Otto Rehhagel – MSPW – Media Sportservice https://www.media-sportservice.de Von NRW nach ganz Deutschland - kompetent und brandaktuell Fri, 08 Dec 2023 10:22:40 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.4.3 Rot-Weiss Essen: Dieter Bast offiziell zum Ehrenmitglied ernannt https://www.media-sportservice.de/2023/12/08/rot-weiss-essen-dieter-bast-ist-ehrenmitglied/ https://www.media-sportservice.de/2023/12/08/rot-weiss-essen-dieter-bast-ist-ehrenmitglied/#respond Fri, 08 Dec 2023 10:15:55 +0000 https://www.media-sportservice.de/?p=154859 Früherer Profi, Sportlicher Leiter und Chef der Traditionsmannschaft.
Seit mehr als einem halben Jahrhundert ist Dieter Bast (auf dem Foto 2.v.l.) den Fans des aktuellen Drittligisten Rot-Weiss Essen ein Begriff: Erst Spieler, dann Funktionär und schließlich Ansprechpartner der Traditionsmannschaft. Vor dem Heimspiel im Stadion an der Hafenstraße gegen den SV Sandhausen (1:2) würdigten Vorstandsvorsitzender Marcus Uhlig (2.v.r.) und Ehrenratmitglied Detlev Jaritz (rechts) das langjährige Engagement des 71-Jährigen und gratulierten zur Ehrenmitgliedschaft.

1970 ahnte Dieter Bast wohl noch nicht, welch bedeutendes und langes Kapitel seines Lebens er mit dem Wechsel von Oberhausen-Sterkrade an die Hafenstraße eröffnete. Bast schrieb in seinen 19 Karrierejahren, von denen er zehn bei Rot-Weiss Essen verbrachte, in der deutschen Fußballwelt Geschichte. 1977 wurde er in etwa bei seinem Wechsel zum VfL Bochum zweitteuersten Transfer der Bundesligahistorie. Stolze 1,5 Millionen Mark wechselten vom blau-weißen Bankkonto auf das rot-weisse, auch der FC Bayern München zeigte damals Interesse. 1984 führte Bast die deutsche Olympia-Auswahlmannschaft in Los Angeles als Kapitän auf das Spielfeld.

Auch wenn der Libero in Bochum oder später bei Bayer 04 Leverkusen kickte, sein Herz verlor er an der Hafenstraße. „Die Dauerkarte für die nächste Saison habe ich schon in der Tasche“, verriet er nach seinem Wechsel zum VfL der BILD-Zeitung. So passt es, dass Dieter Bast seine Profikarriere auch bei Rot-Weiss Essen beendete. Insgesamt stand der „Antreiber und Kämpfer“, wie ihn WAZ-Sportchef Hans-Josef Justen 2003 charakterisierte, 304-mal in Pflichtspielen für RWE auf dem Platz. In der Bundesliga verzeichnet Bast gar 412 Einsätze und belegt damit derzeit Platz 57 in der Erstliga-Rekordspieler-Liste.

Auch nach der Karriere blieb Bast ein Rot-Weisser – etwa zwischen 1991 und 1995 als Sportlicher Leiter und Mitglied des Vorstands. Sein Einstieg in die Funktionärsarbeit geschah in dem Jahr, als RWE wegen Sünden der Vergangenheit zum ersten Mal die Lizenz entzogen wurde und damit der erste Abstieg in die Drittklassigkeit feststand. Mit seinem Kumpel Jürgen Röber als neuem Trainer – beide spielten zusammen in Leverkusen und Essen – nahm er sich vor: „Wir packen an. Wir lassen uns und den Verein nicht hängen!“ 1993 gelang die Rückkehr in die 2. Bundesliga, 1994 der Einzug in das Finale des DFB-Pokals.

All das waren für den Ehrenrat Gründe genug, der Mitgliederversammlung im Sommer 2023 vorzuschlagen, Dieter Bast zum Ehrenmitglied zu machen. Die Rot-Weissen willigten ohne Gegenstimme ein. Der Ex-Profi und -Funktionär reiht sich damit zwischen großen rot-weissen Namen ein, darunter August Gottschalk, Franz „Penny“ Islacker, Fritz Herkenrath, Wille „Ente“ Lippens, Helmut „Boss“ Rahn und Otto Rehhagel!

Foto-Quelle: Rot-Weiss Essen

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1. FC Köln: Inklusionstage finden am Roncalliplatz statt https://www.media-sportservice.de/2023/09/11/1-fc-koeln-fussball-inklusionstage-am-roncalliplatz/ https://www.media-sportservice.de/2023/09/11/1-fc-koeln-fussball-inklusionstage-am-roncalliplatz/#respond Mon, 11 Sep 2023 07:00:05 +0000 https://www.media-sportservice.de/?p=150652 Prominente Persönlichkeiten aus Sport, Politik und Gesellschaft vor Ort.
Vom 15. bis zum 17. September wird die DFB-Stiftung Sepp Herberger gemeinsam mit der Sportstadt Köln, dem Fußball-Verband Mittelrhein (FVM), dem 1. FC Köln und weiteren Kooperationspartnern erneut die „Fußball-Inklusionstage“ auf dem Roncalliplatz in Köln ausrichten. An diesem Wochenende soll die Vielfalt des Handicap-Fußballs nach dem Motto „Mit Fußball in die Mitte der Gesellschaft“ einer interessierten Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Der FVM wird sein Motto „Fußball ist Vielfalt“ in Form eines Standes bei den Fußball-Inklusionstagen vertreten. An allen drei Veranstaltungstagen gibt es dort zahlreiche Informationen rund um das FVM-Angebot für Menschen mit und ohne Handicap.

Außerdem werden unter anderem Fußballturniere für Sportler*innen mit einer geistigen Behinderung und Inklusionsmannschaften sowie der Deutsche Amputierten-Fußball-Cup in Köln ausgespielt. Als Höhepunkt der dreitägigen Veranstaltung findet am Samstag, 16. September, der Final-Spieltag der Blindenfußball-Bundesliga Saison 2023 statt. Im Anschluss an das letzte Spiel wird gegen 17.30 Uhr die Deutsche Meisterschaftsschale überreicht.

