Startseite / Fußball / Tabellenführer 1. FC Bocholt und die „verdiente Überraschung“

Tabellenführer 1. FC Bocholt und die „verdiente Überraschung“

Westmünsterländer führen die Tabelle der Regionalliga West an.
Der 1. FC Bocholt ist dem Profifußball so nah wie seit mehr als 42 Jahren nicht mehr. In der Saison 1980/1981 hatten die Westmünsterländer als Tabellenzwölfter der damaligen 2. Bundesliga Nord die Qualifikation für die in der nachfolgenden Spielzeit gegründete eingleisige 2. Bundesliga nur knapp verpasst. Es folgte für den Klub vom legendären Hünting eine Talfahrt, die zweimal erst in der Landesliga gestoppt wurde.

Jetzt aber mischt der bereits im Jahr 1900 gegründete Verein schon in seiner zweiten Saison in der Regionalliga West als Tabellenzweiter gehörig im Aufstiegsrennen mit. Bocholt führt nach dem jüngsten 3:1-Auswärtserfolg bei Schlusslicht Rot Weiss Ahlen die Tabelle an und lässt beispielsweise Klubs wie die ehemaligen Bundesligisten Fortuna Köln, Wuppertaler SV, Rot-Weiß Oberhausen oder Alemannia Aachen hinter sich. FUSSBALL.DE nimmt den Aufschwung genauer unter die Lupe.

„Wir werden immer als Überraschung dargestellt“, erklärt Trainer und Fußball-Lehrer Dietmar Hirsch (51), der während seiner aktiven Zeit unter anderem 196 Bundesligaspiele für Borussia Mönchengladbach, den MSV Duisburg, die SpVgg Unterhaching und den FC Hansa Rostock absolviert hat und nach Trainerstationen in ganz Deutschland (unter anderem FC Sylt, SV 07 Elversberg, VfB Oldenburg, KSV Hessen Kassel und Teutonia Ottensen) erst seit Saisonbeginn in Bocholt tätig ist. „Ich sage: Überraschungen gibt es an Weihnachten oder zum Geburtstag. Wenn wir nach dem 13. Spieltag da oben stehen, dann haben sich die Spieler das auch einfach verdient.“

Unter anderem mit dem 2:1 im Topspiel gegen den vorherigen Tabellenführer Fortuna Köln untermauerte der 1. FC Bocholt seinen Spitzenplatz. Schon kurz zuvor hatten die Verantwortlichen angekündigt, im Frühjahr erstmals am Zulassungsverfahren des DFB für die 3. Liga teilnehmen zu wollen. „Wir sind demütig genug zu wissen, dass wir erst ein Drittel der Saison gespielt haben und die Saison noch lang ist. Primäres Ziel ist und bleibt für uns auch der Klassenverbleib“, betont Christopher Schorch, Geschäftsführer Sport und Organisation. „Doch die Mannschaft zwingt uns durch ihre starken Leistungen dazu, auch vermeintlich unmögliche Szenarien durchzuspielen. Deshalb haben wir uns auch mit dem Rückhalt unserer Sponsoren entschieden, uns um die Zulassung zur 3. Liga zu bewerben.“

Schon im Sommer viele Investitionen ins Stadion

Der frühere Bundesligaprofi Schorch (23 Einsätze für Hertha BSC und den 1. FC Köln) stellt aber auch klar: „Sportlich, wirtschaftlich und organisatorisch ist das Projekt 3. Liga eine Riesenherausforderung. Aber bei uns im Klub entwickelt sich gerade etwas. Man spürt bei jedem Fan, Ehrenamtlichen, Mitarbeiter, Spieler und Verantwortlichen, dass am Hünting etwas entsteht, das es in dieser Form vielleicht zuletzt vor drei, vier Jahrzehnten gab. Auch wenn es sportlich noch ein ebenso weiter Weg ist wie in Sachen Infrastruktur: Wir wollen für den Fall der Fälle gewappnet sein, weshalb im Hintergrund die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren laufen – auch mit Blick auf unser Stadion am Hünting.“

Der komplette MSPW-Text ist auf FUSSBALL.DE abrufbar.

Das könnte Sie interessieren:

Wuppertaler SV verliert 1:2 – Aachens Aufstieg damit perfekt

Alemannia wird am 31. Spieltag „auf der Couch“ Regionalliga-Meister.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert