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3. Liga: Auch RWE und MSV profitieren vom Financial Fairplay

Verteilung von Fördergeldern nach Saisonergebnis und Planungsqualität.


Die Ausschüttungen aus dem „Financial Fairplay 3. Liga“ für die abgelaufene Saison 2022/2023 stehen fest. Insgesamt 14 Klubs partizipieren vom 550.000 Euro umfassenden Fördertopf. Das sind zwei Vereine mehr als im Vorjahr und genauso viele wie beim bisherigen Höchststand aus der Saison 2020/2021.

Für das „Financial Fairplay 3. Liga“ war die Spielzeit 2022/2023 die letzte in der bestehenden Form. Zur aktuellen Saison 2023/2024 wird es abgelöst durch ein verändertes Modell. Die Kriterien sind stattdessen nun fest als Auflagen in das Zulassungsverfahren integriert, Verstöße dagegen werden künftig sanktioniert. Gleichzeitig wird der Fördertopf aufgestockt.

Bisher hatte es sich um ein reines Belobigungssystem gehandelt, an dem die Klubs der 3. Liga freiwillig teilnahmen. So gilt es auch ein letztes Mal bei den aktuellen Ausschüttungen für die Saison 2022/2023. Die Spanne der einzelnen Fördersummen liegt diesmal zwischen knapp 20.000 und 80.000 Euro. Zweite Mannschaften von Lizenzvereinen, im aktuellen Fall der SC Freiburg II und Borussia Dortmund II, werden beim „Financial Fairplay 3. Liga“ – ebenso wie beim Nachwuchsfördertopf – nicht berücksichtigt.

Maßgebliche Kriterien: Gewinn und gute Planung

Die höchste Auszahlung aus dem Financial Fairplay erhält für die Saison 2022/2023 die SG Dynamo Dresden. Der damalige Zweitliga-Absteiger bekommt auf Grundlage seines positiven wirtschaftlichen Saisonergebnisses im „Financial Fairplay“ und aufgrund seiner Planungsqualität knapp 79.000 Euro. An den 1. FC Saarbrücken gehen 65.000 Euro, an Aufsteiger VfL Osnabrück und Absteiger SV Meppen fließen jeweils mehr als 63.000 Euro. Die Revierklubs MSV Duisburg (27.500 Euro) und Rot-Weiss Essen (21.025 Euro) profitieren zumindest zu einem etwas geringeren Teil.

Die Ausschüttung richtet sich nach zwei Kriterien:

  1. a) Positives Saisonergebnis Financial Fairplay
  2. b) Planungsqualität über eineinhalb Jahre

Die Gesamtsumme von 550.000 Euro verteilt sich zu jeweils 50 Prozent auf diese beiden Säulen. 275.000 Euro werden also an die Klubs mit positivem Saisonergebnis ausgeschüttet und 275.000 Euro an die Klubs mit hoher Planungsqualität, die ihr angepeiltes Ergebnis über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren eingehalten oder sogar übertroffen haben.

Die Ausschüttungen für die Saison 2022/2023:

Klub                                        Belobigung gesamt
SG Dynamo Dresden             78.998,50 Euro
1. FC Saarbrücken                 65.298,05 Euro
VfL Osnabrück                       63.551,43 Euro
SV Meppen                             63.464,72 Euro
SC Verl                                    46.072,83 Euro
MSV Duisburg                       27.500 Euro
FC Ingolstadt 04                   27.500 Euro
FC Viktoria Köln                   27.500 Euro
TSV 1860 München             27.500 Euro
SV Wehen Wiesbaden         27.500 Euro
SV 07 Elversberg                  27.454,58 Euro
FC Erzgebirge Aue               27.082,96 Euro
Rot-Weiss Essen                  21.025,53 Euro
Hallescher FC                       19.551,43 Euro

In der aktuellen Spielzeit 2023/2024 werden veränderte Vorgaben greifen. Im Zulassungsverfahren firmieren die Regelungen jetzt offiziell unter den Begriffen „Planqualität“ und „korrigiertes Saisonergebnis“. Es handelt sich nicht mehr um ein reines Belohnungssystem, Verstöße haben ab der laufenden Saison Sanktionen zur Folge. Diese Maßnahme folgt der Empfehlung der Task Force „Wirtschaftliche Stabilität 3. Liga“ und dem daraus getroffenen Beschluss des DFB-Präsidiums.

Ebenfalls neu ab der Saison 2023/2024: Der Topf beinhaltet künftig einen Grundstock von einer Million Euro und damit 450.000 Euro mehr als bislang. Die Garantiesumme speist sich aus der Vermarktung der Relegationsspiele zwischen 3. Liga und 2. Bundesliga. Die möglichen Strafzahlungen gegen Klubs, die die Auflage nicht einhalten, kämen noch zusätzlich hinzu. Damit greifen künftig spürbare Konsequenzen bei Nichteinhaltung der wirtschaftlichen Vorgaben zur Erzielung eines positiven Saisonergebnisses. Gleichzeitig wird der finanzielle Anreiz zum positiven wirtschaftlichen Handeln für die Drittligisten verstärkt.

Foto-Quelle: Marcel Rotzoll

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