Prominente Persönlichkeiten aus Sport, Politik und Gesellschaft werden im Rahmen der Fußball-Inklusionstage erwartet. So haben neben FVM-Präsident Christos Katzidis unter anderem DFB-Vizepräsident Ralph-Uwe Schaffert, DFB-Schatzmeister Stephan Grunwald, DFB-Direktor Steffen Simon, Kölns Bürgermeister Andreas Wolter und Dr. Ralf Heinen, Robert Voigtsberger, Dezernent für Bildung und Sport, FC-Cheftrainer Steffen Baumgart, die Trainer-Legende Otto Rehhagel (Foto), die frühere Bundestrainerin Tina Theune, die ehemaligen Nationalspieler*innen Fatmire Alushi und Lukas Sinkiewicz sowie die Sportbotschafter*innen der Stadt Köln Toni Schumacher, Janus Fröhlich, Torsten May, Sonja Fuss und Shary Reeves ihr Kommen zugesagt.

Mit der integrativen Kraft des Fußballs sollen die Fußball-Inklusionstage 2023 einen Beitrag für die Entwicklung einer noch inklusiveren Kultur in der Stadt und der lokalen Vereinslandschaft leisten und für die gesellschaftliche Integration von Menschen mit Handicap werben.

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Maler und Meister: Otto Rehhagel ist jetzt 85 Jahre alt https://www.media-sportservice.de/2023/08/09/kaum-zu-glauben-otto-rehhagel-wird-schon-80/ https://www.media-sportservice.de/2023/08/09/kaum-zu-glauben-otto-rehhagel-wird-schon-80/#respond Wed, 09 Aug 2023 07:00:51 +0000 https://www.media-sportservice.de/?p=54384 Trainer-Legende aus Essen feiert am Mittwoch besonderen Geburtstag.
Eine Fußball-Ikone wird „85“! Gemeint ist der ehemalige Bundesliga-Profi und -Trainer Otto Rehhagel (Foto), der am Mittwoch (9. August) diesen besonderen Geburtstag feierte. Mit dem SV Werder Bremen und dem 1. FC Kaiserslautern wurde der gebürtige Essener Rehhagel als Trainer insgesamt dreimal Deutscher Meister, gewann mit Bremen außerdem 1991 und 1994 den DFB-Pokal sowie 1992 den Europapokal der Pokalsieger. Sein größter Erfolg war jedoch der Gewinn der Europameisterschaft 2004 mit der Nationalmannschaft Griechenlands, die „Rehhakles“ von 2001 bis 2010 betreute.

Seine aktive Karriere startete Otto Rehhagel einst bei TuS Helene Altenessen, landete über die Stationen Rot-Weiss Essen und Hertha BSC später beim 1. FC Kaiserslautern, für den der Verteidiger insgesamt sechs Jahre auflief. Von den RWE-Fans wurde er 2007 in die „Mannschaft des Jahrhunderts“ gewählt. 2015 wurde Otto Rehhagel, der mit Ehefrau Beate schon seit einigen Jahren wieder in Essen wohnt, zum Ehrenmitglied des Traditionsvereins von der Hafenstraße ernannt.

MSPW-Gründer und Autor Franz Josef Colli schreibt über Otto Rehhagel, den er seit Jahrzehnten kennt, im RWE-Jubiläumsbuch „100 Jahre… nur der RWE“:

„Für Otto Rehhagel ist es ein Heimspiel: Treffen beim Italiener auf der Rüttenscheider Straße in seiner Heimatstadt Essen. Dort gönnt sich Rehhagel, meist in der hinteren Ecke, aber mit Blick auf die offene Küche, gerne ein Häppchen und ein Tässchen Kaffee. Kleine Portionen. Rehhagel ist immer noch verdammt eitel, wenn es um seine Figur geht.

Na, dann mal los mit dem Interview. Familie? Geschwister? Wie und wo aufgewachsen? „Nee“, sagt Otto. „Tu mir einen Gefallen: Nichts Privates. Das interessiert doch keinen. Schreib doch lieber….“

Okay, Otto. Du gibst den Ton an. Das machst du ja im Umgang mit Journalisten ohnehin gerne. Also: Gewünscht ist versprochen. Bis auf zwei Ausnahmen. Genehmigt?

Fakt eins ist bekannt und gehört zum ehemaligen Abwehrspieler von Rot-Weiss Essen wie der Pott auf den Deckel: Otto Rehhagel lernte seine Frau Beate, eine ehemalige Lehrerin aus Essen-Steele, beim Eislaufen in der Grugahalle kennen und lieben. Wenn Rehhagel über sein pralles Fußballerleben aus fünf Jahrzehnten gestenreich plaudert, dann kommt auch immer wieder „meine Beate“ vor.

Die zweite Ausnahme musste Rehhagel noch genehmigen. Er tat es. Sie ist typisch für den einstigen Straßenfußballer, der über den Fußball in seinem Trainer-Job alles erreicht, doch nie die Bodenhaftung verloren hat. Erlebt man ihn privat, ist er ein herrlicher Geschichten-Erzähler, schöpft er aus seinem beneidenswerten Repertoire an Erfahrungen. Und lässt gerne mal den Lausbuben raus, laut lachend, vor Begeisterung mit Händen und Füßen gestikulierend, so dass man befürchten muss: Gleich macht er das vor, was er eben erzählt hat. Hier, mitten im Restaurant. Doch davon mehr am Ende dieser Geschichte.

„Dem Sport“, sagt Otto Rehhagel, „habe ich alles zu verdanken. „Ich komme aus einer Arbeiter-Familie, habe mir alles erarbeitet, habe nicht auf allen Hochzeiten getanzt, war diszipliniert, denn ich musste immer Vorbild sein. Heute kann ich mir alles erster Klasse erlauben, habe die Welt gesehen, Menschen kennengelernt. Das ist mein Pfand, auf das ich zurückgreife.“

Dreijährige Ausbildung zum Maler und Anstreicher

So viel Privates muss sein: Otto Rehhagel, geboren am 9. August 1938 in Altenessen, war Zeitzeuge im Zweiten Weltkrieg. „Wir haben in den Kellern gesessen“, erinnert er sich. Vater Otto, ein Bergmann auf der Essener Zeche Helene, starb 1952 nach einer Magen-Operation mit 39 Jahren. Sohn Otto war damals gerade mal 14. „Ich musste immer kämpfen, wo immer ich war.“

Rehhagel machte eine dreijährige Ausbildung zum Maler und Anstreicher, war ein Jahr Geselle und spielte bei TuS Helene Essen in der Abwehr. 1960 war es dann so weit. Der damalige RWE-Geschäftsstellenleiter Paul Nikelski machte im Auftrag von Georg Melches alles klar. Rehhagel war da, wo er nach seiner Meinung „auch hingehörte“. In seiner ersten Saison 60/61 in der Oberliga bestritt er 30 Spiele, erzielte einen Treffer. Mit einem 3:0-Sieg zur Premiere gegen Preußen Münster hatte alles gut angefangen.

