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Galopp Hamburg: 154. Deutsches Derby geht an Sarah Steinberg

Münchner Trainerin triumphiert als erste Frau im „Blauen Band“.


Der Sieg im 154. Deutschen Derby auf der Galopprennbahn in Hamburg-Horn geht an Sarah Steinberg (München). Die 35-jährige Trainerin gewann mit Fantastic Moon (71:10) das mit 650.000 Euro dotierte Rennen. Damit sorgte Steinberg für ein Novum im Pferderennsport. Sie ist die erste Frau seit der ersten Austragung im Jahr 1869, die das Deutsche Derby für sich entscheiden konnte. Im letzten Jahr hatte die Münchnerin mit Mendocino bereits den Großen Preis von Baden  gewonnen.

Auf dem zweiten Platz landete der vom Kölner Henk Grewe vorbereitete dreijährige Hengst Mr Hollywood (53:10). Dahinter ging mit Weracruz (605:10) von Peter Schiergen (Köln) ein Außenseiter als Dritter durch das Ziel.

„Es ist unglaublich, das Pferd hat so einen Riesenherz“, sagte Steinberg nach dem historischen Erfolg über 2.400 Meter. „Wir haben immer etwas gezweifelt, ob er über die Distanz kommt, weil er unterwegs sehr eifrig ist.“

Aus der Startbox 16 ging Fantastic Moon mit der Nummer Drei ins „Rennen der Rennen“, um den sich in Deutschland der Galoppsport-Kalender dreht, bei dem nur dreijährige Hengste und Stuten laufen dürfen. Jockey Rene Piechulek lag mit dem Hengst lange im Hinterfeld der 20 Starter. „Ich wollte eigentlich nicht so weit hinten gehen, aber er war so entspannt und das lange ‚Schlafen‘ lassen, war wohl das Mittel zum Erfolg.“

Rene Piechulek: Nach dem „Arc“ nun das Derby

Piechulek, der 2021 mit Torquator Tasso den Prix de l’Arc de Triomphe – das wichtigste Rennen Europas – gewonnen hat, setzte ganz außen zum Angriff an und siegte am Ende leicht mit mehr als zwei Längen Vorsprung vor Mr Hollywood. Dritte wurde die einzige Stute im Feld, Weracruz, vor Winning Spirit, die von der einzigen Reiterin im Feld, Sibylle Vogt, geritten wurde. „Ich freue mich riesig für Sarah, sie steckt so viel Herzblut in ihre Arbeit“, sagte Piechulek über seine Lebensgefährtin, die das Kompliment zurückgab: „Rene ist für mich als Partner und im Training Gold wert.“

Fantastic Moon wurde von Graf und Gräfin von Stauffenberg gezüchtet. Vater ist der Derbysieger von 2014, Sea The Moon aus dem Gestüt Görlsdorf, der in England als sehr erfolgreicher Deckhengst aufgestellt ist. Vor zwei Jahren wurde Fantastic Moon auf der BBAG-Jährlingsauktion in Iffezheim bei Baden-Baden für 49.000 Euro an die vielköpfige Besitzergemeinschaft „Liberty Racing 2021“ verkauft.

Der Kopf hinter „Liberty Racing“ ist der Unternehmer Lars-Wilhelm Baumgarten. „Für mich ist ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen, seit meinem 16. Lebensjahr verpasse ich kein Derby.“ Der Präsident des Dachverbandes „Deutscher Galopp“, Dr. Michael Vesper, ist Teil der Besitzergemeinschaft, der vor dem Rennen von seiner Aufregung keinen Hehl machte. „Vor dem Rennen will man den Gedanken eines Sieges nicht an sich heranlassen, aber es ist ein Traum.“

Foto-Quelle: Frank Sorge/www.galoppfoto.de

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