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Schalke 04 und RWE: Tiefe Trauer um Hermann Erlhoff

Einstiger Defensivspieler im Alter von 77 Jahren verstorben.
Traurige Nachricht für die Traditionsklubs FC Schalke 04 und Rot-Weiss Essen: Hermann Erlhoff (Foto), zwischen 1967 und 1970 eine Bank in der Schalker Abwehr, verstarb am Donnerstag (17. Februar) im Alter von 77 Jahren. Bis zuletzt nahmen die „Knappen“ einen großen Teil seines Lebens ein. Als langjähriges Mitglied der Traditionself besuchte der einstige Defensivstratege bis zum Beginn der Corona-Pandemie regelmäßig die Spiele in der Arena und traf sich dabei mit seinen ehemaligen Mitspielern sowie aktuellen Kameraden aus dem Team der „königsblauen“ Oldies.

Als Aktiver hatte Erlhoff einst Vereinsgeschichte geschrieben. Er war der erste Schalker und vereinsübergreifend der zweite Spieler überhaupt, der jemals bei einem Spiel in der Bundesliga eingewechselt wurde – beim 3:4 gegen Borussia Mönchengladbach am 1. Spieltag der Saison 1967/1968 (seit dem Beginn jener Spielzeit waren Wechsel erlaubt). Erlhoff war nach 33 Minuten für den verletzten Heinz Pliska in die Partie gekommen. Nur Erhard Schwerin vom Hamburger SV war noch 13 Minuten „schneller“. Erlhoffs erster Gegenspieler war gleich ein ganz Großer: Er bewachte Günter Netzer und erhielt nach der Partie durchweg gute Kritiken.

Für Erlhoff war jene Begegnung gegen die „Fohlen“ die erste von insgesamt 75 Partien im S04-Trikot in der Bundesliga, in denen ihm insgesamt acht Tore gelangen. Hinzu kommen sieben Auftritte im DFB-Pokal und fünf Spiele im Europapokal der Pokalsieger.

Schalker war der schussgewaltige Verteidiger erst im zweiten Anlauf geworden. Bereits 1966 hatte er ein Probetraining bei den „Knappen“ absolviert, eine Verpflichtung war jedoch an einer Verletzung gescheitert. Ein Jahr danach wurden Trainer Fritz Langner und der damalige Vorsitzende Fritz Szepan aber erneut auf Erlhoff aufmerksam. In einem Freundschaftsspiel zwischen Schalke und dem TSV Marl-Hüls hatte er einen bleibenden Eindruck hinterlassen und sich für höhere Aufgaben empfohlen.

Karriere-Ende, Co- und Cheftrainer an der Hafenstraße

Nach drei Spielzeiten in Blau und Weiß wechselte Erlhoff 1970 vom Schalker Markt an die Essener Hafenstraße. „Rudi Gutendorf war damals Trainer. Er mochte keine groß gewachsenen Spieler, wie ich einer war“, erinnerte sich Erlhoff einst. Später habe Gutendorf allerdings zugegeben, dass es ein Fehler gewesen sei, ihn ziehen zu lassen.

Seine aktive Laufbahn endete 1975, anschließend erwarb Erlhoff die Lizenz als Fußball-Lehrer und wurde unter Trainer Ivica Horvat Assistenztrainer bei Rot-Weiss Essen. Zwar rückte er nach dessen Demission auf den Cheftrainer-Sessel vor, aber nach dem Abstieg 1977 aus der Bundesliga und einem 3:3 gegen den ETB Schwarz-Weiß Essen in Liga zwei war sein Trainer-Ausflug in den Profibereich beendet. Es folgten Engagements bei einer Reihe von Vereinen in der näheren Umgebung sowie bei den Frauen des FFC Flaesheim-Hillen, die er im Jahr 2001 ins Finale des DFB-Pokals führte.

In den letzten Jahren litt Erlhoff unter einer Demenzerkrankung. Nun ist er friedlich eingeschlafen. „Er war bis zum Schluss ein Königsblauer“, berichtet Sohn Marc Erlhoff.

Foto-Quelle: FC Schalke 04

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