Otto Rehhagel Vertragsfußballer bei Rot-Weiss! Dort hatte er sich „als Jüngschen“ immer rumgeschlichen, wildfremde Leute angesprochen: „Onkel, nimmst du mich mit rein?“ Er blickte sehnsüchtig in die Westkurve und war fasziniert, „wenn Helmut Rahn mal wieder in den Winkel getroffen hatte“.

Freilich war der Altenessener nicht zimperlich und zögerlich, wenn er, wie gesagt „als Jüngschen“, rund um das Stadion an der Hafenstraße schlich. Selbstbewusstsein hatte er sich geradezu antrainiert und sich bisweilen sogar keck die Frage gestellt: „Weswegen lassen sich mich hier eigentlich nicht rein? Eines Tages spiele ich doch sowieso für Rot-Weiss.“

Seilchenspringen mit Trainer „Fischken“ Multhaup

Sein erster Trainer im Profigeschäft war der Essener Willy „Fischken“ Multhaup. „Seilchenspringen gehörte zum Programm“, hüpft Rehhagel noch heute in Gedanken an seine Jungspund-Zeit von einem Bein auf das andere. „Donnerstags nach dem Training griff Multhaup zu einer Art Monokol, las von einem Zettel die Mannschaftsaufstellung für das nächste Spiel vor. Da wussten wir, was zu tun war und wie wir uns vorzubereiten hatten.“

Zum Training kam Otto Rehhagel jetzt mit seinem VW-Standard, einem „Traumauto mit Weißwandreifen und dem Kennzeichen E-DC-375, zu günstigen Konditionen von VW Brüne erworben“.

Wichtig für ihn vor allem aber: Er war plötzlich einer von denen, die er immer angehimmelt hatte. Rahn, Islacker und wie sie alle hießen aus der glorreichen Meister-Zeit. Rehhagel erinnert sich: „Die wussten schon, wer sie waren. Ich weiß noch genau, was damals hinter den Kulissen abgelaufen ist. Nach dem Training zum Beispiel ließen sich die Stammspieler regelmäßig massieren. Da habe ich mich auch angestellt, um mal dranzukommen. Auf der Massagebank lag „Penny“ Islacker, sah mich und fragte: „Was willst du denn hier?“. Ich sagte: „Mich massieren lassen.“ Darauf Islacker: „Wie alt bist du?“ Ich antwortete: „Zwanzig.“ Der Schlusssatz von Islacker: “ Dann komm mal in drei Jahren wieder.“

61/62 und 62/63 spielte Otto Rehhagel für Rot-Weiss in der 2. Liga West. Bei der Einführung der Bundesliga war RWE nicht dabei. Rehhagel wechselte nach Berlin zu Hertha BSC. Anschließend spielte er von 1966 bis 1972 für den 1. FC Kaiserslautern, den er viele Jahre später 1996 als Trainer in der 2. Liga übernahm, mit ihm in die Bundesliga aufstieg und auf Anhieb Deutscher Meister wurde. Das hatte es in der deutschen Fußball-Geschichte noch nicht gegeben!

Seine Spielerkarriere beendete er 1972 am Betzenberg mit 201 Bundesliga-Spielen auf dem Buckel, in denen er – erstaunlich viel für einen Abwehrspieler – immerhin 22 Tore auf sein Konto brachte.

Mehr als 14 Jahre Trainer bei Werder Bremen

Als Trainer konnte er große Erfolge feiern. Mit Werder Bremen, das ihn 1976 zum ersten Mal (nur für ein halbes Jahr) und 1981 erneut verpflichtete (dann für mehr als 14 Jahre), holte er zwei Meistertitel (1988 und 1993), wurde zweimal Pokalsieger (1991 und 1994, ausgerechnet gegen RWE). Hinzu kamen vier Vize-Titel in der Meisterschaft und zwei weitere Final-Teilnahmen im DFB-Pokal. 1992 feierten ihn die Werder-Fans nach dem Gewinn des Europapokals der Pokalsieger. Solche Titel waren ihm als Spieler versagt geblieben. Immerhin hatte er es zum Auswahlspieler und in die Amateur-Nationalmannschaft geschafft.

Es würde der Schilderung von Rehhagels Fußball-Taten nicht gerecht, wenn man die Zeiten verschweigen würde, in denen es für ihn als Trainer nicht so rund lief. Bei den Offenbacher Kickers blieb er eineinhalb Jahre ab 74/75, trainierte Stürmer wie Erwin Kostedde und Sigfried Held, verpasste den Bayern, die mit fünf aktuellen Weltmeistern nach Offenbach angereist waren, eine legendäre 0:6-Pleite. Dennoch trennte man sich frühzeitig.

Mit Borussia Dortmund setzte es am letzten Spieltag der Saison 77/78 gegen Borussia Mönchengladbach mit einem 0:12 die bis heute höchste Niederlage der Bundesliga-Geschichte. Einen Tag später folgte die Trennung. Den ersten Schnee erlebte er als Trainer 1979 bei Arminia Bielefeld nicht. Auch bei der Düsseldorfer Fortuna, mit der er immerhin 1980 den DFB-Pokal gewonnen hatte, gab es eine vorzeitige Trennung.

Ab dem 2. April 1981 war er dann wieder als Trainer bei Werder Bremen tätig. Er katapultierte die Werderaner und sich selbst aus der 2. Liga in die Spitzengruppe der deutschen und europäischen Fußball-Szene.

Von Bremen wechselte er nach der Saison 94/95 zu Bayern München. Man trennte sich vorzeitig am 28. April 1996. Von „Missverständnissen“ war die Rede. Irgendwie passte es nicht zwischen den Beteiligten. Schmutzige Wäsche wurde von keiner Seite gewaschen. Rehhagels letzter Auftritt in Deutschland war dann zwischen Juli 1996 und Oktober 2000, verbunden mit dem Fußball-Märchen beim 1. FC Kaiserslautern, den er erst zur Rückkehr in die Bundesliga und dann gleich anschließend zur Deutschen Meisterschaft führte. Eine nach wie vor unerreichte Leistung!

Rudi Völler, Mario Basler und Manni Burgsmüller im Team

820 Mal hat der Altenessener auf den diversen Trainerbänken der Bundesliga gesessen, prägte den Namen „kontrollierte Offensive“, war Trainer von Torjäger Rudi Völler und kitzelte aus dem Ex-Essener Mario Basler entgegen fast allen Prognosen so viel Potenzial heraus, dass dieser zum kaum zu ersetzenden Bundesliga- und Nationalspieler wurde.

