nicht vom Verlauf abhängig ist, tritt im 5. Rennen an. Nämlich La Grace, deren Stutenderby-Sieg nicht nur bei ihrem ständigen Begleiter Michael Nimczyk, sondern auch beim Publikum tiefe Emotionen weckte. An der Muscle-Hill-Tochter, die dem Berliner Rennbahn-Besitzer Ulrich Mommert gehört, führt überhaupt kein Weg vorbei und es gibt nicht den geringsten Grund, der gegen einen erneuten Triumph spricht. Falls sie ganz die Alte ist, werden die Angriffe der Gegner an der vierbeinigen Lady, die ein unvergleichliches Phlegma besitzt, abprallen. Bis auf Jacky Bros (Jaap van Rijn), die zweimal hintereinander an Fehlern scheiterte, nun aber bestimmt wieder ihr wahres Gesicht zeigen wird, bewegen sich zwar alle Teilnehmer des Hauptlaufs der dreijährigen Stuten in bestechender Form – aber angefangen von Rock my Dreams (Josef Franzl), Jetway Fortuna (Cees Kamminga/NL), Jersey Muscles (Thomas Panschow), Jessy Schermer (Rick Ebbinge), Gaja (Jochen Holzschuh/Dülmen) bis hin zu Jane Attack (Michel Rothengatter) wird es für sie gegen eine in Normalform agierende La Grace zu schwer.

Der Hauptlauf der zweijährigen Stuten geht als 7. Rennen über die Bühne. Die zehn Starter sind allesamt sehr unerfahren. Stall Habos Namanga Bo (Jaap van Rijn) kann auf ihren mit Autorität erzielten Jugend-Preis-Sieg verweisen, hat mit der von Tomas Malmqvist trainierten und in Charlottenlund erfolgreichen Ready-Cash-Tochter Taste of Diamonds (Ken Ecce) aber eine ernsthafte Gegnerin vor der Brust. Grace Keely (Michael Nimczyk) qualifizierte sich in Bahrenfeld in 16er-Zeit und ist ebenso wie Ka Ching Bros (Dion Tesselaar) und TheBankonBroadway (Kurt Roeges) hochinteressant – der Rest ist Spekulation. Auch der als Eibl-Pokal ausgetragene Hauptlauf der Hengste und Wallache – das 10. Rennen – ist für die Wetter eine knifflige Angelegenheit. Sie werden sich wohl hauptsächlich auf zwei der elf Teilnehmer konzentrieren: Auf Baltic Star (Thomas Panschow), den nach seinem Triumph beim Gerhard-Krüger-Memorial zwar ein kurzer Fehler im Jugend-Preis vom Erfolgskurs abbrachte, der aber riesiges Laufvermögen besitzt. Und auf Wild West Diamant (Robin Bakker), der im gleichen Rennen aus der zweiten Reihe erst auf der Schlusshalben richtig auf Touren kam und noch sehr schnell wurde.

Ladies first – das ist auch bei den Hauptläufen der Vierjährigen das Motto. Die Stuten treten im 8. Rennen an, die Hengste und Wallache kommen im 12. Rennen an die Reihe. Bei den „Ladies“ wird das Publikum gebannt auf die von Dion Tesselaar (NL) gesteuerte Cahaya blicken. Die Schwester der Cést bien (52.411 Euro Gewinnsumme) hat in ihrem gesamten Leben sage und schreibe erst vier Starts bestritten – aber bei denen war sie jedes Mal voll da. Ihre acht Gegnerinnen sind ebenfalls nicht von Pappe und es fällt schwer, die Hauptkonkurrentin auszuwählen. Vielleicht ist es die Orlando-Jet-Schwester Queen for a Day (Josef Franzl), die in Hamburg auf und davon ging und ihre Verfolger mit Weile-Vorsprung abfertigte.

Im Lauf der Hengste und Wallache besitzt Dion Tesselaar ebenfalls eine gute Chance, denn er nimmt im Sulky des mächtig gereiften Officer Stephen Platz. Dessen zehn Gegner sind aber nahezu gleichwertig – ein Teilnehmerfeld zum Zunge schnalzen! Die Auflistung von Emilion (Michael Nimczyk), Free Bird (Robbin Bot), Ids Boko (Robin Bakker), Very Impressive S (Cees Kamminga), Great Gatsby As (Heinz Wewering), Inspector Bros (Rick Ebbinge), Laurel Park (Thomas Panschow), Undigious Diamant (Peter Untersteiner) und Kjeld von Haithabu (Roland Hülskath) stellt daher keinerlei Wertung dar und entspricht lediglich der Reihenfolge der Startplätze. Keine Frage: Diese Prüfung ist einer der Höhepunkte des gesamten Wochenendes.

Foto-Quelle: Trabrennverein Berlin-Mariendorf/Heiko Lingk

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