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RW Essen: Ein Derby am Siedepunkt

MSPW berichtet im kicker-Sportmagazin (1. September).

Zumindest die Lacher hatte Rot-Weiss Essens Trainer Marc Fascher nach dem fulminanten 4:4 gegen Rot-Weiß Oberhausen auf seiner Seite. Mit den Worten „Das war nicht Fascher-like“ schloss der sonst als Defensivspezialist geltende Fußballlehrer seine Analyse des Revierderbys in der Regionalliga West ab. Gemeint war: Ausgerechnet durch schwaches Abwehrverhalten – wie auch schon beim vorherigen 3:2 in Bochum – verpassten die nach fünf Partien weiter ungeschlagenen, aber vor heimischem Publikum noch sieglosen Essener einen noch besseren Saisonstart.

Von einem möglichen „Heimkomplex“ wollte RWE-Doppeltorschütze Benjamin Baier (Foto), der in dem bereits nach knapp 20 Minuten abgebrochenen Taktikexperiment (4-3-3-System) zunächst als eine Art hängende Spitze kaum Bindung zum Spiel gefunden, anschließend aber als Mittelfeld-Regisseur im gewohnten 4-4-2 seine bislang beste Leistung gezeigt hatte, nicht sprechen. Doch bei der Ursachenforschung tat sich der Neuzugang aus Darmstadt ebenso schwer wie seine Mitspieler. „Ich weiß auch so recht nicht, woran es liegt. Fakt ist: Die Gegentore fallen zu einfach, da müssen wir selbstkritisch sein. Wir können nicht jedes Mal vier Treffer erzielen und so ein Spiel noch drehen. Im nächsten Derby am Freitag gegen den FC Kray zählen für uns nur drei Punkte“, so Baier.

Essens Vizekapitän stand nicht nur wegen seiner beiden sehenswerten Freistoßtreffer im Mittelpunkt. Bei der Roten Karte gegen Oberhausens Patrick Bauder, die das emotional aufgeladene Derby endgültig auf den Siedepunkt brachte, wurde Baier nach Meinung des Schiedsrichters von einem Tritt getroffen. Doppelt bitter für die Gäste: Bauder verletzte sich in dieser Szene selbst am Knie, musste nach dem Spiel im Krankenhaus behandelt werden.

Den Platzverweis beim Stand von 2:3 sah RWO-Trainer Andreas Zimmermann als Knackpunkt an. „Vielleicht hätte der Schiedsrichter noch einmal seine Assistenten fragen sollen. Mit elf Leuten wären wir als Sieger vom Platz gegangen“, schimpfte der frühere RWE-Profi. „So ist aus unserem guten Saisonstart nur ein mittelmäßiger geworden.“

Dabei führten die „Kleeblätter“ vor allem dank der überragenden Patrick Schikowski und David Jansen, die Essens Innenverteidiger Richard Weber und Mario Neunaber mehrfach düpierten, vor über 11.000 Zuschauern (dritte fünfstellige Kulisse in Serie in Essen) zwischenzeitlich sogar 4:2, gaben aber insgesamt dreimal einen Vorsprung noch aus der Hand. „Wir haben eine unserer besten Leistungen gezeigt, uns aber nicht belohnt“, ärgerte sich RWO-Kapitän Benjamin Weigelt, einst ebenfalls an der Hafenstraße am Ball.

Schlusswort von Marc Fascher: „Insgesamt war es Spektakel pur, aber ein Albtraum für die Trainer. Auf der anderen Seite haben wir wieder einmal gezeigt, dass diese Mannschaft nicht kleinzukriegen ist.“

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