„Ich habe gelernt, in die Seele der Spieler zu sehen“, ist Otto Rehhagel sicher. „Ich kritisiere Dich als Spieler. Als Mensch bis Du mir heilig“, nahm er die ihm anvertrauten Spieler ins Gebet. Das nahmen ihm sogar noch Alt-Stars ab, zumal Rehhagel gerne „auf alte Schätzchen“ wie etwa den waschechten Essener Manfred Burgsmüller zurückgriff.

Ab dem 9. August 2001 schrieb Rehhagel in Griechenland als dortiger Nationaltrainer Geschichte. Zunächst missriet sein Einstand vollends. Es gab ein happiges 1:5 gegen Finnland im ersten EM-Qualifikationsspiel unter Rehhagel. Schnell und nach dem Fehlstart für viele unerwartet, gelang ihm jedoch schon bald der von ihm immer wieder gesuchte „Blick in die Seele meiner griechischen Jungs“. Sozusagen mit dem letzten Schritt glückte im Herbst 2003 doch noch die Qualifikation für die Europameisterschaft 2004 in Portugal. Griechenland hatte dafür eine Serie von 15 Spielen ohne Niederlage hingelegt!

Doch die EM-Organisatoren in Portugal unterschätzten die Griechen ebenso wie die meisten Experten. Otto Rehhagel erinnert sich: „Wir wurden in einem Landhotel untergebracht, ähnlich wie Touristen, die auf der Durchreise sind.“ Ganz anders die hoch eingeschätzten Italiener beispielsweise, die mit ihrem Nationaltrainer Giovanni Trapattoni im ersten Haus am Platze einquartiert waren. Um Trapattoni, bei Bayern München nicht zuletzt wegen seiner Wut-Rede („Was erlauben Struuunz?“) unvergessen, aus seiner Edel-Suite verdrängen zu können, sollten Griechenland nur Siege helfen.

EM-Titel 2004 exakt 50 Jahre nach dem „Wunder von Bern“

Gleich im Eröffnungsspiel sorgte die Rehhagel-Truppe für eine Sensation, bezwang den Gastgeber Portugal 2:1. Nach Siegen über die hoch eingeschätzten Franzosen und Tschechen erreichten die Hellenen mit dem Mann, der seine Karriere einst bei TuS Helene in Altenessen begonnen hatte, das Finale und wurden nach einem 1:0-Finalsieg – erneut gegen Gastgeber Portugal – Europameister 2004.

Das war am 4. Juli 2004, exakt und auf den Tag genau 50 Jahre nach dem Wunder von Bern, das nicht zuletzt durch zwei Finaltore des Esseners Helmut Rahn zum 3:2 gegen Ungarn Deutschland den WM-Titel brachte. Und wieder war ein Essener beteiligt! Rehhagel wurde zum „Rehhakles“. Die Athener ernannten ihn zum Ehrenbürger. Die Presse feierte ihn als „Otto, den König von Griechenland“.

Und nun zurück zum Anfang dieser Geschichte, also eigentlich eher wieder zum Privaten des Otto Rehhagel. Eine kleine Begebenheit nur, die sich am Rande der EM ereignete und die bisher nie in die Öffentlichkeit gekommen ist: Während Außenseiter Griechenland zum Siegeszug ansetzte, musste Giovanni Trapattonis italienische Mannschaft vorzeitig abreisen. Und – welche Überraschung – die Griechen bezogen das Edelquartier der Italiener. Otto Rehhagel zog in die Suite von Giovanni Trapattoni ein.

Überglücklich öffnete Otto Rehhagel die Tür, warf sich rücklings auf das breite Luxus-Bett des abgereisten italienischen Kollegen und rief seinem griechischen Assistenten Ioannis Topalidis ausgelassen zu: „Was erlauben Trapattoni!?“

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ETB Schwarz-Weiß Essen: Otto-Rehhagel-Turnier am Uhlenkrug https://www.media-sportservice.de/2023/05/24/etb-otto-rehhagel-turnier-am-uhlenkrug/ https://www.media-sportservice.de/2023/05/24/etb-otto-rehhagel-turnier-am-uhlenkrug/#respond Wed, 24 May 2023 16:00:01 +0000 https://www.media-sportservice.de/?p=144867 Auch Titelverteidiger Bayer 04 Leverkusen ist am Wochenende wieder dabei.


Am kommenden Samstag und Sonntag findet zum zweiten Mal das Otto-Rehhagel-Pfingstturnier für U 17-Mannschaften am Essener Uhlenkrug statt. Zu Ehren von Trainer-Legende Otto Rehhagel (auf dem Foto 2.v.l.) und unter der Schirmherrschaft der Sepp-Herberger-Stiftung richtet der Niederrhein-Oberligist ETB Schwarz-Weiß Essen das hochkarätig besetzte Turnier aus.

Titelverteidiger Bayer 04 Leverkusen ist auch in diesem Jahr wieder am Start. Hinzu kommen die U 17-Teams des SV Meppen, FC Union 60 Bremen, Rot-Weiss Essen, FC Kray und Gastgeber ETB Schwarz-Weiß.

Das Eröffnungsspiel bestreiten am Samstag, 10.30 Uhr die beiden Lokalrivalen FC Kray und Schwarz-Weiß Essen aus der Gruppe A. Die Platzierungsspiele am Sonntag beginnen um 12 Uhr. Die Siegerehrung am Sonntagnachmittag werden Otto Rehhagel und Bürgermeister Rudolf Jelinek vornehmen.

Bildunterschrift: Oliver Becker, Otto Rehhagel, Axel Schulten, Günther Oberholz, Gerhard Eßler (von links)

Foto-Quelle: ETB Schwarz-Weiß Essen

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Trainer-Urgestein Dirk Tönnies: Der „Otto Rehhagel“ vom Schetters Busch https://www.media-sportservice.de/2023/03/25/trainer-urgestein-dirk-toennies-der-otto-rehhagel-vom-schetters-busch/ https://www.media-sportservice.de/2023/03/25/trainer-urgestein-dirk-toennies-der-otto-rehhagel-vom-schetters-busch/#respond Sat, 25 Mar 2023 09:15:38 +0000 https://www.media-sportservice.de/?p=141758 48-Jähriger ist seit 14 Jahren und vier Monaten für Spvg Schonnebeck tätig.
Im November 2008 wurde Barack Obama zum 44. Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt. Lewis Hamilton holte als damals jüngster Formel 1-Fahrer seinen ersten (von inzwischen sieben) WM-Titeln. Und Dirk Tönnies, damals 34 Jahre jung, startete bei der Spvg Schonnebeck im Essener Nordosten seine Trainerkarriere.

Inzwischen steht der jüngere Bruder des früheren Bundesliga-Stürmers Michael Tönnies seit nicht weniger als 14 Jahren und vier Monaten ununterbrochen bei den „Schwalben“ an der Seitenlinie. Damit hat der 48-Jährige, der ein Familienunternehmen mit fast 200 Mitarbeitern leitet, sogar Trainer-Ikone Otto Rehhagel überholt, der nach 14 Jahren und drei Monaten sowie 655 Spielen für den SV Werder Bremen im Sommer 1995 zum deutschen Rekordmeister FC Bayern München gewechselt war. Tönnies hat seinen Vertrag in Schonnebeck gerade erst um eine weitere Saison (bis zum 30. Juni 2024) verlängert.

Obwohl die gebürtigen Essener Rehhagel (84) und Tönnies beide ihren Lebensmittelpunkt in der Ruhrgebietsmetropole haben, sind sich die Trainer-Urgesteine persönlich noch nie begegnet. „Vor ungefähr 20 Jahren hatte ich mit meiner Gebäudereinigungs-Firma in einer Wohnung von Otto Rehhagel gearbeitet“ erinnert sich Dirk Tönnies. „Dort bekam ich es aber ausschließlich mit seiner Ehefrau Beate zu tun.“

„Wandervogel“ als Spieler – Vereinstreu als Trainer

Dirk Tönnies hat den Aufstieg der Spvg Schonnebeck erst als Spieler und später als Trainer maßgeblich mitgestaltet. 2005 wechselte er nach Stationen bei Hamborn 07, beim Wuppertaler SV, 1. FC Bocholt, bei der SSVg Velbert und beim ETB Schwarz-Weiß Essen an den Schetters Busch. Die erste Mannschaft war damals noch in der Kreisliga A am Ball. Als Spieler stieg Tönnies mit Schonnebeck in vier Jahren dreimal auf, bis in die damalige Niederrheinliga.

„Läuferisch war ich nicht gut genug, sonst wäre ich Profi geworden“, blickt Tönnies zurück. Als U 19-Spieler von Rot-Weiss Essen wurde er bereits zu Lehrgängen der Junioren-Nationalmannschaft eingeladen. „Ich hatte Angebote von Fortuna Düsseldorf, der SG Wattenscheid 09 und des KFC Uerdingen 05 vorliegen, unterschrieb beim FC Schalke 04 meinen ersten Profivertrag.“ Der Wechsel in den Seniorenbereich verlief bei der Schalker U 23, die von Vereins-Ikone Klaus Fischer trainiert wurde und in der damals noch drittklassigen Oberliga Westfalen spielte, jedoch nicht wie gewünscht. „Schalke wollte mit mir verlängern, aber ich hatte mich anders entschieden, was rückblickend vielleicht der größte Fehler meiner Karriere war“, sagt Tönnies, der sich als Spieler selbst als „Wandervogel“ bezeichnet.

Seinen sportlichen Höhepunkt als Spieler der Spvg Schonnebeck gab es in der Saison 2006/2007. Mit einem 2:0-Erfolg gegen den SV Wermelskirchen schafften die „Schwalben“, damals noch trainiert von Ex-Profi Harald „Harry“ Kügler, vor mehr als 1.000 Zuschauern auf Asche den Aufstieg von der Landes- in die Niederrheinliga. Mit 34 Jahren beendete Tönnies am 16. November 2008 mit einer 1:6-Niederlage beim SV Straelen seine Spielerkarriere, gab bereits zwei Wochen später mit einem 1:0-Erfolg gegen Ratingen 04/19 sein Trainerdebüt. „Wenn mir damals jemand gesagt hätte, dass ich fast 15 Jahre später immer noch Trainer in Schonnebeck bin, hätte ich das nicht geglaubt“, so der zweifache Familienvater, der nur 500 Meter von der Platzanlage entfernt wohnt.

Den Abstieg in die Landesliga konnte Dirk Tönnies in seiner Debütsaison nicht mehr verhindern. Sechs Jahre dauerte es, bis mit dem Aufstieg 2014/2015 der Sprung in die (inzwischen fünftklassige) Oberliga Niederrhein gelang. „Mittlerweile haben uns in dieser Liga etabliert“, sagt Tönnies voller Stolz. Oft mischte sein Team sogar ganz oben mit

Bruder und MSV-Ikone Michael als großes Vorbild

Der fußballerische Weg von Dirk Tönnies wurde nicht zuletzt durch seinen 15 Jahre älteren Bruder Michael vorgezeichnet. Der Ex-Profi, der im Januar 2017 nach langer Krankheit im Alter von nur 57 Jahren an einer Lungenembolie starb, genießt beim MSV Duisburg Legendenstatus. Gegen den Karlsruher SC (6:2) gelangen dem ehemaligen Torjäger der „Zebras“ gleich fünf Treffer in einem Spiel. Gegen Ex-Nationaltorhüter Oliver Kahn erzielte der „Tornado“ in fünf Minuten den damals schnellsten Hattrick der Bundesligageschichte. Der Rekord wurde erst 24 Jahre später von Bayern Münchens Torjäger Robert Lewandowski geknackt, der für seinen Hattrick gegen VfL Wolfsburg (5:1) nur drei Minuten und 22 Sekunden und fünf seine fünf Treffer insgesamt acht Minuten und 59 Sekunden benötigte.

„Michael war mein absolutes Vorbild“, sagt Dirk Tönnies, der die Karriere seines Bruders hautnah miterleben durfte. „Er hat mich als damals 16-Jährigen mit ins Stadion genommen und dafür gesorgt, dass ich beim MSV sogar auf der Trainerbank sitzen und in die Trainerkabine zu Willibert Kremer gehen durfte. „Das ist aus heutiger Sicht undenkbar. Diese Zeit werde ich niemals vergessen und hat mich sicherlich auch ein wenig beeinflusst.“

Sohn Conor spielt mit U 19 um Bundesliga-Aufstieg

Beim Blick nach vorne spielt nicht nur das Schonnebecker Oberliga-Team, sondern auch die A-Jugend, die Dirk Tönnies „nebenbei“ auch noch trainiert, eine große Rolle. Dort geht nämlich sein Sohn Conor auf Torejagd (zwölf Treffer). Der 17-Jährige wird seit der F-Jugend von seinem Vater trainiert und hat in dieser Saison mit dem Team sogar die Chance, den erstmaligen Aufstieg von der Niederrheinliga in die A-Junioren-Bundesliga zu schaffen. Die „Jung-Schwalben“ liegen nur zwei Punkte hinter Tabellenführer Wuppertaler SV. „Mit dem Aufstieg würden wir Historisches erreichen und persönlich würde ein Traum in Erfüllung gehen“, sagt Dirk Tönnies. Da Rot-Weiss Essens U 19 gerade abgestiegen ist, wäre Schonnebeck in diesem Bereich sogar die neue Nummer eins in der Stadt

Conor Tönnies, der noch ein Jahr für die A-Junioren spielen darf, gilt als vielversprechendes Talent, wird auch schon von einigen größeren Klubs beobachtet und umworben. Bereits als U 17-Spieler trainierte der Angreifer regelmäßig mit der ersten Mannschaft, soll demnächst über erste Einsätze in der Oberliga an höhere Aufgaben herangeführt werden. Solange er für die Spvg Schonnebeck kickt, wird er sich auch nicht an einen neuen Trainer gewöhnen müssen.

Foto-Quelle: Spvg Schonnebeck

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Deutsche Fußball Liga verleiht Ehrenpreis an Weltmeister Rudi Völler https://www.media-sportservice.de/2022/08/19/deutsche-fussball-liga-verleiht-ehrenpreis-an-weltmeister-rudi-voeller/ https://www.media-sportservice.de/2022/08/19/deutsche-fussball-liga-verleiht-ehrenpreis-an-weltmeister-rudi-voeller/#respond Fri, 19 Aug 2022 09:30:43 +0000 https://www.media-sportservice.de/?p=132044 Auch DFB-Teamarzt Prof. Dr. Tim Meyer für Verdienste ausgezeichnet.


Mit dem „Ehrenpreis der DFL“ werden in diesem Jahr Prof. Dr. Tim Meyer (54) und Rudi Völler (62) ausgezeichnet. Damit würdigt die Deutsche Fußball Liga (DFL) auf Beschluss ihres Präsidiums die herausragenden Verdienste der beiden Persönlichkeiten.

Völler, Weltmeister von 1990, erzielte in der Bundesliga in 232 Spielen 132 Tore, führte die deutsche Nationalelf als Teamchef 2002 zur Vize-Weltmeisterschaft und ist seit Jahrzehnten ein herausragender Botschafter des deutschen Profifußballs. Bis zum Ende der letzten Saison war er viele Jahre in verantwortlichen Positionen bei Bayer 04 Leverkusen tätig.

Prof. Dr. Meyer war als Leiter der „Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb“ wesentlich daran beteiligt, dass die Bundesliga als erste Fußball-Topliga – wie auch die 2. Bundesliga – nach 66 Tagen Zwangspause aufgrund der Corona-Pandemie die unterbrochene Saison 2019/2020 im Mai 2020 fortführen und abschließen konnte. Jetzt führt er auch die von der DFL inzwischen dauerhaft installierte Arbeitsgruppe „Medizin im Profifußball“.

Seit 2007 wurden zuvor schon die 13 folgenden Persönlichkeiten mit dem „Ehrenpreis der DFL“ (früher: „Ehrenpreis der Bundesliga“) ausgezeichnet: Der kürzlich verstorbene Uwe Seeler, Jupp Heynckes, Ottmar Hitzfeld, der 2015 verstorbene Udo Lattek, Horst Hrubesch, Karl-Heinz Körbel, Heribert Bruchhagen, der ehemalige WDR-Intendant Dr. h.c. Fritz Pleitgen, posthum der frühere Chefredakteur und Herausgeber des „kicker“, Karl-Heinz Heimann, sowie bei der vorausgegangenen Generalversammlung 2019 in Berlin Lothar Matthäus, Wolfgang Overath, Claudio Pizarro und Otto Rehhagel.

Prof. Dr. Tim Meyer wurde am Vorabend der DFL-Generalversammlung im „Goldsaal“ der Dortmunder Westfalenhallen geehrt, der vor 60 Jahren beim Bundestag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am 28. Juli 1962 historischer Schauplatz der Bundesliga-Gründung war. Rudi Völler hatte aus persönlichen Gründen nicht an der Veranstaltung teilgenommen. Ihm wird die Auszeichnung – gemeinsam mit Laudator Otto Rehhagel (84), der Völler einige Jahre beim SV Werder Bremen trainierte – in naher Zukunft persönlich übergeben.

Als Laudator für Prof. Dr. Meyer stellte Thomas Hitzlsperger (40), langjähriger Nationalspieler und bis zum letzten Frühjahr Vorstandvorsitzender des VfB Stuttgart, die Verdienste des Mediziners heraus: Dass der deutsche Profifußball den Spielbetrieb dank des medizinisch-hygienischen Arbeitsschutz-Konzepts der Task Force wieder aufnehmen konnte, „kommt mir in der Rückschau wie ein Wunder vor“, sagte Hitzlsperger: „Um es mal plakativ zu sagen: Tim Meyer hat damals den Fußball gerettet.“

Den Mannschaftsarzt des DFB-Teams hatte Hitzlsperger schon in seiner Zeit als Nationalspieler kennengelernt. Zum Re-Start des deutschen Profifußballs im Mai 2020 sagte Hitzlsperger nun: „Vielleicht wird erst mit zeitlichem Abstand wirklich klar, was für eine gigantische Leistung es war, der Bundesliga und der 2. Bundesliga die Fortsetzung des Spielbetriebs zu ermöglichen.“

Auf dem Foto (Quelle: DFL/Witters): DFL-Geschäftsführerin Donata Hopfen, Prof. Dr. Tim Meyer, Thomas Hitzlsperger, DFL-Aufsichtsratsvorsitzender Hans-Joachim Watzke

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ETB Schwarz-Weiß: Auch Völler und Allofs am Uhlenkrug zu Gast https://www.media-sportservice.de/2022/04/02/etb-auch-voeller-und-allofs-am-uhlenkrug-zu-gast/ https://www.media-sportservice.de/2022/04/02/etb-auch-voeller-und-allofs-am-uhlenkrug-zu-gast/#respond Sat, 02 Apr 2022 08:00:17 +0000 https://www.media-sportservice.de/?p=125585 Am Dienstag findet Auslosung für 1. Otto Rehhagel-Osterturnier statt.


Am Dienstag, 5. April, findet beim Niederrhein-Oberligisten ETB Schwarz-Weiß Essen die öffentliche Auslosung für das 1. Otto Rehhagel-Osterturnier mit Turnier-Namensgeber und Trainerlegende Otto Rehhagel, den beiden Ex-Nationalspielern Rudi Völler und Klaus Allofs sowie Tobias Wrzesinski, Geschäftsführer der Sepp-Herberger-Stiftung, in der Gaststätte am Stadion Uhlenkrug statt.

