Startseite / Fußball / 1. Bundesliga / BVB-Chef Watzke über Tuchel: „Ehrgeiz steht ihm manchmal im Weg“

BVB-Chef Watzke über Tuchel: „Ehrgeiz steht ihm manchmal im Weg“

Dortmunder Geschäftsführer nimmt beim TV-Sender „Sport1“ Stellung.
Hans-Joachim Watzke (Foto), Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund, äußerte sich in „Der Volkswagen Doppelpass“ des TV-Senders „Sport1“ zum Top-Spiel zwischen dem FC Bayern München und dem BVB (4:1). Außerdem sprach er über die Dortmunder Saisonziele, den Gesundheitszustand von Mario Götze, die jüngsten Eskapaden von BVB-Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang und über die stockenden Vertragsgespräche mit Trainer Thomas Tuchel.

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke…

… über die 1:4-Pleite in München:
„Ich hatte nicht die allergrößten Erwartungen. Beim BVB hast du schöne Momente, aber manchmal musst du eben leiden. Das war gestern so. Aber deswegen liebe ich diesen Verein, sonst wäre ich Bayern-Fan. Wir hatten gestern zu viele Ausfälle und wir sind auf eine Bayern-Mannschaft getroffen, die überragend war. Ich habe sie selten so gut gesehen, wie gestern. Was Arjen Robben, Robert Lewandowski und Franck Ribery gestern abgezogen haben, mein lieber Mann! Die Bayern sind der klare Favorit auf den Champions League-Titel. Die Bayern haben es geschafft, auf ein Niveau zu kommen, dass noch eine halbe Stufe höher ist als das von Real Madrid und Barcelona. Ich dachte nicht, dass das mal eine deutsche Mannschaft schafft. Davor hab ich Hochachtung.“

… über das typische Robben-Tor zum 1:3:
„Marc Bartra war schon mit Gelb vorbelastet. Der einzige, der es hätte verhindern können, wäre Sokratis gewesen. Er hätte ihn umnieten müssen (lacht). Es irritiert Arjen Robben auch nicht, wenn er es viermal nicht schafft. Es ist seine mentale Stärke. Das ist schon unglaublich.“

… über die Saisonziele des BVB:
„Der vierte Platz ist nicht das, was wir erwartet haben. Aber wir stehen im Halbfinale des Pokals und im Viertelfinale der Champions League. Ich habe bei manchen das Gefühl, wir stehen kurz vor der Vereinsauflösung. So schlimm ist es jetzt auch nicht. Hoffenheim und Leipzig haben den Vorteil, dass sie nicht Mittwoch und Samstag spielen. Ich finde es cool, dass wir Hoffenheim noch zuhause haben. Wir sollten mal die nächsten sechs Wochen abwarten. Der dritte Platz ist jetzt nicht unerreichbar.“

… über die Abgänge von Mats Hummels und Henrikh Mkhitaryan:
„Das war das fairste Ding überhaupt. Er wollte einfach zurück in seine Heimat. Dann muss man das lösen. Für mich ist Mats Hummels der beste Innenverteidiger der Welt. In der Kombination Ausstrahlung, Spielaufbau und Defensive gibt es keinen Besseren. Mats kannst du nicht eins zu eins ersetzen. Ein Innenverteidiger auf diesem Niveau kostet 100 Millionen Euro, die haben wir nicht. Bei Mkhitaryan war es so: Wenn man nur noch einen Jahr Vertrag hat und du 40 Millionen Euro bekommst, dann gibt es keine Alternative. Wir werden in ein paar Jahren eine Mannschaft haben, mit der wir viel Freude haben werden. Ousmane Dembélé hat alles, um ein ganz Großer zu werden.

… über den Gesundheitszustand von Mario Götze:
„Er ist in der Therapie. Es ist eine Sache, die einen berührt. Es ist eine harte Zeit für ihn.“

… über die Eskapaden von BVB-Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang:
„Er macht relativ viele Tore. Er ist ein positiver Mensch. Er ist sehr professionell. Wir sollten Nike mal geißeln. So ein Verhalten ist eines Großkonzerns nicht würdig. Du musst schon klar machen, dass das nicht in Ordnung war. Die Geschichte war kein Ruhmesblatt für ihn. Ich gehe davon aus, dass er bei uns bleibt. Wenn Real Madrid oder Barcelona mit einem großen Angebot kommen, dann müssen wir darüber diskutieren. Aber alles andere ist für ihn nicht interessant. Und zu den Bayern lassen wir ihn nicht (lacht).“

… über die stockenden Vertragsgespräche mit BVB-Trainer Thomas Tuchel:
„Er hat noch einen Jahr Vertrag. Wieso sollten wir nicht erst im Sommer sprechen. Da ziehen aktuell keine Gewitterwolken auf. Er brennt vor Ehrgeiz. Manchmal steht ihm sein über alles stehender Ehrgeiz ein bisschen im Weg. Wir gehen nicht mit der Grundhaltung in die Gespräche, das jetzt zu beenden. Die eineinhalb Jahre unter Thomas waren überwiegend positiv. Niemand in Europa wird sagen: ‚Das war ein Misserfolg‘.“

… über den kommenden Champions League-Gegner , den AS Monaco:
„Sie haben eine sehr gute Offensive. Aber es ist nicht das Niveau von Bayern München. Es ist ein 50:50-Spiel.“

Das könnte Sie interessieren:

Yvonne Zielinski und der MSV: „Saison nicht ohne Sieg zu beenden“

Langjährige Kapitänin ist ein Muster an Beständigkeit.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert