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FVM: Bündnis zur Stärkung von Kinder- und Jugendschutz

Fußball-Verband Mittelrhein startet Pilotprojekt mit Polizeipräsidium Bonn.


Der Fußball-Verband Mittelrhein (FVM) startet im Januar 2024 in Kooperation mit dem Polizeipräsidium Bonn das Pilotprojekt „Bündnis zur Stärkung von Kinder- und Jugendschutz“. Ziel ist es, die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen in den FVM-Mitgliedsvereinen zu erhöhen. Wesentlicher Inhalt der Kooperation ist eine polizeiliche Einschätzung von Personen, die bei den teilnehmenden Vereinen der Region eine betreuende Tätigkeit im Kinder- und Jugendbereich ausüben und mit Kindern und Jugendlichen arbeiten möchten.

Die Prüfung durch das Polizeipräsidium Bonn umfasst Gewalt-, Sexual-, Betäubungsmittel- und Rauschgift- sowie Staatsschutzdelikte und geht damit über die Eintragungen im erweiterten Führungszeugnis hinaus. Die Fußballvereine erhalten nach Abschluss der Prüfung aus datenschutzrechtlichen Gründen keine Einzelheiten, sondern nur den Hinweis, ob seitens der Polizei Bedenken oder keine Bedenken gegen eine Tätigkeit im Kinder- und Jugendbereich bestehen. Die Teilnahme am Pilotprojekt ist für alle Vereine und Personen mit betreuender Tätigkeit freiwillig und kostenfrei.

„Kinder- und Jugendschutz hat für den Fußball-Verband Mittelrhein sehr hohe Priorität“, erklärt FVM-Präsident Christos Katzidis (auf dem Foto links). „Wir wollen einen möglichst effektiven Schutz für den Nachwuchs in unseren Vereinen. Wir wollen Menschen, die gezielt das Vertrauen und Abhängigkeitsverhältnisse von Kindern und Jugendlichen für sexuelle und andere Kriminaldelikte ausnutzen, den Zugang so schwer wie möglich machen. Nur wer hinschaut, kann auch etwas sehen und so einen wichtigen Beitrag zur Prävention leisten. Die Vereine sollen ein guter und sicherer Ort für Kinder und Jugendliche sein. Das Pilotprojekt ist ein Angebot für unsere Vereine, denen Kinder- und Jugendschutz ebenfalls wichtig ist“, so Katzidis weiter.

„Die Bekämpfung von sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen ist ein strategischer Schwerpunkt im Land Nordrhein-Westfalen“, ergänzt Bonns Polizeipräsident Frank Hoever (mitte). „Überall, wo mit und Jugendlichen gearbeitet wird, besteht die Gefahr, dass es zu Übergriffen kommt. Uns geht um die Verhütung von Straftaten. Das ist unsere gesetzliche und unsere moralische Verpflichtung. Daher unterstützen in diesem wichtigen Thema mit unserer fachlichen Einordnung und Bewertung sehr gerne und aus voller Überzeugung.“

Am Pilotprojekt teilnehmen können alle Mitgliedsvereine des Fußball-Verbandes Mittelrhein, die im Einzugsgebiet des Polizeipräsidiums Bonn liegen. Dieses umfasst die Vereine des Fußballkreises Bonn sowie Vereine aus dem südlichen Teil des Fußballkreises Sieg. Das Projekt richtet sich an alle Personen mit betreuender Tätigkeit, die neu im Kinder- und Jugendbereich tätig werden und in Abstimmung mit dem Verein teilnehmen möchten. Die zu überprüfenden Personen müssen das 18. Lebensjahr vollendet haben.

Wenn eine Person neu in einem der teilnehmenden Vereine im Kinder- und Jugendbereich tätig werden möchte, erhält sie künftig von dem Kinder- und Jugendschutzbeauftragten des Vereins ein Merkblatt mit Informationen sowie einer Einverständniserklärung zum Projekt. Mit dem Einverständnis überprüft das Polizeipräsidium Bonn die Person auf kinder- und jugendschutzrelevante Erkenntnisse. Bei Bedenken gegen eine Tätigkeitsaufnahme im Kinder- und Jugendbereich erhalten weder der FVM noch der Verein Kenntnisse über Inhalte der polizeilichen Bewertung. Der Verein entscheidet eigenverantwortlich über den Einsatz des Kandidaten oder der Kandidatin.

„Wir beteiligen uns sehr gerne und aus voller Überzeugung an diesem Projekt“, erklärt Jonas Pelgen (rechts), Jugendleiter beim SC Fortuna Bonn. „Wir sehen es als unsere Pflicht an, die Kinder und Jugendlichen unseres Vereins zu schützen. Dazu gehört für uns auch, dass wir uns als Verein aufstellen, bevor etwas passiert. Menschen, die anderen Menschen schaden und nicht unsere Werte leben, bieten wir keinen Platz in unserem Verein.“

„Das Pilotprojekt ist ein weiterer Baustein in der umfassenden Arbeit des FVM zum Kinder- und Jugendschutz“, betont Christos Katzidis. „Wir wollen gemeinsam mit unseren Vereinen und dem Polizeipräsidium Bonn den nächsten wichtigen Schritt in der Präventionsarbeit gehen und würden uns sehr freuen, wenn sich möglichst viele Vereine beteiligen“, so der FVM-Präsident. „Wir werden wertvolle Erfahrungen sammeln und sind vor allem unseren Vereinen dankbar für Feedback. Nur so können wir den Kinder- und Jugendschutz weiter voranbringen. Wichtig ist vor allem, dass unsere Vereine erkennen, dass Kinder- und Jugendschutz ein wichtiges Qualitätsmerkmal für gute Vereinsarbeit ist.“

Foto-Quelle: Fußball-Verband Mittelrhein (FVM)

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