Ab 17 Uhr werden dort die Gruppen für das am 16. und 17. April stattfindende Turnier ausgelost. Dazu gibt es eine Talkrunde mit den prominenten Gästen der Schwarz-Weißen, in der bestimmt die eine oder andere Anekdote zum Besten gegeben wird. Mit Sicherheit werden im Anschluss auch noch einige Autogrammwünsche erfüllt werden. Alle Essener Fußballfreunde sind herzlich dazu eingeladen, an dem interessanten Event teilzunehmen.

Solch geballte Fußball-Prominenz hat der Uhlenkrug länger nicht mehr gesehen: Rudi Völler ist ehemaliger Nationalspieler, Weltmeister von 1990 und Ex-Teamchef der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Seit vielen Jahren ist er als Geschäftsführer und Sportdirektor bei Bayer 04 Leverkusen tätig. Klaus Allofs ist ebenfalls ein früherer Top-Stürmer, der 56 Spiele für die Nationalmannschaft bestritt und 1980 Europameister wurde. Er ist auch seit etlichen Jahren als Funktionär im Profifußball tätig und gehört seit 2020 dem Vorstand von Fortuna Düsseldorf an.

Über die Essener Trainerlegende Otto Rehhagel muss man eigentlich nicht viele Worte verlieren, denn die meisten Fußball-Interessierten wissen, dass er als Cheftrainer mit verschiedenen Klubs mehrere Meister- und Pokaltitel holte. Unvergessen ist vor allem, wie „König Otto“ den damaligen Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern zur Deutschen Meisterschaft führte, was bis heute einmalig ist. Außerdem gewann er mit dem SV Werder Bremen den Europapokal der Pokalsieger und wurde 2004 – als Höhepunkt seiner Trainerkarriere – völlig überraschend Europameister mit Griechenland.

In Abstimmung mit Otto Rehhagel und der Sepp-Herberger-Stiftung konnte der ETB ein hochkarätig besetztes Teilnehmerfeld für das Oster-Turnier für U 16- und U 17-Mannschaften zusammenstellen: Bayer 04 Leverkusen, FC Schalke 04, Fortuna Düsseldorf, Rot-Weiß Oberhausen und die Lokalmatadore Rot-Weiss und ETB Schwarz-Weiß Essen werden um den Pokalsieg beim 1. Otto Rehhagel-Osterturnier kämpfen. Gespielt wird in zwei Gruppen mit jeweils drei Mannschaften.

Foto-Quelle: ETB Schwarz-Weiß Essen

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Rot-Weiss Essen-Legende Dieter Bast feiert runden Geburtstag https://www.media-sportservice.de/2021/08/28/rwe-legende-dieter-bast-runder-geburtstag/ https://www.media-sportservice.de/2021/08/28/rwe-legende-dieter-bast-runder-geburtstag/#respond Sat, 28 Aug 2021 18:15:21 +0000 https://www.media-sportservice.de/?p=114858 Früherer Profi und Sportlicher Leiter des Traditionsklubs jetzt 70 Jahre.
Dieter Bast (Foto), ehemaliger Profi und Sportlicher Leiter des heutigen West-Regionalligisten Rot-Weiss Essen und jetzt Teammanager der RWE-Traditionsmannschaft, wurde an diesem Samstag (28. August) runde 70 Jahre.

Im Zeitraum von 1970 bis 1977 bestritt Bast für Rot-Weiss Essen insgesamt 149 Bundesliga- und 64 Regionalliga-Partien, ehe er 1977 für eine nach damaligen Verhältnissen sagenhafte Ablösesumme von etwa 400.000 Euro zum Ligakonkurrenten VfL Bochum wechselte. Nach einem weiteren „Zwischenstopp“ bei Bayer 04 Leverkusen kehrte Bast von 1986 bis 1989 an die Essener Hafenstraße zurück, um dort nach insgesamt 412 Erstliga- und 102 Zweitliga-Partien seine Profikarriere als Fußballer zu beenden. 2007 wurde er von den RWE-Fans in die Jahrhundert-Mannschaft des Traditionsklubs gewählt.

Nach seinem Karriere-Ende wurde Bast Mitglied des Vorstandes von Rot-Weiss Essen und war von 1991 bis 1995 als Sportlicher Leiter für den Verein tätig. Schon seit vielen Jahren betreut er die RWE-Traditionsmannschaft, die er selbst im Jahre 1996 mit ins Leben gerufen hatte, als Teammanager.

Besonders bemerkenswert: Nur einen Tag nach seinem Geburtstag hat Dieter Bast erneut Grund zum Feiern. Am Sonntag liegt nämlich sein Bundesliga-Debüt exakt 51 Jahre zurück. Am 29. August 1970 wurde der damals gerade erst 19 Jahre alt gewordene Bast am 3. Spieltag der Bundesliga-Saison 1970/1971 beim 4:0-Heimsieg der Rot-Weissen gegen den 1. FC Kaiserslautern in der Schlussphase von Trainer Herbert Burdenski erstmals eingewechselt. Eine Minute später stellte der schon verstorbene Günter „Nobby“ Fürhoff den Endstand her. Zuvor hatten schon Willi „Ente“ Lippens (2) und Erich Beer für die Essener getroffen.

Während weitere RWE-Idol wie Torhüter Fred Bockholt sowie Wolfgang Rausch, Herrman Erlhoff, Walter Hohnhausen oder Herbert Weinberg damals das rot-weisse Trikot trugen, kickte für die „Roten Teufel“ mit dem Abwehrspieler und späteren Trainer-Idol Otto Rehhagel ein weiterer Ur-Essener und RWE-Jahrhundertspieler. Lang, lang ist es her.

Foto-Quelle: Rot-Weiss Essen

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Rot-Weiss Essen: Tiefe Trauer um Vereinslegende Werner Kik https://www.media-sportservice.de/2021/05/27/rot-weiss-essen-tiefe-trauer-um-werner-kik/ https://www.media-sportservice.de/2021/05/27/rot-weiss-essen-tiefe-trauer-um-werner-kik/#respond Thu, 27 May 2021 18:45:40 +0000 https://www.media-sportservice.de/?p=109982 Mitglied der Jahrhundert-Elf verstarb im Alter  von 82 Jahren.
West-Regionalligist Rot-Weiss Essen trauert um Werner Kik (auf dem Foto links). Der langjährige RWE-Profi verstarb bereits am 15. Mai im Alter von 82 Jahren. Von 1960 bis zu seinem Karriereende 1970 stand Kik ligaübergreifend in 293 Spielen für RWE auf dem Platz.

„Mit großer Betroffenheit haben wir bei Rot-Weiss Essen vom Tod unseres langjährigen Spielers Werner Kik erfahren“, sagt Marcus Uhlig, Vorstand von Rot-Weiss Essen. „Wir als gesamter Verein sprechen der Familie Kik wie ihren Freunden in dieser Zeit unser tiefes Mitgefühl aus. Werner Kik wird für alle Zeit eng mit Rot-Weiss Essen verbunden bleiben.“

Als Allrounder bekannt, startete Kik als Offensivakteur auf dem rechten Flügel neben Franz „Penny“ Islacker, ehe er zum Abwehrspieler umfunktioniert wurde. Aber egal ob in der Offenvive oder der Defensive: Für die Fans im damaligen Georg-Melches Stadion war das Essener „Urgestein“ stets ein Vorbild an Fleiß, Einsatz und Zuverlässigkeit. Als Mitbegründer der Traditionsmannschaft war Kik außerdem von 1995 an für zwei Jahre im Verwaltungsrat von Rot-Weiss Essen und kümmerte sich danach noch eine Zeit um die RWE-Jugend. 2007 wurde Kik von den Fans in die rot-weisse Jahrhundertelf gewählt – übrigens zusammen mit seinem ehemaligen Teamkollegen Otto Rehhagel (rechts).

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Rot-Weiss Essens Pokalhistorie: Gänsehaut und 13 Grad minus https://www.media-sportservice.de/2021/03/02/rwe-pokalhistorie-gaensehaut-und-13-grad-minus/ https://www.media-sportservice.de/2021/03/02/rwe-pokalhistorie-gaensehaut-und-13-grad-minus/#respond Tue, 02 Mar 2021 19:00:17 +0000 https://www.media-sportservice.de/?p=104816 1994 ging es als Zweitliga-Absteiger sogar bis ins Endspiel nach Berlin.
Für besondere Geschichten im DFB-Pokal war der Traditionsverein Rot-Weiss Essen, der am heutigen Mittwoch, 18.30 Uhr, im Viertelfinale den Zweitligisten und FC Bayern-Bezwinger Holstein Kiel empfängt, schon immer gut. Der erste Pokalsieger nach dem Zweiten Weltkrieg (2:1 im Finale 1953 gegen Alemannia Aachen) bekam etwa bei der Siegerehrung im Düsseldorfer Rheinstadion den „Pott“ nicht vom damaligen DFB-Präsidenten Dr. Peco Bauwens überreicht, sondern vom Presse- und Werbereferenten Alfred Ries (dreimaliger Präsident des SV Werder Bremen).

Grund: Bauwens zog es vor, einen Tag später das englische FA Cup-Finale zwischen Blackpool und den Bolton Wanderers (4:3) im Londoner Wembleystadion zu besuchen. Die RWE-Helden um Kapitän August Gottschalk, die Torschützen Franz „Penny“ Islacker und Helmut „Boss“ Rahn sowie Nationaltorhüter Fritz Herkenrath konnten es verschmerzen.

Fast genau vier Jahrzehnte später stand RWE Ende November 1993 zum bislang letzten Mal im bundesweiten Pokalwettbewerb in einem Viertelfinale – damals als Zweitligist. Beim Ligakonkurrenten FC Carl Zeiss Jena setzte sich das Team des später zum Jahrhundert-Trainer gewählten Jürgen Röber auf schneebedecktem Platz und bei minus 13 Grad Celsius nach 120 torlosen Minuten im Elfmeterschießen 6:5 durch. Torhüter Frank Kurth wehrte zwei Elfmeter der Thüringer ab, so dass Jörg Lipinskis Fehlschuss nicht mehr ins Gewicht fiel. Wen interessierte es da an der Hafenstraße schon, dass die Essener in der Liga gegen Jena zweimal klar den Kürzeren zogen (0:2, 0:5)?

Lizenzentzug wegen „arglistischer Täuschung“

Eine der turbulentesten Phasen in der an Turbulenzen ohnehin nicht armen 114-jährigen Vereinsgeschichte sollte folgen. Trainer Röber verabschiedete sich in Richtung Bundesliga, wechselte zum VfB Stuttgart. Der damals auch noch für den Profifußball zuständige DFB verurteilte RWE „wegen arglistiger Täuschung im Lizenzierungsverfahren“ zum Zwangsabstieg. Zwar durften die Essener unter Röber-Nachfolger Wolfgang Frank die Saison noch zu Ende spielen, wurden aber mit null Punkten an das Tabellenende gesetzt. Die Folge: In der Liga gab es in der Rückrunde – zumindest für RWE – nur noch „Freundschaftsspiele“. Für die Gegner wurden die Partien dagegen gewertet.

Das hinderte die Mannschaft um Kapitän Ingo Pickenäcker freilich nicht daran, im Halbfinale des DFB-Pokals gegen den späteren Mitabsteiger Tennis Borussia Berlin (2:0) groß aufzuspielen und im Endspiel im Berliner Olympiastadion den haushohen Favoriten SV Werder Bremen trotz der 1:3-Niederlage in arge Verlegenheit zu bringen. Nach einem 0:2-Pausenrückstand und dem Anschlusstreffer von Daouda Bangoura stand der Underdog vor 76.000 Zuschauern, darunter mehr als 30.000 RWE-Fans, ganz dicht vor der Sensation (und damit auch vor einer möglichen Europapokal-Teilnahme als Drittligist). Erst ein Foulelfmeter, den „Kiwi“ Wynton Rufer verwandelte, erlöste die vom gebürtigen Essener und RWE-Jahrhundertspieler Otto Rehhagel trainierten Bremer.

Fanfreundschaft mit Werder Bremen hält bis heute

Das Erlebnis wirkt nach. Bis heute. Beide Vereine verbindet eine Fanfreundschaft. „Berlin war Gänsehaut pur“, sagt Ex-Schlussmann Frank Kurth, der dem Klub von der Hafenstraße – wie viele seiner damaligen Teamkollegen – nach wie vor eng verbunden ist.

Die Nachfolger der Pokalhelden von 1994 haben am Mittwoch gegen Holstein Kiel die Chance, ebenfalls Geschichte zu schreiben. Ein Jahr nach dem 1. FC Saarbrücken könnte RWE als zweiter Viertligist das Halbfinale erreichen. Berlin wäre dann nicht mehr weit. Und DFB-Präsident Fritz Keller hat am 13. Mai sicher Zeit.

Foto-Quelle: Heinrich Kluwie aus dem Buch „100 Jahre Nur der RWE“

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